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Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen

Titel: Grappa lässt die Puppen tanzen - Wollenhaupt, G: Grappa lässt die Puppen tanzen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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lieb.

Nagelstudio – nein danke!
    Am nächsten Tag erreichte mich ein Hilferuf in Form einer SMS: Ich brauch deine Hilfe, Frau Grappa! Kannst du in den Laden kommen?
    Zehn Minuten später stand ich in der Bäckerei.
    »Gleich ist der Notar-Termin«, empfing mich Anneliese Schmitz. »Mit dem Herrn Aslan.«
    »Und?«, fragte ich.
    »Ich will das nicht mehr, Frau Grappa!« Die Bäckerin begann zu schluchzen.
    »Du willst nicht mehr verkaufen, Frau Schmitz?« Irgendwie gefiel mir der Gedanke.
    »Gestern war die Birsen hier mit ’ner Freundin«, heulte Frau Schmitz. »Und ich hab gehört, was die geredet haben. Die wollen aus der Bäckerei ein Nagelstudio machen, sobald der Laden dem alten Aslan gehört.«
    »Nagelstudio?«, rief ich entsetzt aus. »Igitt!«
    »Ja, Nagelstudio!«
    »Das geht nicht«, entschied ich. »Du lässt den Termin beim Notar sausen, Frau Schmitz!«
    »Der Vorvertrag ist schon gemacht«, schniefte sie.
    »Das bedeutet nichts. Da kommst du locker wieder raus. Wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen oder so. Soll ich den Termin für dich absagen?«
    Ja, ich sollte und ich tat es.
    »Und was ist jetzt?«, fragte Frau Schmitz glücklich, aber auch ein wenig hilflos. »Muss ich jetzt hier backen, bis ich tot umfalle?«
    »Lass uns das Problem langsam angehen, Frau Schmitz«, entgegnete ich. »Erst mal nimmst du dir eine Hilfe für die schweren Arbeiten. Und dann bildest du eine Nachfolgerin aus. Nicht so eine wie Birsen, sondern eine, die Spaß an der Arbeit hat.«
    »Und wie soll ich die finden, Frau Grappa?«
    »Ich hab eine Idee. Muss mal eben telefonieren. Bringst du mir einen Milchkaffee?«
    Sie nickte und entfernte sich. Ich rief Maxi Singer an und ließ mir die Handynummer von Donka Zima geben. Sie lebte noch immer in der Wohnung der Mission. Sie ging sofort ans Telefon.
    »Ich hab eine Hilfe für dich und vielleicht einen Lehrling«, erklärte ich, als mir Frau Schmitz den Kaffee brachte.
    »Und wen?«
    »Ein junges Mädchen. Sie ist siebzehn Jahre alt und heißt Donka Zima.«
    »Also, das klingt ja schon wieder ausländisch«, wandte sie ein.
    »Das ist ja auch ausländisch«, gab ich zu. »Donka kommt aus Bulgarien. Willst du es nicht mal mit ihr versuchen? Schlimmer als Birsen kann sie nicht sein.«
    »Da haste auch wieder recht, Frau Grappa.«
    »Sie kommt morgen bei dir vorbei und stellt sich vor«, kündigte ich an. »Aber …« Ich zögerte.
    »Was?«
    »Etwas solltest du noch wissen, Frau Schmitz. Das Mädchen hat mal auf dem Straßenstrich gearbeitet.«
    Frau Schmitz guckte verstört, doch dann entspannte sich ihre Miene. »Na ja, solange se sich immer schön die Hände wäscht.«
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