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gruenden einen Klub

gruenden einen Klub

Titel: gruenden einen Klub
Autoren: Enid Blyton
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Hagebuttentee, den Mami uns noch einpackte!“, rief Nanni plötzlich. „Der ist kräftig, sieht schön aus und schmeckt gut. Wir tun Zitronensaft und Zucker hinein, du wirst dich wundern, was für einen tollen Punsch-Ersatz das gibt!“
    Sie hatten einen kleinen elektrischen Kocher im Zimmer, damit sie sich nachmittags selber einmal Tee oder Kaffee aufbrühen konnten - ein Vorrecht der älteren Mädchen.
    Hanni schleppte eine der beiden gewaltigen bunten Suppentassen an, die ihnen eine Tante zu Weihnachten geschenkt hatte.
    „Da hinein kommt der Tee. Wir lassen die Tasse langsam kreisen. Das ist für eine Klubgründung feierlicher, als wenn jede immer ein bisschen aus ihrer Tasse nippt.“
    Beim Abendessen nickten die Freundinnen den Zwillingen zu.
    „Alles okay“, sagte Claudine obendrein.
    Hanni und Nanni beeilten sich mit den restlichen Schulaufgaben, die an diesem aufregenden Nachmittag zu kurz gekommen waren. Dann trafen sie ihre Vorbereitungen für die Sitzung. Kurz vor zehn zündeten sie die Kerzen an. Da klang schon das verabredete Klopfzeichen: dreimal kurz, dreimal lang.
    Hanni öffnete leise. Die fünf Freundinnen standen vor der Tür.
    „Ich bin gespannt wie ein Regenschirm“, sagte Jenny. „Was bedeutet das alles?“
    Hanni stand mitten im Zimmer.
    „Wir wollen euch einladen, mit uns zusammen einen Klub zu gründen. Alles Nähere erzählen wir euch später. Habt ihr Lust?“
    „Und ob!“
    „Großartig.“
    „Eine prima Idee!“
    „So wollen wir uns zuerst einmal feierlich versprechen, dass wir zusammenhalten und anderen gegenüber nichts von unserem Klub verraten wollen. Nanni, gieß unseren Punsch ein, ehrlich gesagt: Es ist nur ein Punsch-Ersatz.“
    Zweimal kreiste die große Tasse, dann war sie leer. Die Mädchen suchten sich jede einen Sitzplatz und nun berichteten die Zwillinge abwechselnd, was sie sich ausgedacht hatten.
    Die drei, die noch nichts von dem Klub wussten, waren begeistert. Lange blieben sie dieses erste Mal nicht beisammen. Sie leerten die Tasse ein zweites Mal, dann war der Vorrat zu Ende, und die fünf Gäste verabschiedeten sich.

Arme Gina!
     

    Mamsell überstand ihr Abenteuer gut. Sie war glücklich, wenn ihre beiden Nichten sie besuchten. Auch andere Mädchen schauten herein, sobald die Hausmutter es erlaubte.
    Claudine war immer noch zerknirscht, wenn sie die Tante so liegen sah. Aber ihre Tante tröstete sie.
    „Weißt du, ich war ein bisschen neugierig auf das Skilaufen“, behauptete sie sogar. „Musste ich denn hinaus zum Hang?“
    Und plötzlich fing sie an, herzlich zu lachen. „Muss das komisch gewesen sein, wie ich da hinuntergekugelt bin! Mon dieu, warum hat das keiner geknipst? Zu gerne würde ich das im Bild sehen.“
    Echt Mamsell: Sie konnte über sich selbst am meisten lachen. „Das müsst ihr spielen, wenn ein Klassenabend ist“, sagte sie. „Doris muss es spielen.“
    Für die junge Italienerin Gina war es schwer, sich in die Gemeinschaft einzufügen. Hilda hatte sie ein paarmal eingeladen, bei einem Spiel mitzumachen. Doch an solche Spiele war Gina nicht gewöhnt. Und sie war empfindlich, sie konnte nicht lachen, wenn sie bei einem Würfelspiel rausgeschmissen wurde und verlor.
    Außerdem war ihre Mutter in solcher Hast nach Afrika aufgebrochen, dass sie für Gina wenig vorbereitet hatte.
    „Gina, da ist ein Riss in deiner bunten Bluse“, sagte Carla einmal in bester Absicht zu ihr.
    „Geht es dich etwas an?“, fauchte Gina so heftig zurück, dass die ahnungslose Carla betroffen wegging.
    Gina fühlte sich den anderen gegenüber benachteiligt, die sorglos jeden Tag einen anderen Pulli oder eine saubere Bluse hervorholten. Dass sie ihre Kleider selber wuschen und pflegten, wie es in Lindenhof üblich war, beachtete Gina nicht. Sie zog sich immer mehr zurück und bekam einen verkniffenen Zug um den Mund.
    Als Hilda sie wieder einmal aufforderte, mit ihr und zwei anderen „Mensch ärgere dich nicht“ zu spielen, drehte sie ihr den Rücken zu und knurrte: „Lass mich in Frieden.“
    Gina verwechselte Schlüssel und Bücher, sie brachte Wäsche und Schuhe durcheinander, richtete Bestellungen falsch aus und stiftete so mancherlei Verwirrung.
    Das lag freilich nicht nur an den fehlenden Sprachkenntnissen, sondern an ihrer Verträumtheit. Immer wirkte sie wie abwesend mit ihren Gedanken. Sie schrieb ellenlange Briefe, sobald sie freie Zeit hatte. Die Ursache war - Heimweh.
    „Trotzdem könnte sie sich ruhig ein bisschen zusammennehmen und
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