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Grenzenlos

Grenzenlos

Titel: Grenzenlos
Autoren: Elisabeth Wagner
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»19.00 Uhr.«
    »Ich habe vier Stunden geschlafen? Du hättest mich ruhig aufwecken können«, sagte ich gähnend.
    »Nah...es hat mich nicht gestört und ich wollte dich nicht wecken. Obwohl ich meinen Arm nicht mehr wirklich spüre.« Er schmunzelte. »Jetzt wo du endlich munter bist, was willst du machen?« Max fragte unschuldig und ich wusste genau worauf er hinaus wollte.
    »Heute nicht Max, vielleicht reden wir morgen?« Es klang viel mehr wie eine Frage als ich das sagte. »Heute möchte ich nicht mehr dran denken. «
    »Sicher. So...Party heute?«, fragte Max mit viel Enthusiasmus. »Ein kleiner Rausch lenkt dich ein paar Stunden ab. Und wir waren schon lange nicht gemeinsam unterwegs.« Er sah mich mit seinem Dackelblick an, sein Kopf leicht auf eine Seite gelehnt.
    Puh...war mir wirklich nach Party zumute. Aber warum eigentlich nicht, bei diesem Blick konnte ich einfach nicht widerstehen und das wusste er nur zu gut.
    »Ja sicher. Rufen wir noch Claire an und let´s party.« Ich versuchte Max’ Enthusiasmus nachzuahmen um überzeugt zu klingen. Klang aber etwas mühselig.
    Während ich Claire anrief fing ich mich schon zum herrichten an. 45 Minuten später war ich fertig. Kurzer Jeansrock, schwarzes Tanktop und natürlich meine kniehohen Bikerboots. Meine Haare fielen gewellt den Rücken herunter. Ich hatte nur leicht Make-up aufgetragen, mich nur mit Eyeliner und Mascara geschminkt. Sah gar nicht so übel aus, vor allem nach so einer Nacht.
    »Jap, hot Sweety.« Max stand an der Badezimmertür und beobachtete mich mit einem Grinser im Gesicht, sein Grübchen war deutlich zu sehen.
    »Danke Max«, sagte ich leise. Meine Wangen wurden leicht rot bei seinem Kompliment. Ich war es nicht wirklich gewohnt Komplimente zu bekommen und fühlte mich immer gleich verlegen.
    Fünf Minuten später war Claire da uns es war nicht zu übersehen, dass Claire bei Max’ Anblick zu sabbern anfing. Ich musste mir ein Lachen verkneifen und stieß Claire leicht am Arm, damit sie nicht zu schlucken vergaß.
    Claire war genau das Gegenteil von mir und passte genau in das Beuteschema von Max, aber ich gab ihm oft genug den bösen Blick, wenn er mit ihr zu viel flirtete, denn Claire hatte etwas Besseres verdient als nur mit Max einen One-nighter zu haben.
    Claire hatte lange, glatte blonde Haare, die ihr bis zur Mitte des Rückens fielen, an der Stirn hatte sie die Haare zu einem Pony geschnitten, so dass ihre hellblauen Augen perfekt umrahmt wurden. Solche hellblauen Augen hatte ich außer bei Claire noch nie gesehen, sie hatten immer einen besonderen Schimmer. Ihre Haut war richtig blass und ebenmäßig, durch die rosigen Wangen erinnerte sie mich immer an ein blondes Schneewittchen, denn auch ihre vollen Lippen waren immer rot, als ob sie Lippenstift trug. Claire hatte immer ein Lächeln im Gesicht. Auch was die Kleidung anging war sie genau das Gegenteil von mir. Sie mochte zwar auch Skinny Jeans, würde aber nie Bikerboots oder Longshirts anziehen. Sie bevorzugte mehr knielange Röcke, pastellfarbene Oberteile, welche genau die richtige Menge an Dekolleté zeigten. Schuhe trug sie meist Wedges in allen Variationen. Es fehlte nur mehr die Perlenkette dann wäre das »good-girl« Aussehen perfekt. Meine Eltern liebten sie, weil sie immer sehr gesittet aussah, wie sie es gerne sagten. Was sie jedoch nicht von ihr kannten war ihr Temperament und darüber wären sie keineswegs zufrieden. Da hätten die beiden wohl Claire nach ein paar Tagen als Tochter bereitwillig wieder hergegeben. Sie würde sich nie, so wie ich, herumschubsen lassen und hätte schon längst den Mut gefasst etwas gegen solche Eltern zu unternehmen. Claire versuchte mich oft genug zu ermutigen, aber nie mit Erfolg. Man konnte schon sagen, wenn man Claire und mich nebeneinander sah, waren wir wie Tag und Nacht. Aber wir ergänzten uns wirklich gut und sie war, neben Max, meine beste Freundin und war genauso wie er immer für mich da.
    Max gab Claire noch schnell ein Update über meine Situation, ich konnte und wollte es im Moment nicht erzählen und hören, somit ging ich in der Zwischenzeit in Max Zimmer. Als ich zurück kam gab mir Claire einen bösen Blick. Ich wusste genau was dieser bedeutete.
    »Sorry, dass ich mich nicht bei dir gemeldet habe«, sagte ich mit gesenktem Kopf. Sie kam zu mir und umarmte mich, nahm mich bei den Schultern, hielt mich auf Armlänge und sagte sanft zu mir: »Schon okay, aber das nächste Mal ruf mich sofort an, ich wäre dich
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