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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst
Autoren: Roxanne St. Claire
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und es zu zerbrechen, damit sie anhalten mussten. Er hatte einen Schuss, bevor sie beschleunigten und er von dem Jet geschleudert werden würde. Einen einzigen Schuss.
    Er riskierte einen Blick in die Kabine, begegnete Vivis Blick und für einen Sekundenbruchteil sahen sie sich in die Augen. Ihr von den Lippen zu lesen war nicht schwer.
Drück ab, Lang!
    Die Flugzeugtriebwerke dröhnten, und er schoss. Die Kugel streifte die Seite des Cockpits, und das Glas zerbarst. Er stürzte auf die Tragfläche, verzweifelt suchten seine Finger Halt an dem Metall, einem Bolzen, einer Naht. Irgendwas.
    Das Geräusch veränderte sich. Die Geschwindigkeit veränderte sich. Der verdammte Jet wurde langsamer. Und er rutschte von der Tragfläche.
    Er hob den Kopf, gerade so viel, um noch einen Blick auf Vivi zu erhaschen, lang genug, um die Hoffnung und das Entsetzen in ihren Augen zu sehen.
    »Ich liebe dich!«, brüllte er, als seine Finger nachgaben und er auf harten, unnachgiebigen Beton geschleudert wurde.
    Vivi stieß einen Schmerzensschrei aus, der ihren ganzen Körper erschütterte und die Kabine mit ihrer Panik erfüllte, als die Triebwerke mit einem plötzlichen Ruck zum Stehen kamen. Diesen Sturz konnte er unmöglich überlebt haben.
    Lang musste auf das Cockpitfenster geschossen und die Piloten damit zum Anhalten gezwungen haben. Was riskant und genial war, und sie liebte ihn – und er liebte sie. Furcht und Entsetzen übermannten sie, als sie erfolglos gegen das Klebeband ankämpfte und einen Blick auf die Zeitanzeige warf, die bei zwei Minuten und zehn Sekunden angelangt war.
    Draußen vor der Kabine konnte sie Schritte hören, die gebrüllten Anweisungen eines Mannes, das Öffnen der Bordtür, die Treppe, die scheppernd hinuntergelassen wurde.
    Konnten sie sie nicht hören? Oder waren sie zu sehr mit dem Typ beschäftigt, der auf das Fenster geschossen hatte? Der Typ, der jetzt vermutlich tot auf der Startbahn lag.
    An der Tür zu ihrer Kabine wurde gerüttelt, aber sie ging nicht auf. Eine Faust hämmerte dagegen.
    »Ma’am? Alles in Ordnung?«
    »Hier drin ist eine Bombe!« Sie hatte vor lauter Schreien schon fast keine Stimme mehr. Sie warf rasch einen Blick auf die Digitalanzeige.
    Hatten sie sie überhaupt gehört?
    »Wir versuchen, Sie da rauszukriegen.« Das klang viel zu ruhig, als dass sie verstanden hätten, was sie gerade gesagt hatte.
    Ein Knall ließ sie aufschreien, und das Türschloss explodierte. Ein gestiefelter Fuß trat die Tür auf, und Lang stürzte herein, die Glock rauchend, die Kleidung zerrissen, das Gesicht blutverschmiert.
    Lebend. Lebend.
    »Bombe! Neben dem Bett!«, kreischte sie.
    Er kümmerte sich zuerst um sie, riss das Klebeband von den Lehnen und riss sie aus dem Sessel. »Los. Raus aus dem Flugzeug! Lauf!«
    Das tat sie, sie setzte durch den Mittelgang und winkte die verdutzten Piloten hinter sich her. »Los, raus hier«, befahl sie. »Uns bleiben weniger als zwei Minuten.«
    Sie hechtete die Gangway hinunter, schnellte herum und blickte zu Lang hoch, der das Kästchen mit dem Sprengsatz bei sich trug.
    »Weiter!«, brüllte er. »Da lang! Wir haben keine Zeit mehr, sie zu entschärfen!«
    Alle stürmten vom Flugzeug weg – alle außer Lang, der im Laufschritt die Treppe herunterkam und in Richtung des menschenleeren, offenen Feldes hielt.
    Gut sechs Meter von ihnen entfernt hob er die Bombe über den Kopf, warf sie wie einen Football und schleuderte sie weitere zwölf Meter weit weg. Dann rannte er los, doch in dem Moment, als die Bombe auf dem Boden aufkam, startete ein kleines, braunes Etwas vom Parkplatz aus und begann, auf Lang zuzulaufen.
    Stella! Lang erstarrte und beobachtete, wie der Hund schwerfällig über die hohe Wiese auf ihn zustromerte. Fünf Sekunden später schoss Cara hinter ein paar Sträuchern hervor, schrie nach ihrem Hund und nahm die Verfolgung auf. Stella hatte gut fünf Meter Vorsprung auf ihrem mörderischen Lauf zu Lang – und zu der Bombe.
    Vivi schnappte nach Luft und schlug sich die Hand vor den Mund, als Stella direkt über die Bombe sprang, und Lang war nur eineinhalb Meter entfernt.
    Cara rief erneut, doch da hatte Lang den Hund längst hochgehoben; mit Stella im Arm schnellte er herum und spurtete davon. Cara blieb jedoch nicht stehen. Wie von der Tarantel gestochen, kreischend und mit fliegenden Haaren, hetzte sie weiter. In dem Augenblick, als sie die Mitte des Feldes erreichte, explodierte der Boden in einem drei Meter hohen Ball aus orange
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