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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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Herzen,
das da lag in großen Schmerzen,
als Du in dem Brunnen saßt,
als Du ein Frosch gewesen warst.«
     
    Noch einmal und noch einmal krachte es auf dem Weg, und der Königssohn meinte immer, der Wagen bräche, und es waren doch nur die Bande, die vom Herzen des treuen Heinrich absprangen, weil sein Herr erlöst und glücklich war.
     

Katz und Maus in Gesellschaft
     
    E ine Katze und eine Maus wollten zusammenleben und eine Wirtschaft zusammen haben; sie sorgten auch für den Winter und kauften ein Töpfchen mit Fett, und weil sie keinen besseren und sichereren Ort wussten, stellten sie es unter den Altar in der Kirche, da sollte es stehen, bis sie sein bedürftig wären.
     
    Einstmals aber trug die Katze Gelüste danach und ging zur Maus: »Hör’ Mäuschen, ich bin von meiner Base 1 zu Gevatter 2 gebeten, sie hat ein Söhnchen geboren, weiß und braun gefleckt, das soll ich über die Taufe halten, lass mich ausgehen und halt heut allein Haus.« – »Ja, ja«, sagte die Maus, »geh hin, und wenn du was Gutes isst, denk an mich, von dem süßen roten Wein zur Feier tränk ich auch gern ein Tröpfchen.«
     
    Die Katze aber ging geradeswegs in die Kirche und leckte die fette Haut ab, spazierte danach um die Stadt herum und kam erst am Abend nach Haus. »Du wirst dich recht verlustiert haben«, sagte die Maus, »wie hat denn das Kind geheißen?« – »Hautab«, antwortete die Katze. – »Hautab? Das ist ein seltsamer Name, den hab’ ich noch nicht gehört.«
     
    Bald danach hatte die Katze wieder ein Gelüsten, ging zur Maus und sprach: »Ich bin aufs Neue zu Gevatter gebeten, das Kind hat einen weißen Ring um den Leib, da kann ich’s nicht abschlagen, du musst mir den Gefallen tun und allein die Wirtschaft betreiben.«
     
    Die Maus sagte ja, die Katze aber ging hin und fraß den Fetttopf bis zur Hälfte leer. Als sie heimkam, fragte die Maus: »Wie ist denn dieser Pate getauft worden?« – »Halbaus« – »Halbaus? Was du sagst! Den Namen hab’ ich gar noch nicht gehört, der steht gewiss nicht im Kalender.«
     
    Die Katze aber konnte den Fetttopf nicht vergessen: »Ich bin zum dritten Mal zu Gevatter gebeten, das Kind ist schwarz und hat bloß weiße Pfoten, sonst kein weißes Haar am ganzen Leib, das trifft sich alle paar Jahr nur einmal, du lässt mich doch ausgehen?« – »Hautab, Halbaus«, sagte die Maus, »es sind so kuriose Namen, die machen mich so nachdenklich, doch geh nur hin.«
     
    Die Maus hielt alles in Ordnung und räumte auf, dieweil fraß die Katze den Fetttopf ganz aus und kam satt und dick erst in der Nacht wieder. »Wie heißt denn das dritte Kind?« – »Ganzaus« – »Ganzaus! Ei! Ei! Das ist der allerbedenklichste Namen«, sagte die Maus; »Ganzaus? Was soll der bedeuten? Gedruckt ist er mir noch nicht vorgekommen!«
     
    Damit schüttelte sie den Kopf und legte sich schlafen.
     
    Zum vierten Mal wollte niemand die Katze zu Gevatter bitten; der Winter aber kam bald herbei. Wie nun draußen nichts mehr zu finden war, sagte die Maus zur Katze: »Komm wir wollen zum Vorrat gehen, den wir in der Kirche unter dem Altar versteckt haben.«
     
    Wie sie aber hinkamen, war alles leer – »Ach!«, sagte die Maus, »nun kommt’s an den Tag, du hast alles gefressen, wie du zu Gevatter ausgegangen bist, erst Haut ab, dann halb aus, dann« – »Schweig still«, sagte die Katze, »oder ich fress’ dich, wenn du noch ein Wort sprichst« – »Ganz aus«, hatte die arme Maus im Mund, und hatte es kaum gesprochen, so sprang die Katze auf sie zu und schluckte sie hinunter.
     
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    1 Cousine
     
    2 Taufe
     

Marienkind
     
    V or einem großen Walde lebte ein Holzhacker mit seiner Frau, der hatte nur ein einziges Kind, das war ein Mädchen von drei Jahren. Sie waren aber so arm, dass sie nicht mehr das tägliche Brot hatten und nicht wussten, was sie ihm sollten zu essen geben. Eines Morgens ging der Holzhacker voller Sorgen hinaus in den Wald an seine Arbeit, und wie er da Holz hackte, stand auf einmal eine schöne große Frau vor ihm, die hatte eine Krone von leuchtenden Sternen auf dem Haupt und sprach zu ihm: »Ich bin die Jungfrau Maria, die Mutter des Christkindleins. Du bist arm und dürftig, bring mir dein Kind, ich will es mit mir nehmen, seine Mutter sein und für es sorgen.«
     
    Der Holzhacker gehorchte, holte sein Kind und übergab es der Jungfrau Maria, die nahm es mit sich hinauf in den Himmel. Da ging es ihm wohl, es aß Zuckerbrot und trank süße Milch, und seine
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