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Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU
Autoren: Unbekannter Autor
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    »Tot oder lebendig?«, fragte Jury.
    Harry lachte. »Lebendig, sagte er, glaube ich. Es wäre doch kaum verwunderlich, wenn er in das Haus zurückkehrte, in dem sich so Schlimmes zugetragen hatte, wo er den Verlust -« Harry unterbrach sich plötzlich.
    »Wo er alles verloren hatte, wollten Sie doch gerade sagen. Wie Ihr Freund Hugh Gault. Bloß dass es in seinem Fall keine rationale Erklärung zu geben scheint für das Verschwinden seiner Frau und seines Sohnes.« Jury sah hinunter zu Mungo, der den Kopf unter der herunterhängenden Tischdecke hervorstreckte. »Und seines Hundes.«
    Harry machte dem Kellner ein Zeichen, um Kaffee zu bestellen.
    »Ich fragte Ben Torre: >Was war mit dem Fremden? Dachte Ihre Mutter, es sei dieser Mr. Overdean?< Ben lachte. >Das glaube ich kaum. Dafür wäre er ein bisschen zu alt, meinen Sie nicht? Overdean wäre inzwischen längst tot. Nein, das ist ziemlich unmöglich, außer natürlich, man glaubt an Gespenstern«
    »Tun Sie das? Oder Nina Torre?«, fragte Jury.
    Ihr Kellner schenkte ihnen Kaffee ein und stellte die Silberkanne auf den Tisch.
    Harry schüttelte den Kopf. »Ich kann nur für mich selbst sprechen. Nein, sicher nicht. Bei Mrs. Torre wäre ich mir allerdings nicht so sicher. Und Hugh? Bevor das alles passierte, hätte ich behauptet, er tue es definitiv nicht. Aber jetzt sucht er einfach nach einer Erklärung, egal welcher. Das ist alles so deprimierend!« Er überlegte. »Eines war Ben Torre aber wichtig: Ich sollte mich vor dem Wäldchen hinterm Haus in Acht nehmen.«
    »Wie denn?«
    »Er meinte es ganz ernst. Interessant, nicht wahr? Er wiederholte die Warnung, die uns dieser Mr. Jessup gegeben hatte: Wir sollten uns vor dem Wäldchen hüten.«
    »Warum?«
    »Das sagte Torre nicht. Er tat die Frage einfach ab, als wäre ich verrückt, sie überhaupt zu stellen.«
    »Und haben Sie sich davor gehütet?«
    »Es war der erste Ort, den ich aufsuchte, kaum dass ich aus Florenz zurück war. Wissen Sie, wenn jemand auf eine Stelle deutet und Ihnen sagt, Sie sollen von dort wegbleiben, würde es Sie dann nicht besonders reizen, dorthin zu gehen? Es fordert die Neugier doch geradezu heraus.«
    »Und was haben Sie gefunden? Welche Gefahr lauerte dort auf Sie?«
    »Gar keine. Die Polizei von Surrey hatte das Wäldchen durchgekämmt, auf der Suche nach, nun, wahrscheinlich nach...
    menschlichen Überresten.« Harry griff nach seiner Kaffeetasse und nahm einen Schluck, als wollte er das Wort damit hinunterspülen.
    Menschliche Überreste. Das Wort hatte Jury schon immer gehasst -es hörte sich so distanziert an, so steril.
    »Was ist mit dem ersten Haus? Läge es denn nicht nahe, dort zu suchen? Niemand weiß doch, ob Glynnis und ihr Sohn überhaupt beim zweiten Haus angekommen sind.«
    »Nein, Sie haben ganz Recht.« Harry lehnte sich, Tasse und Untertasse in den Händen, in seinem Stuhl zurück.
    »Ein verteufelt merkwürdiges Muster scheint mir das.«
    Harrys Stirn umwölkte sich. »Was für ein Muster?«
    »Das ist Ihnen doch sicher aufgefallen. Die Overdeans, Nina Torre, Glynnis Gault. Alle waren allein mit ihren acht- oder neunjährigen Söhnen.«
    Harry lehnte sich vor. »Nein, das habe ich nicht bemerkt. Ich muss wohl blind sein.«
    Mungo streckte die Schnauze unter dem Tisch hervor, um sie auf Jurys Schuh zu legen. Er blinzelte träge, als Jury zu ihm hinunterschaute. Als würde ihn das alles überhaupt nicht jucken. Als fände er die Unterhaltung absolut lächerlich. Als wäre Jury ein vollkommener Idiot.
    Mungo gähnte.
    Um das Wäldchen geht's doch gar nicht.
3
    Und so würde es kommen - der stellvertretende Polizeichef oder gar der Polizeichef höchstpersönlich würde ihm die Hölle heiß machen, und zwar dafür, dass er ohne Durchsuchungsbefehl in das Haus in der Hester Street gegangen war. Jury wunderte sich, dass er immer noch nicht vom Dienst suspendiert worden war.
    »»Ich werde versuchen, das abzuwenden, Freundchen. Dass Sie Ihren Job nicht verlieren, haben Sie allein mir zu verdanken.«
    Machte Racer da einen Witz? Jury wusste doch, wie weit sich dieser Kerl für ihn aus dem Fenster lehnen würde.
    »Danke.« Er hatte Chief Superintendent Racer (seinem Boss, Chef, Oberaufseher) gegenüber gesessen und überlegt, ob er außer »Danke« vielleicht etwas Nettes sagen könnte, doch ihm war nichts eingefallen. Er interessierte sich mehr für den Kater Cyril, der erst pfannkuchenartig flach auf dem Fußboden gelegen hatte und nun auf Racers großen
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