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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)
Autoren: Manfred Bomm
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Uwe Astor?«
    Häberle
brummte etwas Unverständliches und drückte die Aus-Taste. Womöglich hatten sie
sich bei ihren Ermittlungen in die falsche Ecke manövrieren und von den
seltsamen Vorstellungen dieser Hüttengesellschaft anstecken lassen.
    Häberle
stand gedankenversunken an der Ampel. Ein paar Hundert Meter entfernt stellten
Uniformierte auf der vierspurigen B28 mit wenigen Handgriffen Warnbaken und
gelbe Blinklichter auf, dazu ein riesiges weißes Schild mit schwarzer Schrift:
›Unfall‹ und das rot umrandete runde Verkehrszeichen ›Gesperrt für Fahrzeuge
aller Art‹. Ein ebenso überdimensioniertes blaues Schild mit weißem Pfeil nach
rechts wies auf die vorgeschriebene Fahrtrichtung, nämlich den vierspurigen
Autobahnzubringer zu verlassen. Hundert Meter vorher war ein Streifenwagen mit
zuckendem Blaulicht abgestellt – exakt so, als sei tatsächlich
im weiteren Verlauf der Autobahn ein Unfall geschehen.
    Die
ausgeschilderte Umleitung führte am Ende der Ausfahrt zur Verknüpfung mit der
vorbeiführenden Staatsstraße nach Senden und dann auf die hell beleuchtete
Kreuzung mit der Ulmer Straße zu. Die dortige Ampel leuchtete rot. Nichts
Außergewöhnliches. Dass es die Einsatzleitung auf Dauer-Rot gestellt hatte,
würde niemand ahnen. Auch der gesuchte Mercedes-Fahrer nicht.
    Er
würde zwar bei der Annäherung an die Ausleitung einen mächtigen Schreck
bekommen, dann jedoch arglos der angeblichen Umleitung folgen und an dieser
roten Ampel anhalten. Für die versteckten Einsatzkräfte war es dann ein
Leichtes, ihn zu überwältigen.
    Als
einige unbeteiligte Autofahrer zwangsläufig ebenfalls der Umleitung gefolgt
waren, ließ der Einsatzleiter, der mit Häberle und Linkohr auf der Ulmer Straße
in einem Zivilwagen saß und von dort aus die Kreuzung im Blickfeld hatte, die
Ampel kurz auf Grün springen, um sie sofort wieder auf Rot zu stellen.
    Das
Zielobjekt, so wurde schließlich von einem Verfolgerfahrzeug gemeldet, näherte
sich. »Er bremst ab«, schilderte die Stimme im Lautsprecher, »er bremst und
setzt artig den Blinker. Es sieht nicht so aus, als ob er misstrauisch geworden
wäre.«
    Häberle nickte stumm. Sie warteten gespannt, bis sich
die Scheinwerfer auf der Kemptener Straße näherten. Ein einzelnes Auto. »Das
ist er«, meinte Linkohr. Der Mercedes wurde langsamer und rollte nun auf die
rote Ampel zu. Die Bremslichter leuchteten auf, der Mercedes kam zum
Stillstand. Dies war der Moment, auf den die Einsatzkräfte hinter geparkten
Autos und Werbeschildern gewartet hatten. Wie aus dem Nichts tauchten sie mit
den Waffen im Anschlag aus dem Zwielicht der Straßenlampen auf und huschten
lautlos von allen Seiten auf den Mercedes zu. Gleichzeitig preschte ein VW-Bus
mit Blaulicht über die Kreuzung und blockierte die Weiterfahrt. Ein
aufflammender Halogen-Scheinwerfer hüllte den Mercedes in gleißendes Licht.
Eine Lautsprecherstimme hallte über die Kreuzung: »Verlassen Sie das Fahrzeug
mit erhobenen Händen.«
    Die Polizisten standen regungslos, die Waffen im
Anschlag.
    Noch
bewegte sich nichts. Dann ließ der aufleuchtende Rückfahrscheinwerfer
befürchten, dass der Mann im Mercedes ein Ausweichmanöver nach hinten
versuchte. Doch von dort kamen bereits zuckende Blaulichter auf ihn zu. Der
Mercedes stoppte und schoss plötzlich ruckartig nach vorn. Der Fahrer hatte
Vollgas gegeben – jetzt offenbar wild entschlossen, notfalls auch einen
Blechschaden zu riskieren.
    Erst
als mehrere Warnschüsse hallten und die Mündungsfeuer bedrohlich aufblitzten,
schien dem Mann die Aussichtslosigkeit seiner Lage bewusst zu werden. Er
bremste den Wagen bis zum Stillstand und blieb sitzen. Nichts rührte sich, als
die Einsatzfahrzeuge vollends an ihn heranrückten und mehrere Waffenmündungen
auf den Mercedes gerichtet waren. »Steigen Sie aus«, schnarrte eine
Lautsprecherstimme über die Kreuzung. Um zu verhindern, dass sich unbeteiligte
Autofahrer nähern konnten, war die Umleitung bereits wieder aufgehoben und
dafür die Staatsstraße gesperrt worden.
    Häberle
und Linkohr verfolgten das Geschehen vom Wagen der Einsatzleitung aus. »Der hat
keine Chance mehr«, brummte der Chefermittler.
    »Er
kommt raus«, meldete eine Stimme aus dem Lautsprecher, um ein paar Sekunden
später hinzuzufügen. »Wir haben ihn.«
    Häberle
gab Linkohr ein Zeichen, ihm zu folgen. Sie verließen den Kastenwagen und
eilten zur Kreuzung.
    Im
grellen Licht des Polizeischeinwerfers erkannten sie, wie Beamte einen Mann,
dessen
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