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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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wieder runzelte sie die Stirn, als würde sie mit etwas Unmöglichem konfrontiert. »Hör auf zu lügen!« Sie machte einen Satz nach vorn, und Lucy zog die Hand aus der Tasche und schlug zu. Der Schlagring traf Cynthia auf die Stirn, und sie ging zu Boden. Lucy hechtete zur Tür, ohne nachzusehen, ob sie Cynthia k.o. geschlagen hatte, schaffte aber nur ein paar Schritte, bevor Cynthia sie am Knöchel packte. Lucy stürzte auf die Seite.
    Bevor sie sich rühren konnte, lag Cynthia auf ihr. »Ich dachte, ich würde mich schlecht fühlen, dich zu töten.«
    Lucy rollte sich auf den Rücken, rammte den Elektroschockstift
in Cynthias knochigen Oberschenkel und drückte den Knopf. Nichts passierte. »Scheiße!«
    »Ich werde mich überhaupt nicht schlecht fühlen.« Cynthia hob das Messer, und Lucys Gedanken rasten. Sie wollte nicht so sterben. Auf keinen Fall. Sie hielt den Blick auf die 13 Zentimeter lange Klinge gerichtet und wartete darauf, dass Cynthia zustach. Wenn es so weit war, wusste Lucy, was sie zu tun hatte. Mit einer Hand würde sie Cynthias Arm wegstoßen und mit der anderen zuschlagen. Das einzige Problem war, dass sie Cynthia nahe genug an sich ranlassen musste, um das psychotische Miststück mit ihren Schlagringen auf die Nase zu hauen.
    »Du bist genau wie alle anderen«, zischte Cynthia. »Die haben mich auch unterschätzt.«
    Vor dem Haus ertönte ein Schrei, bevor die Tür aufsprang und Sonnenlicht ins Wohnzimmer strömte. In der Flut der goldenen Strahlen blickte Cynthia auf, als eine 9-mm-Kugel sie zwischen die geschockten Augen traf. Ihr Kopf fiel zurück, und Lucy stieß sie weg und kroch unter ihr hervor. Sie rappelte sich auf, rannte gegen eine harte Brust und fiel in ausgebreitete Arme. Sie brauchte nicht aufzuschauen, um zu wissen, dass es Quinn war, der sie so fest hielt, dass sie kaum atmen konnte. »Sie hat versucht, mich umzubringen«, keuchte sie.
    »Ich weiß.«
    »Ich hab mich mit meinen Schlagringen verteidigt.«
    »Gut gemacht.«
    »Mein Elektroschockstift hat nicht funktioniert.« Sie wollte einen Blick über die Schulter werfen, doch Quinn drehte ihren Kopf weg.
    »Schau lieber nicht hin«, warnte er sie.
    Kurt Weber drängelte sich an ihnen vorbei, und Lucy sah über Quinns Schulter zu dem weißen Wagen auf dem Rasen und dem roten Licht, das an der Sonnenblende blinkte.
    »Ist sie tot?«, fragte Lucy.
    »Noch bevor sie zu Boden ging«, antwortete Kurt.
    Lucy begann zu zittern. »Sie ist es, Quinn.«
    »Ich weiß.« Er hielt sie weiterhin mit einem Arm umschlungen, während er seine Pistole wieder ins Halfter steckte. »Bist du verletzt?«
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre Knie begannen zu schlottern.
    Quinn bugsierte Lucy nach draußen in die Nachmittagssonne und führte sie zur Fahrerseite des Streifenwagens. Die Tür stand auf, und er griff nach einem Handmikrofon, das ans Funkgerät geklemmt war. Er richtete sich auf, wobei sich die schwarze Schnur spannte. Lucy klammerte sich am oberen Türrand fest, während er sich mit dem Code bei der Zentrale meldete. Sie wandte das Gesicht der warmen Sonne zu, spürte die Strahlen auf Stirn und Wangen und schlotterte, was das Zeug hielt. Ihre Lungen schienen nicht genügend Luft zu bekommen. Ihr Mund war trocken und ihr Hals schmerzte. Sie hatte Angst zu hyperventilieren.
    Quinn warf das Mikro auf den Sitz und holte eine Decke aus dem Kofferraum. Er wickelte Lucy darin ein und sah ihr fest in die Augen. »Lucy, du wirst noch ohnmächtig, wenn du nicht versuchst, ruhig zu atmen.« Er strich besorgt über die Wolldecke um ihre Schultern. »Schon bald wird es hier von Polizisten nur so wimmeln, deshalb musst du mir jetzt gut zuhören.«
    Sie konzentrierte sich auf Quinns Gesicht und schaffte es, tief durchzuatmen. »Okay.«
    »Ein Krankenwagen ist unterwegs, um dich zu untersuchen. Falls du ins Krankenhaus transportiert wirst, wird man dich dort befragen. Falls alles in Ordnung ist, bringt dich jemand aufs Revier und befragt dich dort. Wer, weiß ich nicht, aber das geht schon klar. Erzähl ihnen alles, was du weißt.«
    »Und du bist nicht d-dabei?«, stotterte sie. Wenn sie sich konzentrierte, konnte sie ihre Atmung kontrollieren, doch dem Zittern war mit Willenskraft allein nicht beizukommen.
    »Ich werde zwar dort sein, aber nicht bei dir. Tut mir leid.«
    In der Ferne ertönten Sirenen. »Ich schaffe das schon. Hast du ein Glas Wasser für mich?«
    Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, dass ich nicht früher hier war.« Er rieb
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