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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon
Autoren: Jason Dark
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langsam und nachdenklich ging ich wieder zurück. »Fühlen Sie sich jetzt besser, Schneider?«
    »Und wie.«
    »Ich nicht, denn ich frage mich nun, wie ich der CIA die entsprechenden Beweise vorlegen soll. Die Amerikaner werden mich auslachen.«
    »Das glaube ich nicht. Wir sind der Ansicht, daß gewisse Kreise in der Agency genau Bescheid wissen. Stören Sie diese Kreise, reißen Sie sie auf, das wird am besten sein.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Michail Schneider deutete zur Tür. »Mein Begleiter wird Ihnen keinen Stein in den Weg legen, wenn Sie das Haus verlassen wollen. Viel Glück, Mr. Sinclair. Sie können ja schweigen, oder?«
    »Keine Sorge, der Secret Service oder MI 6 erfahren nichts von unserer kleinen Unterredung und Ihrem Schlupfwinkel hier.«
    »Den geben wir auf.«
    »Hätte ich auch getan.« Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von Schneider und ging an Fischauge vorbei. »An deiner Stelle würde ich mich mal waschen, Meisler. Oder willst du auch so stinken wie ein Zombie?«
    Er holte saugend Luft, sein rechter Arm zuckte, doch er schlug nicht zu. Mein Ziel war die Hintertür. Ich öffnete sie; trat in den Hof und konnte mich im Sonnenschein baden. Der Sommer kehrte zurück. Die Sonne ließ alles gleich freundlicher erscheinen. Da sah das Grün der Bäume heller aus, da wurden die Kinder aus den Häusern gelockt, und die Vögel sangen wieder.
    Ich sah zahlreiche Jungen und Mädchen, die zwischen den neuen Häusern spielten.
    Sie alle waren ahnungslos. Wenn ich daran dachte, daß sich in ihrer Nähe ein Zombie aufgehalten hatte, wurde mir jetzt noch ganz anders. Es gab ihn nicht mehr, dieser CIA-Agent McGivern war nun richtig gestorben. Aber wie viele seiner Artgenossen existierten noch und arbeiteten für die Agency?
    Dachte ich näher darüber nach, blieb eine Gänsehaut nicht aus. So etwas konnte sich zu einem weltweiten Skandal entwickeln. Damit es nicht dazu kam, mußte ich verdammt schnell handeln und zunächst einmal meinen Chef, Sir James Powell, ins Vertrauen ziehen. Er besaß weltweite Beziehungen, auch bei der Agency.
    London ist die Stadt der Taxis. Das merkte ich sehr schnell. Es dauerte nicht einmal zwei Minuten, bis ich einen Wagen gefunden hatte, der mich zu meiner Wohnung brachte. Von dort wollte ich zunächst einmal in Ruhe telefonieren…
    ***
    Dienstwagen wie der Cadillac des Dr. Karl Mertens besaßen Scheiben aus Panzerglas. Personen wie er waren stets gefährdet. Normalerweise fuhr Mertens auch nicht ohne Begleitschutz, in diesem Fall jedoch war es wichtig für ihn gewesen, allein zu sein.
    Der Zombie hatte Pech. Zwar hämmerte er den Stein gegen die Scheibe, aber diese zerbrach nicht. Sie bekam wohl einen Kratzer, eine schräge Schramme, als der Stein abrutschte, das war alles. Dr. Karl Mertens hatte seinen ersten Schreck überwunden. Während er erneut startete, nahm ersieh noch die Zeit, in das Gesicht des Zombies zu schauen.
    Es war eine von schmutziger Graberde beschmierte Fratze mit glanzlosen Kugelaugen und einem weit geöffneten Mund. Zu beiden Seiten des Kopfes hing das blonde Haar wie frisch gekämmte Teppichfransen nach unten. Auch zwischen den einzelnen Strähnen klebten kleine Dreckklumpen.
    Mertens fuhr an.
    Diesmal scherte er sich einen Teufel um Geschwindigkeitsbegrenzung und Grabruhe der Toten. Der schwere Wagen startete mit einem regelrechten Bocksprung. Die Reifen wühlten sich durch den Kies, der regelrecht wegspritzte. Glücklicherweise war der Weg breit genug, so daß Mertens das Fahrzeug auch in Schlangenlinien lenken konnte, denn nichts anderes hatte er vor. Ein Zombie besitzt übermenschliche Kräfte. Er würde sich bestimmt auf der Motorhaube noch festkrallen können, doch gegen die Fliehkraft kam auch er nicht an.
    Seinen linken Arm hielt er ausgestreckt. Mit der Hand klammerte er sich seitlich an der Motorhaube fest. Wo das geschah, sah Mertens nicht. Als der Zombie zum zweiten Mal zuschlagen wollte, riß der Mann das Lenkrad mit einem harten Kuck nach rechts, und der schwere Wagen machte die Bewegung folgsam mit.
    Der Zombie mußte den Kräften der Physik gehorchen und rutschte in die andere Richtung. Dabei geriet er sehr nahe an den Rand der Haube. Dabei drehte er sich noch, der Stein kratzte noch einmal leicht über die Scheibe, dann war der Körper plötzlich verschwunden. Mit den rechten Vorderreifen geriet der schwere Wagen noch über den Kantstein. Das Rad wühlte noch ein Stück Rasen auf, dann lenkte Mertens gegen und bremste auch
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