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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU
Autoren: Unbekannter Autor
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gerade der springende Punkt! Laut Harry Johnson war es überhaupt kein Witz.
    Harry Johnson lächelte, stellte seinen Whiskey ab und erhob sich. »Können Sie hier kurz warten? Ich gehe nur schnell zu meinem Wagen.«
    »Ich? Ja, klar, ich habe alle Zeit der -« Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da war Harry Johnson schon fort. Jury sah ans andere Ende der Bar hinüber und wünschte, der Barmann wäre in seiner Nähe, damit er ihn über diesen Kerl ein paar Sachen fragen konnte. Der Barmann hatte Johnson mit Namen angesprochen und so getan, als handelte es sich um einen Stammgast. Doch der Barmann unterhielt sich gerade mit einem unangenehm lauten Pärchen mit breitem Grinsen und trockenem Husten. Manchmal hatte Jury den Eindruck, alle Welt würde rauchen - nur er nicht. Jury, der Spielverderber.
    Er blickte auf sein leeres Glas hinunter. War das schon das zweite gewesen? Oder gar das dritte? War er dabei, sich zu betrinken?
    Die Tür des Pubs ging auf, und Harry Johnson war wieder da, mit einem Hund an der Leine.
    Er setzte sich hin und lächelte, und der Hund tat es ihm nach. Oder besser gesagt, der setzte sich, lächelte aber nicht. Es war ein mittelgroßer, ziemlich unauffälliger Hund, einer, wie man ihn im Tierheim bekam, mit Schlappohren, hellbraun-weißem Fell, die Art von Hund, die man unwillkürlich ins Herz schloss und zwischen den Ohren kraulen mochte. Er saß irgendwie schief da, wie Hunde eben dasitzen, und Jury streckte die Hand aus, um ihm den Kopf zu kraulen.
    »Soll das heißen, das ist der Hund?«
    »Das ist er.«
    Jurys Blick wanderte von Harry Johnson zu dem Hund hinüber.
    »Wie heißt er?«
    »Mungo.« Als Harry sein leeres Glas in die Höhe hielt, kam Trevor, der Barmann, herüber und füllte es ihm lächelnd nach. Jury lehnte dankend ab, denn er fand, er hatte in der kurzen Zeit schon ziemlich viel getrunken.
    »Wir haben einen ausgezeichneten 85er Batard. Vollmundig und rund«, sagte der Barmann. »Sie trinken heute Abend Whiskey?« In seiner Stimme lag ein leichter Vorwurf.
    »Wie man sieht, Trev«, lächelte Harry. Die Bemerkung war nicht abschätzig gemeint.
    An Jury gewandt sagte er: »Trevor ist hier der Weinkenner. Der Weinkenner par excellence. Der Experte. Ich bin mir nicht sicher, ob die anderen den Unterschied zwischen einem Pouiliy-Fusse und einem Pellegrino kennen.«
    »Dann sollte ich bei denen bestellen, ich kenne ihn nämlich auch nicht«, sagte Jury.
    Trevor meinte: »Ach was, Mr. Johnson, so schlimm sind wir doch gar nicht.«
    »Nein, Sie nicht. Vielleicht steigen wir gleich um.«
    Trevor schüttelte den Kopf. »Aber nicht nach dem Single Malt, den
    Sie da trinken.« Sein Blick schweifte zu Jurys Glas hinüber. Das war es nicht einmal wert, dass man darüber auch nur ein Wort verlor. Trevor wandte sich ab.
    Harry lachte. »Über Wein macht man keine Scherze, jedenfalls nicht im Beisein von Trevor.«
    »Also, Mungo -«
    Sogleich richtete der Hund sich wachsam auf.
    »Tauchte plötzlich wieder bei Ihrem Freund zu Hause auf -Moment mal - der >Freund< sind am Ende doch nicht etwa Sie selbst, oder?«
    »Lieber Gott, nein.«
    »Na gut, aber immerhin haben Sie ja jetzt den Hund.«
    »Ich fand Mungo vor Hughs Haustür sitzend. So heißt mein Freund, Hugh Gault. Er wohnt nicht weit von mir, in Belgravia. Ich war dort gewesen, um ein paar Bücher und andere Sachen zu holen. Hugh trägt sich mit dem Gedanken, das Haus zu verkaufen, doch bezweifle ich, dass er es tatsächlich tut. Er rechnet insgeheim immer noch damit, dass seine Frau und sein Sohn wieder auftauchen.«
    »Er wohnt gar nicht mehr dort?«
    »Nein. Die ganze Sache hat ihn fast um den Verstand gebracht. Er ist in einer Privatklinik in Fulham.«
    »In der Psychiatrie, meinen Sie?«
    Harry nickte. »Das alles hat ihn schwer mitgenommen. Inzwischen geht es ihm aber schon viel besser.«
    Jury spürte, wie sich der Hund unter seinen Barhocker schob.
    »Na, jedenfalls wartete Mungo dort schon wer weiß wie lange an der Tür. Er sah erschöpft und hungrig aus, und nachdem ich ihn hineingelassen hatte, holte ich ihm Futter. Doch anstatt zu fressen, ging er von Zimmer zu Zimmer und schnüffelte herum und untersuchte alles ausgiebig. Dann machte er sich über seinen Fressnapf her, als wollte er sich bis zum Fußboden durchfressen. Ich gab ihm noch etwas, das fraß er ebenfalls und soff noch einen ganzen Eimer Wasser. Dann nahm ich ihn mit zu mir nach Hause. Ich wohne in Belgravia, habe ich das schon erwähnt?«
    Keine schlechte
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