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Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Titel: Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
Autoren: Nadine Dela , Manuela Inusa
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je­des Jahr die gan­zen Ver­ei­nig­ten Staa­ten nach dem größten und schöns­ten Baum ab­su­chen.“
„Ich wünsch­te, ich wäre die­ser Baum“, sag­te Jo und Grace muss­te schmun­zeln.
„Du wünsch­test, du wärst die­ser Baum? Warum denn das?“
„Na, dann könn­te ich den gan­zen Tag wun­der­schön ge­schmückt ein­fach nur daste­hen und den Men­schen Freu­de be­rei­ten. Was für eine tol­le Bes­tim­mung.“
„Ja, schon“, sag­te Grace. „Aber wür­de dir denn nicht doch sehr kalt sein?“
„Das wäre es mir wert, den gan­zen Tag lang in klei­ne glück­li­che Kin­der­ge­sich­ter blicken zu dür­fen.“

„Ach, gute Jo. Du hast so ein gu­tes Herz. Wol­len wir nicht auch heu­te je­man­dem eine Freu­de ma­chen? Je­man­dem, dem es nicht so gut geht?“
„Oh ja, bit­te, Grace, das wür­de mich sehr glück­lich ma­chen.“
Grace sah sich um und ent­deck­te einen al­ten Mann, der auf ei­ner al­ten Dreh­or­gel Weih­nachts­lie­der spiel­te. Sie muss­te nur kurz auf ihn zei­gen und Jo hat­te schon ver­stan­den. Ge­mein­sam gin­gen sie auf ihn zu.

Be­däch­tig der Mu­sik lau­schend stan­den sie vor ihm und ku­schel­ten sich an­ein­an­der. Dann mach­te Grace einen wei­te­ren Schritt auf ihn zu und sag­te: „Sie spie­len wirk­lich wun­der­schö­ne Lie­der. Sie brin­gen uns so rich­tig in Weih­nachtss­tim­mung.“
Der min­des­tens 75-jäh­ri­ge, schon et­was klap­pe­ri­ge Mann lächel­te breit. „Das freut mich sehr. Ge­nau das möch­te ich be­wir­ken, ein we­nig weih­nacht­li­che Stim­mung zu ver­brei­ten. “
„Sie ha­ben es bei uns auf je­den Fall ge­schafft und wir wür­den uns ger­ne re­van­chie­ren. Wir woll­ten ge­ra­de dort drü­ben et­was es­sen ge­hen.“ Sie zeig­te auf ein Re­stau­rant auf der an­de­ren Straßen­sei­te. „Möch­ten Sie uns viel­leicht Ge­sell­schaft leis­ten?“
Nicht nur Jo strahl­te, als sie er­kann­te, was Grace vor­hat­te, auch der Mann strahl­te bis über bei­de Oh­ren.

„Das ist aber wirk­lich sehr freund­lich von Ih­nen, so was er­lebt man auch nicht alle Tage. Doch muss ich Ih­nen lei­der ab­sa­gen. Ich muss doch wei­ter hier ste­hen und mei­ne Mu­sik ma­chen, um Weih­nachtss­tim­mung zu ver­brei­ten.“
Grace schau­te ein we­nig ent­täuscht drein. Es war so eine tol­le Idee ge­we­sen, und nun woll­te er gar nicht.
„Wie wäre es dann, wenn wir Ih­nen Ihr Es­sen her­brin­gen?“, frag­te Jo und Grace nick­te zus­tim­mend.
„Ja, sa­gen Sie uns, was Sie ha­ben wol­len. Egal was, wir wer­den es Ih­nen brin­gen.“
Der Mann lächel­te. „Ein hei­ßer Kaf­fee wäre nicht schlecht. Ich ste­he hier schon seit Stun­den und mei­ne Fin­ger sind ganz ei­sig. Die brau­che ich doch zum Or­gel­spie­len.“
„Na­tür­lich. Kaf­fee kommt so­fort. Und was möch­ten Sie zu es­sen?“
„Der Kaf­fee reicht völ­lig“, er­wi­der­te der Alte dank­bar.
„Ach, Un­sinn. Es ist Mit­tags­zeit und Sie ha­ben bes­timmt noch nichts ge­ges­sen. Wenn Sie uns kei­ne kon­kre­te Ant­wort ge­ben, brin­gen wir Ih­nen al­les, was auf der Kar­te steht.“
Der Mann lach­te. „Na gut, dann hät­te ich ger­ne eine Sup­pe. Kar­tof­fel­sup­pe viel­leicht oder Erb­sen­sup­pe. Und ein Stück­chen Brot dazu.“
„Sup­pe und Brot, kommt so­fort.“

Sie lie­fen über die Straße und bes­tell­ten eine große Por­ti­on Kar­tof­fel­sup­pe zum Mit­neh­men. Dazu drei Stücke Brot. Sie hoff­ten, dass er da­von satt wer­den wür­de.
„Wir es­sen nach dem Schlitt­schuh­lau­fen lie­ber un­ser Sus­hi, oder?“, frag­te Grace und Jo war ein­ver­stan­den.
Als sie zu dem Al­ten zu­rück­ka­men und ihm sein Es­sen reich­ten, be­dank­te er sich über­schwäng­lich und nann­te sie bei­de „En­gel auf Er­den“, was ihre Her­zen er­wärm­te.

„Wir wün­schen Ih­nen noch viel Spaß beim Freu­de be­rei­ten und viel Er­folg bei Ih­rer Mis­si­on, Weih­nachtss­tim­mung zu ver­brei­ten“, sag­te Jo zum Ab­schied.
„Also, bei mir hat er es hun­dert­pro­zen­tig ge­schafft.“
„Bei mir auch. Ach, Grace, tut es nicht gut, gute Ta­ten zu voll­brin­gen? Man soll­te je­den Tag einen frem­den Men­schen glück­lich ma­chen, das wäre doch Nah­rung für die See­le.“
De­mütig sah Grace
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