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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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Spürte, wie sich die DNS ihrer Liebe allmählich in tödliche Toxine des Hasses verwandelte.
    Gift war schließlich ihr Fachgebiet, oder? Gifte aus den banalsten Substanzen herzustellen. Und die Liebe konnte zu einem mörderischen Gift mutieren.
    Die Minuten wurden zu Stunden. Schließlich traf sie eine Entscheidung. Sie wusste zwar noch nicht, wie und wann, aber irgendwie würde sie einen Weg finden, um Finn MacCauley genauso zu benutzen, wie er sie benutzt hatte, und dann wollte sie ihn bluten sehen.
    Bis dahin konnte sie nur hoffen, dass nicht eine andere Art von molekularer Transformation in ihrem Körper stattfand. Als ihr die unüberlegte Entscheidung, auf das Diaphragma zu verzichten, glutheiß wieder einfiel, stemmte sie sich vom Bett hoch, schlüpfte aus dem Mantel und steuerte ins Bad, um die Reste von Finns Sperma wegzuduschen. Grundgütiger, hoffentlich war es noch nicht zu spät!
    Denn das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein Baby. Sie hatte etwas anderes, für das sie lebte – ihre Rache an Finn MacCauley.

1
    Gegenwart
    Die Halogenscheinwerfer durchschnitten den Regen wie Laserstrahlen, tauchten das dunkle Waldgebiet in gleißend weißes Licht. Schöner Mist, dachte Devyn Sterling, während sie den Wagen durch die engen Kurven steuerte, dass die Autovermietung kein GPS anbot. Und dass sich ihr Flug nach North Carolina angesichts der katastrophalen Wetterbedingungen auf spät in die Nacht verzögert hatte. Sie hatte keinen Schimmer, wo Oak Ridge Drive war. Sie hätte sich in den Allerwertesten treten können, weil sie mal wieder impulsiv gehandelt und sich dadurch in diese blöde Situation gebracht hatte.
    Aber Devyn konnte keinen Tag mehr warten. Sie hatte sich fest vorgenommen, ihre leibliche Mutter vor vollendete Tatsachen zu stellen. Ganz egal, wie das Wetter war.
    Ein Blitz erhellte das gespenstisch dunkle Waldstück. Sie spähte in den strömenden Regen, trat an einer Kreuzung im letzten Moment auf die Bremse, um das Straßenschild zu lesen.
    Ja. Oak Ridge. Gott sei Dank.
    Devyn lauschte auf das Donnergrollen, während sie mit Blicken die Straße abtastete. Sie registrierte die Wohnhäuser, die auf riesigen Grundstücken standen, die meisten um diese nächtliche Uhrzeit unbeleuchtet. Als sie das Ende der Sackgasse erreichte und die gesuchte Adresse fand, zog Devyn nervös den Atem ein. Was sollte sie bloß sagen, wenn Dr. Sharon Greenberg die Tür öffnete?
    Vermutlich würde man sie sowieso nicht ausreden lassen, sondern ihr die Tür vor der Nase zuschlagen.
    Trotzdem war es sinnvoll, wenn sie sich vorher eine Strategie überlegte.
    Ob sie mit der Tür ins Haus fallen und Klartext reden sollte? Ich bin die Tochter, die du vor dreißig Jahren zur anonymen Adoption freigegeben hast. Das war kurz und bündig und kam ihrer unterkühlten Bostoner Erziehung entgegen.
    Allerdings war Devyn keine richtige Hewitt, und in ihren Adern floss nicht das Blut der distanzierten englisch-anglikanischen Oberschicht, sondern ein heißer irischer Cocktail. Deshalb wollte sie Dr. Greenberg die ganze dramatische Geschichte verklickern, die sich vor ein paar Monaten in Boston abgespielt hatte. Die Frau sollte wissen, warum Devyn hergekommen war.
    Ich habe einen Privatdetektiv engagiert, deine Identität herausgefunden – und die meines flüchtigen Mafioso-Vaters – und meinem Ehemann davon erzählt. Der beschloss, mich zu hintergehen, wurde jedoch von seiner Geliebten und einem korrupten Polizisten umgebracht. Die beiden haben versucht, Finn MacCauley die Tat anzuhängen. Ähm, kann ich vielleicht mal kurz reinkommen?
    Da sie nicht viel über Dr. Greenberg wusste, war es schwer zu sagen, ob sie mit Taktgefühl weiterkommen würde oder mit kühler, schonungsloser Offenheit.
    Devyn schaltete vorsichtshalber das Licht aus und bog in die leere Einfahrt. Sie betrachtete den geräumigen Backsteinbau im Landhausstil und seufzte. Vielleicht sollte sie einfach tun, was ihr Herz ihr riet.
    Tut mir leid, Dr. Greenberg. Ich weiß, dass Sie mich nicht sehen wollen, und ich hatte wirklich vor, diesen Wunsch zu respektieren, aber ich habe meinem Mann Ihren Namen genannt und weiß nicht, ob er ihn vor seiner Ermordung noch vor irgendwem ausgeplaudert hat. Nur für den Fall, dass er es getan hat, dachte ich, es wäre bloß fair, wenn ich diejenige bin, die Ihr Leben ein bisschen aufmischt … Und wo ich schon mal hier bin, könnten wir uns eigentlich darüber unterhalten, warum Sie mich damals weggegeben haben, finden
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