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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst
Autoren: Roxanne St. Claire
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war.
    Aber das ist egal, stimmt’s, Viviana? Er ist ja bloß ein Mandant.
    Genau.
    Sie schielte noch einmal verstohlen zu ihm hinüber und sah, wie er sein Handy aus der Tasche zog.
    Vielleicht würde er sie nicht erkennen – er musste schon sehr gute Augen haben, um sie in dieser Masse von Skatern auszumachen, die alle die gleiche Uniform trugen: weites Oberteil, Cargohose, Sonnenbrille und Helm.
    In der Tasche ihrer Cargohose klingelte ihr Telefon. Verdammt. Er rief sie an.
    Sie drehte sich um und versuchte, ihr Gesicht hinter ihrem Board zu verstecken, während sie das Telefon herauskramte. Dabei hoffte sie inständig, dass er nicht die Menge nach jemandem absuchte, der gerade auf seinem Handy einen Anruf entgegennahm. Diese hinterhältige Taktik anzuwenden, um sie aus den anderen Skatern herauszupicken, würde ihm mal wieder ähnlich sehen.
    »Ja?« Es klang genauso alarmiert, wie sie sich fühlte.
    »Ja?« Sein Bariton kribbelte in ihrem Ohr. »Melden Sie sich immer so am Telefon?«
    »Oh, tut mir leid, Assistant Special Agent für ordnungsgemäße Telefonetikette und Manieren. Fangen wir noch mal von vorne an.« Sie räusperte sich. »Guten Morgen, Mr Lang. Viviana Angelino, stets zu Ihren Diensten – auch wenn es Sonntagmorgen ist und ich mich nicht in der Nähe des Büros der Guardian Angelinos befinde. Was kann ich für Sie tun?«
    Er lachte, es klang wie eine Mischung aus einem Knurren und einem tiefen Kratzen in seinem Hals, und sie hasste, hasste sich wirklich dafür, dass es ihr warm prickelnd durch den ganzen Körper bis in die Zehenspitzen fuhr.
    »Drehen Sie sich um«, wies er sie an.
    Verflucht noch mal. »Wovon reden Sie?«
    »Ich glaube, ich sehe Sie, aber Sie müssten sich mal umdrehen.«
    »Sie sehen mich? Ich bin gerade in der Kirche, daher habe ich ernsthafte Zweifel, dass Sie mich sehen können.«
    »In der Kirche? Aha. Dann huldigen Sie wohl dem Gott Airwalk.«
    Woher kannte er diese Marke? Und wie war sie auf die Schnapsidee gekommen, ihn anschwindeln zu können?
    »Drehen Sie sich um, Vivi.« Er sprach ihren Namen genau so aus, wie sie es mochte: Vie-vie. Er dehnte die Zwillingssilben, und bei ihm klangen die lang gezogenen I-s irgendwie … sexy.
    Trotzdem weigerte sie sich, sich zu rühren. »Sagen Sie mir einfach, was Sie von mir wollen, Lang.« Sie hatte es längst aufgegeben, sich mit seinem sperrigen Titel abzumühen, da sie sich dabei sowieso meistens verhaspelte. Er hatte ihr zwar erklärt, dass es angemessen sei, einen ASAC mit »Mr Lang« anzureden, aber nach ihrem ersten gemeinsamen Fall hatte sie das »Mr« weggelassen. Und es schien ihn nicht zu stören.
    »Ich will, dass Sie sich umdrehen.«
    »Haben Sie einen Job für die Guardian Angelinos?«, fragte sie.
    »Nein.«
    Die eine Silbe, eindringlich und, oh Gott, sexy, war wie ein Schlag in die Bauchgrube. »Benötigen Sie einen Bericht über den Auftrag, den Zach zurzeit ausführt?«
    »Nein.«
    »Haben Sie einen dicken, fetten Scheck für mich, für die umfassende Beratung, die wir für das Federal Bureau of Investigation durchführen?«
    »Nein.«
    »Dann verschwinden Sie, und wir sehen uns bei unserem für Montag um elf angesetzten Termin.«
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und ließ sie zusammenzucken.
    »Nein.« Er verstärkte seinen Griff und zog an ihr. »Drehen Sie sich um.«
    Sie spürte die Hitze seines Körpers in ihrem Rücken, seine Präsenz so stark, dass ihr die Knie hinter den Schonern zitterten.
    »Verdammt, Lang.« Sie wirbelte herum, und ihr Blick fiel auf seine offene Jacke. Das Izod-Logo auf seiner Brust bestätigte ihr, was sie bereits geahnt hatte. Er war ein Langweiler, der Pullover mit Kragen trug. Und sie standen ihm traumhaft gut.
    Mit einem Finger tippte er leicht an den Rand ihres Schutzhelms. »Wirklich niedlich, Angelino.«
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, ich will nicht, dass Sie mich …«
    »Niedlich nennen. Ich weiß.«
    Die Luft wehte kühl über ihren verschwitzten Kopf, als er ihr den Helm abnahm. Na toll. Helmfrisur.
    Sein Lächeln verstärkte sich, und seine braunen Augen glitzerten golden und grün. »Wie soll man das sonst nennen, wenn nicht niedlich?«
    Demütigend?
    Sie machte einen Schritt nach hinten und funkelte ihn an. Warum zum Teufel kümmerte es sie, was Lang von ihr dachte? »Das hier ist mein Sonntagsvergnügen. Ich bin nicht im Dienst, Lang, also was wollen Sie?«
    »Ein guter Sicherheitsspezialist und Detektiv ist immer im Dienst«, erwiderte er voller Herablassung
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