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Gruft der Piraten

Gruft der Piraten

Titel: Gruft der Piraten
Autoren: Ulf Blanck
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du jetzt deine Socken stopfen?«, lachte Bob.  »Wie witzig. Nein, natürlich nicht. Überlegt doch mal: Was ist das Geradeste, was es gibt?«  »Ein Laserstrahl«, fiel Peter ein.  »Fast so wie ein Laserstrahl. Eine gespannte Schnur ist auch absolut gerade. Wir wickeln das Nähgarn ab und spannen es jeweils von Stein zu 

    Stein. Irgendwo in der Mitte müssen sich die beiden Schnüre überkreuzen. Das ist unsere Stelle.«  Peter und Bob waren wieder einmal sprachlos.  Sofort machten sie sich daran, das Garn abzuwickeln. Ein Ende befestigten sie an einem der großen Steine. Dann führten sie die Schnur quer durch die Landschaft zum gegenüberliegenden Stein.  »Hoffentlich reicht der Faden?«, sorgte sich Peter. »Keine Angst. Auf der Rolle sind mindestens 500  Meter drauf. Das Garn ist superdünn. Also Vorsicht, sonst reißt es«, beruhigte ihn Justus.  Die erste Schnur war schnell gespannt und auch die Zweite bereitete keine Probleme. Peter rieb sich die Hände. »Jetzt kann es losgehen. Lasst uns gucken, wo sich die Bänder kreuzen.«  Sie verfolgten das Garn und wenig später standen sie ehrfürchtig an der besagten Stelle.  »Hier also liegt vielleicht des Rätsels Lösung«, verkündete Bob und betrachtete den Boden. Vor ihnen lag eine kleine sandige Fläche. »Dann mal fröhliches Buddeln«, lachte er.  Die drei ??? begannen, mit bloßen Händen den Sand wegzugraben. Von oben prallte die Sonne auf sie nieder und Justus hingen Schweißperlen an der Nase. Immer tiefer arbeiteten sie sich vor. Peter hatte einen kräftigen Ast besorgt und lockerte von Zeit zu Zeit den Boden auf. Als sie fast bis zur Hüfte in der Grube hockten, stieß Peter plötzlich auf etwas Hartes. »Ich werd irre. Das klang nach 

    Holz. Vielleicht ist es eine Kiste?«  Jetzt waren sie nicht mehr zu bremsen. Ohne Unterlass schaufelten sie den Sand heraus. Peter hatte Recht. Immer deutlicher konnte man die Umrisse einer Holzplatte erkennen. Kurze Zeit später war diese vollständig freigelegt.  »Gib mir mal den Stock, Peter«, keuchte Justus.  »Ich versuche damit, den Deckel von der Seite hochzuhebeln.« Mit vereinten Kräften gelang es, die Platte etwas anzuheben. Peter legte sich auf den Bauch. »Ich glaube, ich komme schon mit den Fingern dazwischen.« Mit aller Kraft zog er an dem Holz und schließlich ließ sich die Platte in einem Stück hochklappen.  Doch das, was sie sahen, hätten sie niemals vermutet.  »Da ist ja nichts! Ein leeres tiefes Loch ist darunter«, schnaufte Peter fassungslos. Justus schob ihn beiseite. »Was heißt hier nichts? Wir müssen nachsehen, was dort drin ist.« Er nahm einen Stein und ließ ihn in das Loch fallen. Man hörte, wie er in die Tiefe polterte und wenig später unten aufschlug.  »Das scheint richtig weit runter zu gehen«, staunte Bob und warf gleich noch einen Stein hinterher.  Justus war begeistert. »Wir haben soeben den Eingang zu einer Höhle gefunden. Und es muss eine besondere Höhle sein, denn sonst hätte niemand sie so gut versteckt.«  »Vielleicht ist sie besonders gefährlich«, ergänzte Peter leise.  Justus nahm das lange Kletterseil und befestigte es an einem starken Baumstamm. Das andere Ende ließ er in die Höhle hinab. Peter und Bob traten einen Schritt zurück. Justus grinste. »Ich hab schon verstanden. Na gut, ich geh als Erster runter. Aber wehe, ihr kommt nicht hinterher.« Seine beiden Freunde nickten eifrig.  Das Loch war eher ein kleiner Spalt zwischen zwei mächtigen Felsblöcken. Justus hatte große Mühe sich durch die schmale Öffnung zu zwängen.  Nur ein Kind würde hier durchpassen – erwachsene Personen hätten keine Chance. Er umklammerte das Seil und ließ sich langsam herab. Als nur noch sein Kopf herausguckte, sah er noch einmal auf Peter und Bob. »Wenn ich rufe, müsst ihr mich sofort wieder hochziehen!«, rief er ihnen als Letztes zu.  Von unten strich kühle Luft um seine Beine – aber es gab jetzt kein Zurück mehr.

Abstieg ins Nichts
    Um Justus herum war es inzwischen stockfinster.  Nur von oben durchbrach ein dünner scharfer Sonnenstrahl die staubige Luft. Er ließ sich noch ein wenig herab und ertastete mit den Füßen einen Felsvorsprung. Justus war froh, etwas Festes zu spüren.  Langsam gewöhnten sich seine Augen an das  schwache Licht. Er sah nach unten und erblickte riesige Felsbrocken, die sich wie eine Treppe zu ihm aufstapelten. »Peter und Bob, hört ihr mich?«, rief er nach oben.  »Sollen wir dich
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