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Gut durch die Krebstherapie

Gut durch die Krebstherapie

Titel: Gut durch die Krebstherapie
Autoren: Josef Beuth
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der oberflächlichen Schleimhaut des Analkanals. Sie werden zuweilen auch »Afterriss« oder »Geschwür (Ulkus)« genannt. Analfissuren entstehen meist durch mechanische Einflüsse, z. B. harten Stuhl oder verstärkten Schließmuskeldruck und können durch Hämorrhoiden oder anhaltenden Durchfall begünstigt werden. Analfissuren neigen zu Entzündungen. Dies führt zur Anspannung des Schließmuskels, wodurch es zum weiteren Einriss der Schleimhaut kommt. Analfissuren können zu Folgekrankheiten führen (z. B. Abszesse, Fisteln) und können auch nach dem Abheilen erneut einreißen.
    Analfissuren gehen meist mit ausgeprägten Symptomen, z. B. Schmerzen, besonders beim Stuhlgang, Juckreiz, Blutauflagerung am Kot einher. Durch die Schmerzen wird der Stuhl zurückgehalten, was zu Verstopfung führt. Auch Medikamente der Krebsstandardtherapien können die Darmtätigkeit beeinflussen, zu Verstopfung führen und so die Entstehung von Analfissuren begünstigen, z. B. Zytostatika, Antihormone, Antikörper, Schmerzmittel. Prinzipiell können alle diese Substanzgruppen die Darmtätigkeit beeinflussen und so die Entstehung von Analfissuren begünstigen.
Therapie
    Nichtoperative (konservative) Behandlungsansätze umfassen u. a. schmerzlindernde Salben oder Zäpfchen, die Ihnen Ihr Arzt verschreibt, mechanische Aufdehnungsverfahren zur Entlastung des Afterschließmuskels sowie Ernährungsoptimierung, Analhygiene und Anwendung von Sitzbädern zur Entspannung des Schließmuskels, die unten beschrieben werden. Bei Erfolglosigkeit der konservativen Verfahren ist oft eine Operation notwendig, z. B. Ausschneidung der entzündlichen Analfissur, bei Bedarf kombiniert mit Schließmuskelerweiterung.
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
    Da akute Analfissuren meist ohne Operation abheilen, sollten Sie die konservativen Behandlungsansätze konsequent nutzen:
    Analhygiene: Reinigen Sie den After nach jedem Stuhlgang mit fließendem lauwarmem Wasser.
    Sitzbäder: Um den Schließmuskel zu entspannen, können Sie mehrmals täglich Sitzbäder mit lauwarmem Wasser (10–20 Minuten) durchführen. Wenn Sie dem Wasser Calendulatee (Ringelblumenblüten), Kamillentee oder Eichenrindentee zufügen, wirkt das zusätzlich hautberuhigend und juckreizstillend. Sie können auch Calendulasalbe auftragen.
    Stuhlregulation durch Ernährungsoptimierung: Idealerweise sollte der Stuhl weich, aber geformt sein, also nicht zu hart und auch nicht zu flüssig. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Sie ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen (enthalten in: Vollkornprodukten, Weizenkleie, Obst und Gemüse etc.) und viel trinken.
    Brottrunk: Dieser enthält neben Vitaminen und Spurenelementen auch aktive Fermente, sogenannte Enzyme (siehe Darmentzündung, →  S. 60 ). Durch die Enzymaktivität kann harter Stuhl aufgeweicht werden, wodurch Verstopfungen gelindert und Analfissuren verhindert werden können.
    WAS MIR GEHOLFEN HAT
    Sitzbäder mit Eichenrindentee
    »Das war mir schon ziemlich peinlich, meinen Onkologen darauf anzusprechen, dass ich auf einmal so Schmerzen beim Stuhlgang hatte, und es hat auch oft so gejuckt. Weil ich das bisher noch nie hatte, war mir schon irgendwie klar, dass das wohl mit der Chemotherapie zusammenhängen muss. Der Onkologe meinte, Verstopfung würde leider eine Nebenwirkung der Zytostatika sein und empfahl mir, viel zu trinken und viel Obst, Gemüse und Ballaststoffe zu essen, damit der Stuhl nicht zu hart wird. Gegen den Juckreiz sollte ich warme Sitzbäder mit Eichenrindentee machen. Das war tatsächlich sehr angenehm, es juckte nicht mehr so und war auch entspannend.«

Angstzustände
    Angst vor konkreten Bedrohungen ist eine natürliche Schutzfunktion. Behandlungsbedürftig wird Angst, wenn sie Handlungsfähigkeit und Lebensfreude auf Dauer einschränkt. Die Diagnose »Krebs« trifft Menschen meist völlig unerwartet und versetzt sie in Angst. Im Moment der Diagnose (sowie im Verlauf der Therapie und Nachsorge) wird der Glaube an die eigene Gesundheit zerstört, und es tauchen Schreckensvisionen und viele beängstigende Fragen auf. Die Angst wird oft zum ständigen Begleiter der nachfolgenden diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.
    Verstärkt werden Angstzustände durch unsachliche Berichterstattungen in den Medien oder durch Erfahrungen mit Krebserkrankten im eigenen Umfeld. Insbesondere ungünstige Krankheitsverläufe prägen die eigenen Erwartungen, auch bei nicht vergleichbaren Erkrankungsarten, Erkrankungsstadien bzw.
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