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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst
Autoren: Roxanne St. Claire
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und mit voller Berechtigung. »Ich dachte, Sie wären eine kleine Tigerin, die unermüdlich daran arbeitet, ihr neu gegründetes Unternehmen zu einer treibenden Kraft auf dem Sicherheitssektor zu machen.«
    »Erinnern Sie mich dran, dass ich Ihnen nie wieder irgendwas anvertraue.« Nichts. Schon gar nicht ihre Fantasien.
    In einem verzweifelten Versuch, irgendeine Barriere zu errichten, brachte sie das Longboard zwischen Lang und sich.
    Der Special Agent schien an ihrem derangierten Zustand entschieden zu viel Gefallen zu finden. Natürlich amüsierte ihn das. Wie ein Päckchen Vollkommenheit war er in ihre Welt gesegelt – nicht ein kastanienfarbenes Haar, das aus der Reihe tanzte, das dämliche Spießershirt, gebügelt, als käme es direkt von der Stange bei Bloomingdale’s, saß wie angegossen, genau wie seine Jacke. Und sie hätte um ihr Leben gewettet, dass er unter dieser Jacke eine Glock trug.
    »Was schauen Sie denn so?«, fragte er.
    »Sie haben sich rasiert, Lang? Sonntags? Was ist bloß mit Ihnen los?«
    Er strich sich über sein glatt rasiertes Gesicht. »Das ist der ehemalige Pfadfinder in mir.«
    Sie verdrehte die Augen. Das war der Streber in ihm. Und, Grundgütiger, dieser Streber stellte ungehörige Sachen mit ihrem Innenleben an.
    »Möchten Sie was trinken?«, fragte er und legte ihr beiläufig eine Hand auf die Schulter, als gehörte sie ihm. Sie hatte sich nach der letzten Fahrt ihr Sweatshirt um die Taille gebunden, und ihre Schulter fühlte sich zweifellos feucht an unter dem T-Shirt, das er mit seiner Hand berührte. Na super. Jetzt klebte er an ihr. »Da drüben ist ein Getränkestand.«
    »Ich weiß.« Sie warf das Board auf den Boden, sprang darauf und zuckelte gut einen Meter vor ihm her. »Ich habe ihn gebaut.«
    Ehe er antworten konnte, stieß sie sich ab, fuhr ihm davon, umrundete einen Betonhügel, wich zur Seite aus, wirbelte das Board mit einer perfekten Hundertachtzig-Grad-Drehung herum und kam hart wieder auf.
    »Sie haben ihn gebaut?«, fragte er und erreichte sie gerade, als sie das Board mit ihren Zehen aufstellte und ihm einen rotzfrechen Blick zuwarf.
    »Ich habe die Spendenaktion überwacht, mit der wir die Dollars für den Bau zusammengekratzt haben«, erklärte sie. »Der Charles River Skate Park ist das Ergebnis der harten Arbeit einer freiwilligen Gemeindeorganisation. In der ich zufälligerweise sehr engagiert bin.«
    »Tatsächlich.« Er musterte sie einen Moment, wie ein Kunsthändler, der etwas entdeckt hat, das von Wert sein könnte – und sah wieder weg. Als hätte er sich getäuscht.
    Sie hasste sich dafür, dass ihr sein Desinteresse etwas ausmachte.
    Desinteresse ist gut, Vivi. Er ist ein Mandant. Mandant. Man-dant.
    Wie oft musste sie sich das noch ins Gedächtnis rufen?
    Er setzte ihr den Helm wieder auf. »Skaten Sie nicht ohne dieses Ding.«
    Sie nahm ihn wieder ab. »Ich skate nicht, ich gehe spazieren. Was wollen Sie heute von mir, Lang?«
    »Ich bin nur gekommen, um unsere Besprechung morgen abzusagen. Bei mir haben sich Termine verschoben. Ich kann am Mittwoch zu Ihnen ins Büro kommen, wenn Sie Zeit haben.«
    Als hätte er ihr das nicht am Telefon sagen können! Oder eine SMS schicken, schließlich tauschten sie ständig welche aus. Hätte er nicht einfach eine Nachricht bei Chessie hinterlassen können? Warum musste dieser Kontrollfreak Lang alles Geschäftliche immer persönlich erledigen?
    Vertraute er der zuverlässigen Übermittlung einer E-Mail nicht, oder lag es daran, dass er sie sehen wollte? Sie verdrängte den Gedanken und überlegte, was sie ihm antworten sollte. Zumal sie nicht allzu viel enthüllen mochte.
    »Am Mittwoch werden Sie mit meinem Bruder vorliebnehmen müssen. Ich bin nicht in der Stadt.«
    Er musterte sie mit neu erwachtem Interesse. »Arbeit oder Vergnügen?«
    »Arbeit ist Vergnügen. Vielleicht nicht für hartgesottene FBI-Agenten, aber aufstrebende Existenzgründerinnen wie ich haben echt ihren Spaß.«
    »Ich meine es ernst.«
    Das brachte sie zum Lachen. »Sie sind schon ernst auf die Welt gekommen, Lang.«
    Über sein Gesicht breitete sich der Versuch eines Lächelns. Es klappte nicht ganz. »Wo wollen Sie hin?«
    »Das ist vertraulich. Tut mir leid, aber Sie müssen nicht alles wissen, Lang.« Er würde die ganze Idee sowieso mit Spott und Häme überziehen. »Sie sind nämlich nicht unser einziger Mandant.«
    »Aber der einzige hier im Park.«
    Allein die Art, wie er es sagte, ließ ihren Körper wohlig warm
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