Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
Vom Netzwerk:
Doch seine Band hat andere Auftritte bekommen; deswegen sorgt er sich nicht. Carmel ist
ebenfalls auf den Füßen gelandet. Sie ging zu einem weiteren Vorsprechen und bekam eine winzige Rolle in einer
Fernseh-Soap. Das tut weh.
    Susie kehrte wieder nach London zurück. Das Amt erklärte
sich außerstande, ihr kurz- oder auch nur mittelfristig eine
neue Wohnung anzubieten. Sie war eine alleinstehende
Frau ohne Kinder und stand ganz unten auf der Dringlichkeitsliste. Das hätte ich ihr auch sagen können. Sie boten
ihr ein Zimmer in einer Pension an. Susie besichtigte es
ganz kurz und lehnte dankend ab. Ich konnte es ihr nicht
verdenken. Sie mietete sich privat ein möbliertes Zimmer
in einem Gemeinschaftshaus. Die Versicherungsgesellschaft
zahlte schließlich widerwillig für die verlorene Wohnungseinrichtung.
»Mein Rennie war immer der Meinung, dass man anständig versichert sein sollte«, sagte sie.
    Mir wurde bewusst, dass der verstorbene Rennie Duke ein
wunderbares Beispiel dafür war, dass Versicherungen zu etwas taugen. Ich habe zwar selbst keine einzige, man stelle sich
das vor – andererseits, wer würde mich schon versichern?
    Susie kam zu mir nach Hause und hockte sich auf mein
Sofa. Sie sah zuversichtlich und zufrieden aus. Sie hatte ihre
Frisur erneut gewechselt und sich diesmal für einen Bop
entschieden, der ihr ein professionelles Aussehen verleihen
sollte. Mir hatte sie zwar besser mit den Löckchen gefallen,
doch höflich bewunderte ich den Bop.
    »Du siehst gut aus«, sagte ich wahrheitsgemäß. Sie hatte
außerdem ein schwarzes Geschäftskostüm erstanden, zusammen mit einer roten Bluse, schwarzen Strümpfen und
hochhackigen Schuhen. Sie war einer jener Menschen, zu
denen das Leben vielleicht nicht immer nett war und die
sich trotz aller widrigen Umstände immer wieder aufrappelten. Ich bewunderte sie dafür.
    »Ja, nun«, sagte sie und glättete ihren kurzen schwarzen
Rock über den Knien. »Ich schätze, wenn die bösen Jungs
mir noch irgendwas antun wollten, hätten sie es inzwischen
getan. Inspector Morgan meint, ich müsste nicht vor Gericht aussagen, was wir gesehen haben. Du weißt schon, die
Leute, die aus diesem Laster gestiegen sind. Weil wir weder
den Fahrer noch den anderen Mann mit Sicherheit identifizieren konnten und weil wir das Nummernschild nicht gesehen haben.« Sie runzelte die Stirn. »Wir hätten die Nummer wirklich notieren sollen. Das ist allereinfachste Detektivarbeit, ist das.«
»Das Licht war viel zu schlecht, Susie. Außerdem, wie hätten wir aus wenigstens fünfzehn Metern Höhe das Nummernschild eines Lkws lesen sollen, der direkt unter uns geparkt hat? Wir waren schließlich oben auf dem Dach.« Ich
erzählte, dass die Morgan mir das Gleiche gesagt hätte. Auch
ich musste nicht vor Gericht erscheinen. »Sie sagte, es wäre
richtig von uns gewesen, den Vorfall zu melden. Unsere Informationen hätten zu dem Bild beigetragen, das die Polizei
sich bereits von der Bande und ihrer Arbeitsweise gemacht
hatte.«
    Susie schaute nachdenklich drein. »Weißt du, wenn es
dieser Trevor gewesen ist, der meine Wohnung in Brand gesteckt hat, dann hat er es getan, weil er ein gemeiner Bastard
war und nicht nur, weil er gedacht hat, ich könnte vielleicht
vor Gericht erscheinen und allen von dem Laster und den
Leuten darin erzählen.«
    »Marty glaubt, dass Trevor den Hund in den Laden gelassen hat«, berichtete ich. Ich hatte Susie von unserer Aufführung erzählt und von der Unterbrechung durch die kämpfenden Hunde. »Quasi als Warnung.«
    »Wäre durchaus möglich«, sagte Susie. »Zumindest wäre
es genau sein Stil. Wenn ich daran denke, wie er mich bedrängt hat, mit ihm auszugehen! Natürlich habe ich nie zugestimmt.«
    Das waren Neuigkeiten. Ich fragte mich, ob es nicht neben allem anderen auch einen persönlichen Grund gegeben
haben mochte, aus dem Trevor Susies Wohnung in Brand
gesteckt hatte. Er war die Sorte von Macho gewesen, die es
nicht verwinden konnte, von einer Frau abgelehnt zu werden, erst recht nicht, wenn er erfahren hatte, dass Susie angefangen hatte, sich mit Luigi zu treffen. Ich erinnerte mich
daran, wie die Morgan mich darauf hingewiesen hatte, dass
Privatdetektive sich zwangsläufig Feinde machen. Das galt
erst recht für attraktive Frauen. Vielleicht hatte sich Susie ja
Trevor zum Feind gemacht. In diesem Fall konnte sie von
Glück reden, dass nur ihre Wohnung ausgebrannt und
nichts Schlimmeres passiert war.
    »Hör zu,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher