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Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition)
Autoren: Thomas Fröhlich
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Unaufgeregtheit und Ruhe, die er verbreitete, gefiel ihr. Nicht nur das. Eigentlich gefiel ihr alles an ihm und das schon seit Längerem. Aber sie hatte es nicht zugelassen und sie wollte und würde es auch nicht. Es ging nicht. Schließlich war er der beste Freund ihres Chefs und so eine Beziehung konnte nur nach hinten losgehen. Anderseits war er wirklich bezaubernd, seufzte sie in sich hinein und merkte wie der Alkohol sie langsam sentimental machte und ihre Schutzschilder herunterfahren ließ.
    Sie ist wirklich etwas Besonderes, dachte Johannes, während er Carolines tiefen Blick erwiderte. Sie war einfach hinreißend, wie sie ihr Haar hinters Ohr klemmte und wie sie es verstand, sich mit zusammen gewürfelten Kleidungsstücken einen modischen Touch zu geben, der außerhalb der momentan angesagten Trends lag, sie aber wie einen Trendsetter wirken ließ.
    Am meisten mochte er aber ihren Humor. Mit ihr konnte er richtig lachen. Sie hatten schon einige Nächte an der Bar der Kellerbar lachend und scherzend verbracht und es hatte ihm irrsinnig gut gefallen. Jedes Mal hatten sie sich bis zum Ende, als sie Arno bei Sonnenaufgang schließlich rausgeschmissen hatte, gegenseitig ihre Geschichten erzählt und sich keinen Moment gelangweilt. Caroline versuchte zwar immer ihr Inneres hinter ihrer scharfen Zunge und einer Wand der professionellen Distanz zu verbergen, aber in den stillen Momenten, hatte Johannes dahinter einen tiefen und liebenswürdigen Menschen erkannt. Seine Zuneigung ihr gegenüber war im Laufe der Zeit gewachsen und er wusste, was passieren würde. Aber er wusste vor allen Dingen, dass er es nicht zulassen durfte. Täglich ertappte er sich dabei, wie er beim Blutabnehmen an sie dachte und sich schon auf die nächtliche Begegnung in der Kellerbar freute. Aber leider musste er dem Ganzen ein Ende setzen.
    "Glaubst du, wir bekommen hier noch was zu trinken?", fragte er laut, um diese unangenehmen Gedanken zu verscheuchen, und richtete sich auf. Dabei legte er seine Hand auf die ihre, um sie zur Mithilfe bei der Bestellung zu ermuntern und sie abzulenken. Doch Caroline verstand seine Geste falsch und legte ihre andere Hand auf seine, so dass sie nun seine Hand fest umschlungen hatte. Dabei ließ sie mit ihrem Blick nicht von Johannes ab. Unbeholfen streckte Johannes seine andere Hand einer Bedienung entgegen, die am Tisch vorbei kam.
    "Entschuldigung, können wir noch etwas bestellen?"
    "Na, klar. Was darf es denn sein?", entgegnete die Bedienung routiniert.
    "Weißt du, was du willst?", blickte Johannes Caroline fragend an und hoffte, ihr würde die unbeabsichtigte Doppeldeutigkeit seiner Frage entgehen. Für seinen Geschmack schaute sie ihm immer noch zu tief in die Augen. Doch dann gab sie sich plötzlich einen Stoß und sagte mit einem unsicheren Lächeln, "Wie wär’s mit einer Runde Wodka?"
    "Super Idee", drängte sich Arno auf, der endlich Wolli entkommen wollte. "Caroline, du hast mal wieder erkannt, was wir jetzt wirklich brauchen" sagte er und schaute die Bedienung auffordernd an. "Bring doch gleich 'ne ganze Flasche und ein paar Gläser. Ich glaube, die können wir heute noch gebrauchen" Dabei grinste er Johannes und Caroline viel sagend an. War ihm ihr Händchenhalten aufgefallen? Johannes zog vorsichtig seine Hand aus Carolines Umklammerung. Auch Caroline war diese intime Geste plötzlich unangenehm und sie versuchte durch eine Frage abzulenken.
    "Und? Habt ihr die Probleme der Welt gelöst?"
    "Nö, natürlich nicht. Aber bei der Vampirfrage sind wir uns nähergekommen.", sagte Wolli nicht ohne Stolz
    "Wirklich?" Johannes tat, als würde es ihn interessieren, blickte dabei aber Caroline weiter an und ärgerte sich darüber, dass er durch seine Fluchtfrage an die Bedienung diesen schönen Moment zerstört hatte. Es war richtig so, versuchte ihm sein Verstand einzureden, doch sein Herz sagte etwas anderes.
    "So ein Quack!", brummte Arno. "Wolli denkt, nur weil ich nicht auf seine absurden Ideen eingehe, dass ich ihm gleich zustimme. Aber das ist mitnichten der Fall."
    "Aber…", wollte Wolli einwerfen und wurde sogleich von Arno ungeduldig unterbrochen.
    "Wo bleibt bloß der Wodka?"
    Da kam auch schon die Bedienung mit Wodkaflasche und Gläsern angerauscht.
    "So, Kinder! Macht mal ein bisschen Platz!", klatsche Arno freudig in die Hände und schob die leeren Gläser, Zigarettenschachteln und Handys zur Seite.
    "Pass doch auf!", rief Wolli und rettete einen kleinen Flieger, den er während seines
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