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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst
Autoren: Roxanne St. Claire
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kompletten Bericht gemailt. Er war sehr daran interessiert zu erfahren, wann der Typ auf Bewährung rauskommt. Glaubt er wirklich, irgendein Junge, mit dem du in der High School gegangen bist, wäre eine Konkurrenz für ihn?«
    »Ich weiß nicht, was er denkt«, sagte Vivi ehrlich, von einem merkwürdigen Gefühl der Erleichterung und einer noch merkwürdigeren Empfindung der Liebe erfüllt. »Aber diese Woche steckt er voller Überraschungen.«
    »Ja, wie die, dass er einen der dicksten Fälle des FBI knacken konnte«, sagte Zach. »Er ist jetzt der Goldjunge. Damit stehen ihm sämtliche Türen offen.«
    »Seine Wahl fällt auf L . A.«, sagte Vivi und bemühte sich, ihre Stimme völlig gelassen klingen zu lassen. »Demnach nutzen wir unseren Erfolg am besten als Investition in einen neuen Kontakt beim FBI, wenn wir das Bureau als Mandanten der Guardian Angelinos behalten wollen.«
    Zach zog sie zu sich. »Gehst du mit nach Kalifornien, Vivi?«
    »So ein Quatsch, Zach. Wie kommst du überhaupt auf so was?«
    Er und Chessie wechselten wortlos einen Blick.
    »Was?«, fragte Vivi. »Was ist denn?«
    »Ach nichts, bloß … Mr Lang hat da so was Komisches gesagt«, räumte Chessie ein.
    »Was denn?«
    »Ich sagte …«
    Vivi fuhr zusammen, als sie die Stimme in ihrem Ohr hörte und den Körper des Mannes hinter sich spürte, zwei starke Hände, die sich um ihre Taille legten.
    »Dass Vivi Angelino und ich ein verdammt gutes Team sind.«
    Sie senkte den Kopf, um das Ganzkörperbeben zu verbergen, das seine Nähe bei ihr auslöste. »Wir sind totale Gegensätze, Lang.«
    »Gegensätze ziehen sich an.« Er inhalierte tief. »Großer Gott, das riecht gut.«
    »Ich habe Onkel Ninos Cacciatore gemacht«, sagte Vivi. »Das macht garantiert wieder heile, was dir wehtut.«
    »Dann bade ich am besten darin.«
    Sie drehte halb den Kopf, sah zu ihm hoch und zog bestürzt die Luft ein, als sie den violetten Bluterguss auf seiner einen Gesichtshälfte gewahrte und seine Kinnpartie, die abgeschürft und rot verkrustet war und dringend eine Rasur benötigte.
    Er zog sie von ihrem Bruder weg. »Komm mit.«
    Als könnte sie da Nein sagen. Mit einem raschen Blick zu Zach, der sie milde widerstrebend gehen ließ, ließ Vivi sich von Lang wegführen, um die Ecke zur Vorratskammer.
    »Gehen wir in die Tunnel?«, fragte sie, als er die Tür öffnete, bereit, wieder in den Arbeitsmodus zu springen, auch wenn das im Moment das Letzte war, was sie wollte.
    »Nein.« Er schob sie in den dunklen Raum, dann schloss er die Tür hinter sich. »Ich wollte bloß mit dir allein sein.«
    Augenblicklich zog er sie ganz nah an sich, schlang seine Arme um sie und legte seine geschundene Wange an ihren Kopf.
    Mit weichen Knien und schlaffen Gliedern lehnte sie sich in die Wärme seines Körpers und die Stärke seiner Muskeln und sah immer noch vor sich, wie er gegen den Wind auf der Tragfläche ankämpfte und seine letzten Worte formte …
    Ich liebe dich.
    Endlich sah sie zu ihm hoch. »War ein harter Tag«, sagte sie und versuchte zu lachen.
    »Es war ein guter Tag«, entgegnete er ohne eine Spur von Humor. »Ein ausgezeichneter Tag. Ein unvergesslicher, bemerkenswerter, wunderbarer Tag.«
    Sie streichelte die Schwellung über seinem Wangenknochen. »Wenn man gerne Mörder fängt, Bomben einsammelt und Leben rettet.«
    »Das tu ich alles gern.« Er küsste sie auf die Stirn. »Aber ich lasse mir auch gern von jemandem Vernunft in meinen Dickschädel hämmern.«
    »Habe ich das getan?«
    Er schloss die Augen und zog sie zärtlich an sich. »Ich wünschte«, flüsterte er ihr ins Ohr, »ich könnte dir all den Schmerz abnehmen, Vivi. Den von früher und die Wagenladung, die ich noch dazugekippt habe.«
    »Lang …«
    »Schsch.« Er küsste sanft ihr Haar, ihre Stirn, dann ihren Mund. »Ich kann nicht …«
    »Ich weiß, was du nicht kannst, Lang.«
    »Ich kann die Vergangenheit nicht ändern«, fuhr er fort. »Aber ich kann etwas an der Zukunft machen. An deiner Zukunft.«
    Sie schaute ihn bloß an. Ihre Augen hatten sich an das wenige Licht gewöhnt, nicht aber an das Brennen der Tränen. Schon wieder. »Hast du dich deswegen nach dem Verbleib von Ken Taylor erkundigt?«
    »Er sitzt im Gefängnis.«
    »Ich hab’s gehört.«
    »Wo er bleiben wird, egal, wie oft er zur vorzeitigen Freilassung auf Bewährung vorgeschlagen wird. Für mich war das lediglich eine kurze Dienstanweisung, aber immerhin ist es etwas, was ich für dich tun kann.«
    Ihr erschien es
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