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Gut durch die Krebstherapie

Gut durch die Krebstherapie

Titel: Gut durch die Krebstherapie
Autoren: Josef Beuth
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Therapieansätzen.
    Krebspatienten durchleben vielfältige Ängste, insbesondere während der Behandlungsphasen, aber auch nach deren Abschluss, z. B. die Angst
verlassen zu werden,
minderwertig zu sein,
nicht alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft zu haben,
nicht optimal therapiert zu sein,
noch Krebszellen im Körper zu haben,
dass in Kürze der Krebs zurückkommt,
in Zukunft eine Therapie zu verpassen.
    Ängste können sich in verschiedenen körperlichen und seelischen Symptomen ausdrücken, z. B. als Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot, Schwindelgefühle, Magen- und Darmprobleme, Schlafstörungen. Dazu gesellt sich häufig Nervosität, Zittern, Anspannungsgefühl, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen oder das Gefühl völliger Erschöpfung (Müdigkeitssyndrom siehe →  S. 117 ).
Therapie
    Neben einer psychoonkologischen oder psychotherapeutischen Begleitung kann eine medikamentöse Therapie angezeigt sein, z. B. mit Antidepressiva oder angstlösenden (anxiolytischen) Medikamenten. Diese sollte ausschließlich auf ärztliche Anordnung erfolgen.
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
    Psychoonkologie: Ängste und depressive Verstimmungen schwächen nahezu alle Körperfunktionen, insbesondere auch das Immunsystem und können die Heilung erschweren. Eine gezielte therapeutische Begleitung ist deshalb erforderlich. Die Psychoonkologie ist hierbei eine sinnvolle Unterstützung, insbesondere während der Akutphase von der Diagnosestellung bis zum Ende der Standardtherapie (Operation, Chemo- und Strahlentherapie) und auch in der Nachsorge. Psychoonkologische Therapiemaßnahmen sind komplementäre (ergänzende, die Standardtherapie optimierende) Verfahren, die für sich allein Krebs nicht beeinflussen und keinesfalls heilen können. Sie leisten aber einen wesentlichen Beitrag zum Gesundungserfolg und sollten im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes immer in Erwägung gezogen werden.
    Eine erforderliche psychoonkologische Begleitung von Krebspatienten wird von den Krankenkassen finanziert. Adressen von Psychoonkologen erfahren Sie u. a. bei den Krankenkassen, bei der Deutschen Krebsgesellschaft, Berlin, sowie der Deutschen Krebshilfe/Dr. Mildred Scheel Stiftung, Bonn, und beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg (siehe Adressen, →  S. 185 ). Auch ortsansässige Selbsthilfegruppen können eine erste Anlaufstelle sein und bei Bedarf weitervermitteln.
    Die psychoonkologische Therapie hilft beispielsweise dabei, eigene Ressourcen und Kraftquellen (wieder) zu entdecken und zu nutzen – sich z. B. an erfolgreich bewältigte Situationen zu erinnern –, gemeinsam mit dem Therapeuten können angstmachendeFragestellungen besprochen oder Therapiemöglichkeiten geplant werden, z. B. was man tun will, wenn der Therapieerfolg ausbleibt, man einen Rückfall erleidet oder die Erkrankung fortschreitet. Zum Teil werden weitere psychoonkologische Verfahren wie Visualisieren nach Simonton, Körperpsychotherapie, Gesprächstherapie oder künstlerische Therapien eingesetzt.
    Entspannung: Wenn Sie von Ängsten geplagt werden, helfen Entspannungsmethoden, Stress abzubauen und sich gezielt zu entspannen. Hier gibt es sehr vielfältige Möglichkeiten. Welches Verfahren Ihnen persönlich zusagt, können Sie nur selbst ausprobieren und herausfinden. Für viele Menschen ist körperliche Aktivität und Bewegung in der Natur entspannend und harmonisierend; bei der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson werden ebenfalls zunächst Muskeln gezielt angespannt, um danach leichter entspannt zu werden; anderen Menschen hilft es, sich ganz nach innen zu kehren, um zur Ruhe zu kommen, zum Beispiel durch autogenes Training oder Meditation; physiotherapeutische Maßnahmen wie Massagen können ebenfalls entspannend wirken.
    Kreatives Schaffen: Sich kreativ auszudrücken und seine Ängste sichtbar zu machen, kann sehr befreiend wirken. Probieren Sie aus, welche Ausdrucksform Ihnen liegt: Malen Sie gern? Oder erschaffen und formen Sie lieber etwas mit Ihren Händen? Schreiben Sie Tagebuch? Oder ist es die Musik, bei der Sie Ihren Gefühlen freien Lauf lassen können? Vielleicht ist freies Tanzen eine mögliche Ausdrucksform. Wenn Sie jetzt denken, »das kann ich doch alles nicht, ich bin überhaupt nicht kreativ«, ist das die beste Voraussetzung, um es einfach auszuprobieren – es geht nämlich nicht darum, künstlerisch Wertvolles zu erschaffen, sondern ein Ventil für angestaute
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