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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU
Autoren: Unbekannter Autor
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ziemlich lange dort unten am Fußweg stehen, und ich weiß nicht, warum ich nicht hinausging und ihn fragte, wer er war und was er wollte. Ich hatte ein bisschen Angst. Ich hatte an meinem Fensterplatz gesessen und versucht, mein Buch zu lesen - doch ich konnte nicht, und als ein Sonnenstrahl über die Seite fiel, blickte ich wieder hoch. Er war verschwunden. Ich war erleichtert. Er war fort, Gott sei Dank. Aber drei Tage später tauchte er wieder auf. Am unteren Ende des Gartens, an der gleichen Stelle. Ich ...< Dann hielt sie inne, und ich sagte: >Du sagtest dir, du musst was unternehmen >]a. Es war so, wir waren ganz allein dort. Du warst damals erst acht.<
    An dieser Stelle klang Ben Torres Stimme ganz aufgeregt, als spürte er die Unsicherheit und Angst seiner Mutter immer noch. >Meine Mutter rief also auf der Polizeiwache an.<
    >Aber was soll ich denen denn sagen? Dass ein Mann zwei Mal unten am Gartenweg gestanden hatte? Wieso sollte die Polizei da mühselige Ermittlungen anstellen? Ich rief aber trotzdem an, Benji, und war überrascht, dass sie so höflich waren.<«
    »Englands Stolz und Zierde«, ließ Jury sich vernehmen und erntete einen vernichtenden Blick von Harry Johnson.
    »Ben Torre fuhr fort: >Der rätselhafte Fremde faszinierte mich eher, als dass er mir Angst machte, allerdings war es auch nicht so einfach, mir Angst einzujagen. Das wusste meine Mutter. Trotzdem - den Rest erzählte sie mir nicht.<« Wieder hielt Harry inne, um einen Schluck Wein zu trinken.
    Jury sagte: »Machen Sie wenigstens eine Pause zum Essen. Dieses Gericht ist es definitiv wert.«
    »Ach, das habe ich schon oft gegessen. Es ist köstlich.«
    Jury genoss dieses Schwelgen in Erinnerungen. Seine Gedanken wanderten zu dem Gemälde, Die Schmetterlingsesser, das er damals im Baltic Center in Newcastle gesehen hatte. Wo es um das Verspeisen von Illusionen ging.
    Harry fuhr fort. »Er sagte: >Jahre später erzählte mir mein Vater dann den Rest. Das Haus, sagte er, hätte eine traurige Geschichte, eine trostlose Geschichten >Das hat die Polizei deiner Mutter auch gesagt: Einst wohnte dort eine Familie namens Overdean. Die hatten es gemietet und lebten dort zusammen mit ihrem Sohn, dem siebenjährigen Basil. Eines Nachts wurden der junge und seine Mutter in ihren Betten ermordet. Dem Vater selbst wurde kein Haar gekrümmte
    In solchen Fällen«, fuhr Harry fort, »deutet alles darauf hin, dass jemand aus der Familie die Tat begangen hat - in diesem Fall der Vater, der als Einziger verschont worden war. Von einem Motiv war allerdings nicht die Rede, seine Fingerabdrücke waren auch nicht auf dem Messer, mit dem mehrmals auf die beiden eingestochen worden war. Das Messer stammte anscheinend nicht aus dem Haus. Das ließ die Anklage aber alles nicht gelten. Nun, Sie wissen ja, wie Polizei und Anwälte sind -«
    »In der Tat.«
    »- in Ermangelung von Gegenbeweisen konnten sie einfach behaupten, der Vater hätte seine Fingerabdrücke vom Messer abgewischt oder ganz einfach ein fremdes Messer ins Haus bringen können -«
    Wieder unterbrach ihn Jury. »Und dann seelenruhig im Bett liegen, während seine Frau umgebracht wurde. Ich bitte Sie!«
    Inzwischen war der Ober gekommen, um ihre Teller abzuräumen. Der von Jury war leer geputzt. »Genau das dachte ich auch.«
    »Er wurde verurteilt?«
    Harry nickte. »Der Richter schien Zweifel an seiner Schuld zu haben und verurteilte ihn nicht zu lebenslänglich, sondern nur zu zwanzig Jahren. Wegen untadeligen Verhaltens musste er nur zehn absitzen. Die Beweislage war wohl äußerst dürftig.«
    »Es waren mit Sicherheit nur Indizien. Was mich überrascht, ist, dass die Verteidigung da keine Zweifel aufkommen lassen konnte.«
    Der Ober kam mit dem Nachtisch, einer mit Lavendel aromatisierten, glasierten Crème brûlée.
    »Und was hat es mit dem Fremden auf sich? Die Erklärung ist Mr. Torre noch schuldig geblieben.«
    »Hören Sie zuerst, was seine Mutter über das Haus erzählte: Einmal sagte sie mir: >Benji, Häuser sind mehr als nur Holz, Stein und Gips. Häuser atmen. Ich glaube, sie tragen die Spuren all der Menschen in sich, die in ihnen gewohnt haben.<«
    »Auch die von Mrs. Overdean und ihrem Sohn? Keine besonders passende Geschichte, jedenfalls nicht für ein kleines Kind.«
    »Ich wiederhole nur, was Ben Torre mir gesagt hat. >Und der schweigsame Fremde im Bowlerhut?<, fragte ich meinen Vater.
    >Das wusste deine Mutter nicht. Vielleicht war es der Vater, der zurückgekehrt
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