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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU
Autoren: Unbekannter Autor
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allem?«
    »Was ich Ihnen erzähle.« Harry schaute lächelnd auf seine Armbanduhr. »Ach, es ist ja fast neun. Würden Sie gern irgendwo essen gehen? Ich kenne da ein sagenhaftes Restaurant.«
    Jury sah ebenfalls auf die Uhr und staunte, dass er sich fast zwei Stunden mit Harry Johnson unterhalten hatte.
    »Warum nicht? Eine gute Idee. Was ist mit Mungo?«
    Beide standen auf, um ihre Mäntel anzuziehen (Harry den aus Kaschmir, Jury sonst was). Als Mungo dies sah, rappelte er sich ebenfalls auf und wedelte mit dem Schwanz.
    »Oh, Mungo darf uns gern Gesellschaft leisten. Ich rufe eben kurz dort an und sage, dass wir kommen.« Er zog ein Handy aus der Manteltasche und wandte sich etwas beiseite, um den Anruf zu tätigen.
    Jury kniete sich hin und kraulte Mungo die Ohren. Dabei fragte er sich, was der arme Hund wohl durchgemacht hatte und wie es kam, dass ein Tier so einen guten Orientierungssinn haben konnte, dass es von weiß Gott woher den Weg zurück nach Hause fand. Er überlegte, ob der Begriff »zu Hause« Tieren wohl mehr bedeutete als Menschen.
    Harry klappte sein Handy zu. »Erledigt. Das Lokal wird Ihnen gefallen.« Dann sah er lächelnd zu Mungo hinunter. »Ein erstaunlicher Hund. Ich werde einfach nicht schlau aus ihm.« Er machte eine Pause. »Eigentlich werde ich aus dem allem nicht so recht schlau.«
2
    »Das Haus selbst - es heißt übrigens Winterhaus - wieso, weiß ich auch nicht, nun, über das Haus selbst wollte ich mehr erfahren. Ein Ort, fand ich, der etwas Besonderes an sich hatte.«
    Sie saßen inzwischen in einem dieser angenehmen Restaurants, wo Speisen und Service offensichtlich wichtiger waren als die Einrichtung, denn es gab weder diese schrecklichen Raumteiler aus Kunstharz oder Milchglas noch Wandleuchter mit eingraviertem Muster, auch keine ausladenden Ledermöbel und grellweiße Tischwäsche. Der Abstand zwischen den Tischen war so groß, dass man nicht das Gefühl bekam, die Leute am Nebentisch belauschten die Unterhaltung. Harry Johnson war hier offenbar Stammgast, denn der Oberkellner kannte ihn mit Namen und behandelte ihn sehr zuvorkommend.
    Sie hatten bestellt, oder vielmehr hatte Harry vorgeschlagen, dass der Ober die Bestellung für sie ausführte, ebenso wie er den Sommelier gebeten hatte, den Wein auszusuchen.
    »Das Haus hatte etwas Besonderes an sich?«
    Harry zuckte die Achseln. »Genau weiß ich auch nicht, was ich damit sagen will. Etwas Unheimliches. Als wir wieder wegfuhren, kam uns am Ende der Auffahrt ein alter Mann entgegen, vermutlich jemand aus dem Dorf. Wir hielten an und fragten nach dem Swan, einem Pub ganz in der Nähe. Er sagte, es sei noch ein kleines Stück weiter, und raunte uns dann zu, dass er Jessup heiße, hier in der Gegend wohne und uns vor >dem Haus da drüben< warnen wolle. Er meinte, wir sollten uns vor dem Wald hüten. Stellen Sie sich das mal vor.«
    Harry lachte.
    »Kam Ihnen der Wald denn irgendwie schaurig vor?«
    »Nein.«
    »Was ist mit dem Besitzer? Was hatte der zu sagen?«
    »Der lebt in San Gimignano, einem von diesen Bergstädtchen in der Toskana, in einer casa torre. Dort wimmelt es von solchen Türmen.«
    »Sie waren dort?«
    »Ja. Wir haben schließlich nach allen möglichen Spuren gesucht. Hugh war dazu nicht in der Lage, also bin ich hingefahren. Der Besitzer wollte nicht nach England kommen - wieso sollte er auch? Er hatte das Haus einer Maklerin anvertraut, sollte die sich verdammt noch mal darum kümmern.«
    »Aber hätte es nicht auch telefonisch geklärt werden können ? Dafür extra nach Italien zu fahren, erscheint mir ein bisschen übertrieben.«
    »Ist eine Reise nach Italien denn nicht immer die Mühe wert? Außerdem war ich noch nie dort gewesen.«
    Jury lachte. »Verstehe. Und weiter?«
    »Interessant, was Ihren Einwand wegen des Telefons betrifft: Er wollte es nicht am Telefon besprechen. Falls ich zu ihm kommen wollte, könnte ich das gerne tun.«
    Der Ober hatte ihre Salate gebracht, vorwiegend neue, trendige Sorten mit Stilton und Walnüssen in einem Zitronendressing.
    Harry fuhr fort: »Zwei Tage später stand ich bei ihm vor der Tür. Wir tranken etwas, aßen in einer kleinen Trattoria zu Abend. Solche capesante wie dort hatte ich noch nie gegessen.«
    »Ich habe überhaupt noch nie welche gegessen. Und weiter?«
    Harry lächelte. »Er hatte keine Ahnung, weshalb ich seine Geschichte hören wollte. Er wusste lediglich, dass ich mich für das Haus interessierte und mehr darüber erfahren wollte, denn die
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