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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)
Autoren: Manfred Bomm
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die
nervösen Geldanleger auszuschalten, kam ihm die Idee mit den ferngesteuerten
Autos«, machte Häberle weiter.
    »Herr
Jensen räumt dies ein und will nichts beschönigen. Er hat sich rumänischer
Techniker bedient, die sich darauf spezialisiert haben, solche Vorrichtungen an
geparkten Autos anzubringen. Im Falle des Mercedes’ des Ehepaars Fischer ist
dies in den Nachtstunden geschehen, als das Fahrzeug außerhalb des
Campingplatzes abgestellt war.«
    »Und
wer hat das Auto von der Brücke stürzen lassen?«, fragte Häberle, während
Jensen mit geschlossenen Augen tief einatmete.
    »Das
war Herr Jensen«, antwortete der Anwalt. »Er hat gestern im Bereich dieser
Brücke in Reutte gewartet und die Fernbedienung betätigt, als Fischers Mercedes
auftauchte.«
    »Und
die Unfälle auf der A7 – in den vergangenen drei Jahren?«
    Der
Jurist blätterte in seinen Akten und erwiderte emotionslos. »Auch die werden
eingeräumt.«
    Häberle
ließ ein paar Sekunden verstreichen. Ihm schien, als sei Jensen geistig in eine
andere Welt entrückt. »Diese Schmuckstücke – diese
Posaunen – sollten zur Einschüchterung dienen … «,
überlegte Häberle.
    »Herr
Jensen räumt ein, sich diese Schmuckstücke besorgt zu haben, nachdem Frau
Waghäusl ein ähnliches von ihrem verstorbenen Mann erhalten hatte, und diese
Posaunen dann zufälligerweise beim letztjährigen Treffen dieser Hüttenfreunde
eine Rolle gespielt hätten. Als Zeichen für den Weltuntergang. Er hat sie über
einen Internetversand den anderen sozusagen anonym zukommen lassen. Übrigens
auch der Frau Dobler-Maifeld. Na ja«, wich der Anwalt von seinen Aufzeichnungen
ab, »es war wohl zunächst nur ein Gag. Die Herrschaften haben die Dinger ja
wohl auch als solches betrachtet oder als ein Zeichen von Verbundenheit
verstanden und sie, wie den Akten zu entnehmen ist, bisweilen stolz getragen.«
    Häberle
wollte dies nicht kommentieren. »Herr Jensen musste am Wochenende aber
befürchten, dass ihn seine angeblichen Freunde durchschaut hatten.«
    »Durchschaut
oder nicht. Vieles deutete darauf hin, dass Frau Waghäusl und ihre Schwägerin
zu einem Schlag gegen ihn ausholen würden. Er musste davon ausgehen, dass sich
die Lage zuspitzen würde. Der E-Mail-Verkehr und Telefonate hatten dies
befürchten lassen. Karin Waghäusl, mit der ihn einst ein freundschaftliches
Verhältnis verband, war eindeutig die treibende Kraft.«
    »Und
deshalb«, resümierte Häberle, »musste alles schnell gehen. Daher blieb keine
Zeit mehr, ihr Auto zu manipulieren.«
     
    Aleen Dobler-Maifeld war auf
richterliche Anordnung in die psychiatrische Klinik nach Bad Schussenried
gebracht worden. Mit Erleichterung hatten die Kriminalisten unterdessen die
Meldung entgegengenommen, wonach die Falkensteins wohlbehalten im Tessin
angekommen waren und Astor tatsächlich – wie
die Recherchen ergaben – einen geschäftlichen Termin als Moderator und Organisator einer
Werbefahrt in Kassel hatte.
    Zwei
Ermittler, die sich inzwischen die langen Diktate von Professorin Platterstein
angehört und einige Passagen auf die Festplatte eines Computer kopiert hatten,
berichteten an diesem späten Abend von den Inhalten. »Sie hätte die perfekte
Detektivin sein können«, konstatierte ein junger Beamter im Kreis der Kollegen,
zwischen denen auch ein erschöpfter Häberle und Linkohr Platz genommen hatten.
»Sie hat alles, aber wirklich alles, auf ihr Gerät gesprochen. Sogar, dass sie
im Hallenbad des Campingplatzes den jungen Mullinger beobachtet hat, weil sie
ihn zuvor schon in der Hochschule observiert hat, nachdem sie von ihrer
Schwägerin Karin erfahren hatte, dass er übers Internet auf die Gruppe gestoßen
war.« Er blätterte in seinen Aufzeichnungen. »Wollt ihr’s hören?«
    Häberle
schüttelte müde den Kopf. »Berichten Sie weiter.«
    »Sie
war wohl am Freitag auch kurz in der besagten Hütte und hat sich dort als
Wandererin ausgegeben, um nach dem Weg zu fragen. Sie hat diktiert: ›Ich wollte
sehen, wer in der Hütte war. Namentlich kannte ich außer dem jungen Mullinger
niemand. Da waren noch zwei Frauen und ein Mann mittleren Alters, bei dem es
sich vermutlich um Dirk Jensen handelte.‹«
    »Und
was gibt’s konkret zu dem?«, interessierte sich Häberle.
    »Sinngemäß
wird Jensen mehrfach als ›der Verräter‹ bezeichnet. Am Samstag hat sie
festgehalten, es gäbe nun Beweise für seine Millionenbetrügereien. Sie habe
sogar seine Kontonummer bei der Volksbank in Jungholz ausfindig
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