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Granatapfel

Granatapfel

Titel: Granatapfel
Autoren: Zora Gienger
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nordafrikanische Küste und schließlich das griechische Festland. Von dort wurde der Granatapfel nach Italien exportiert und landete schließlich als Handelsware in Spanien. Mit den Europäern wurde der Granatapfel dann in Amerika heimisch. Seit dem 18. Jahrhundert wird er in Kalifornien und Arizona angebaut.
    In den traditionellen Anbaugebieten werden stets alle Teile des Granatapfels verarbeitet. Frucht, Wurzel, Schalen und Kerne werden medizinisch oder als nützliche Helfer im täglichen Leben eingesetzt. Als Nahrungsmittel für Gesundheit und Schönheit ist der Granatapfel seit jeher bekannt. Zum Beispiel kauen Frauen, die Wechseljahrsbeschwerden lindern wollen, Granatapfelkerne. Gegen Wurmerkrankungen, Infektionen, eiternde Wunden und Entzündungen werden vor allem Saft und Kerne verwandt. Gekochte Schale, Wurzeln und Rinde wurden wegen ihrer Gerbstoffe bis zum Mittelalter als gängiges Wurmmittel verwendet. Aber auch Verdauungsprobleme,Fieber und Schmerzen konnten mit dem Verzehr des Granatapfels gelindert werden.
    Zum Färben von Wolle und (als Tinte) zum Schreiben setzte man den Saft und die Schale des Granatapfels ein. Dass der Granatapfelsaft stark färbend wirkt, kann jeder selbst erleben, wenn er beim Verarbeiten der Frucht keine Schürze trägt. Granatapfelsaft hinterlässt Flecken, die nur schwer aus der Kleidung herauszuwaschen sind.
DER EIGENE GRANATAPFELBAUM
    Immer beliebter werden auch in unseren Breitengraden Pflanzen im Kübel, die man dann im Winter ins Haus holen muss. Wie Olivenbäume, Oleander, Hibiskus, Feigen oder Zitrusfrüchte verträgt auch der Granatapfel keinen Frost und benötigt über die Sommermonate einen warmen, sonnigen Platz an der frischen Luft und im Winter eine kühle, frostfreie Überwinterungsmöglichkeit. Im Herbst wirft der Granatapfel seine Blätter ab. Ausgepflanzte Granatapfelbäume überstehen auch leichte Frostphasen. Sie gedeihen deshalb manchmal auch an geschützten Standorten in wärmeren Gegenden wie zum Beispiel in Rheinland-Pfalz, im Breisgau oder in Südtirol. Überall dort, wo Feigenbäume an Hauswänden gedeihen, können Sie es mit einem Granatapfelbaum ebenfalls versuchen. Sonst bleibt nur noch die Möglichkeit der Kübelbepflanzung.
    Der Granatapfel benötigt nur eine mittlere Wassermenge, denn er ist recht robust und übersteht kurzzeitige Trockenzeiten. Er braucht ganztätigen Sonnenschein und sollte unbedingt in der prallen Sonne stehen – während der Wachstumsphase liebt er es so warm wie möglich. Ganz junge, noch kleine Pflanzen sollten Sie ganz langsam an die pralle Sonne gewöhnen. Ein Ort im Halbschatten eignet sich für den Anfang gut. Sämlinge und Jungpflanzen werden in den ersten Wochen überhaupt nicht gedüngt. Nach zwei Monaten können Sie die Pflanze einmal wöchentlich sehr schwach mit Flüssigdünger unterstützen. Vom zweiten Jahr an wird während derWachstumsphase wöchentlich ein üblicher Blattdünger eingesetzt. Wenn das Pflanzgefäß gut durchwurzelt ist, können Sie umtopfen. Eine gute Blumenerde sollte dabei selbstverständlich sein.
    Wenn Sie einen Granatapfelbaum selbst anzüchten wollen, kaufen Sie einen sehr guten, reifen und großen Granatapfel. Öffnen Sie den Granatapfel mit dem Messer und entfernen Sie die »Perlen«, die wie Maiskörner aussehen. Öffnen Sie eine dieser »Perlen« und entfernen Sie vorsichtig die länglichen, sehr weichen, etwa 3–5 Millimeter großen Samen. Zur Anzucht benötigen Sie eine spezielle Anzuchterde oder ein lockeres, nährstoffarmes Substrat mit einem Ph-Wert nicht über 7, beispielsweise Kokos-Substrat und Torf.
    Sie können Saatschalen verwenden oder Joghurtbecher. Pflanzen Sie jeweils einen Samen ein. Die Pflanztiefe liegt bei 0,5 Zentimetern. Eine gute, durchdringende Wässerung sollte mit lauwarmen Wasser erfolgen. Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen warmen Platz. Sobald der Samen gekeimt hat, braucht die Pflanze viel Licht. Während der gesamten Keimung stets alles gut feucht halten, aber zu viel Nässe vermeiden. Mit Hilfe einer Sprühkanne können Sie für ausreichende Feuchtigkeit sorgen.
So haben Sie viel Freude an Ihrem Granatapfelbaum
     Noch ist es schwierig, Granatapfelpflanzen für den Kübel beim Gärtner zu bekommen. Während Zitruspflanzen, Olivenbäum-chen, Oleander und Feigenbäume ganz gut erhältlich sind, müssen Sie Ihren Gärtner auf den Granatapfel ansprechen. Vielleicht besorgt er Ihnen ein Bäumchen, falls er keines hat. Oder er verweist Sie an einen
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