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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor
Autoren: John Norman
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erbringen konnten.
    Draußen auf der Straße rief jemand: »Halt! Stehenbleiben!« vermutlich ein Wächter. Es folgte das Trappeln rennender Füße. Mittlerweile absolvierten die Wächter im Metellanischen Bezirk ihre Runden nur noch zu zweit, wie in ganz Ar. Vermutlich hatten sie einen Mann entdeckt, der die Ausgangssperre verletzte.
    Nein, die Sklavin würde die Nacht alles andere als bequem verbringen, nackt auf dem harten Steinboden liegend, die Handgelenke eng an die Knöchel gefesselt, von der an dem Bodenring befestigten Halskette an Ort und Stelle gehalten. Es dürfte eine Abwechslung im Gegensatz zum Komfort des Ubara-Lagers sein. Aber ich glaubte nicht, daß es ihr schaden würde, ganz im Gegenteil.
    Ich blickte zur Decke.
    Ich glaubte nicht, daß sie die erste Nacht in meinem Besitz jemals vergessen würde.
    Unwillkürlich mußte ich lächeln.
    Sollte sie doch auf dem Thron von Ar sitzen. Unter dem ausladenden und kostbaren, verzierten und geschmückten Gewand der Ubara würde sie nichts weiter als meine nackte Sklavin sein.
    Draußen auf den Stufen ertönte ein Geräusch.
    Vielleicht vergaß sie ja im Laufe der Zeit, daß sie eine Sklavin war, und hielt sich dann wieder für die Ubara von Ar. Andererseits würde sie bestimmt gelegentlich, vielleicht in einem unbehaglichen Augenblick, sich wieder an diese Tatsache erinnern. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, daß sie dann in der Nacht beim geringsten Laut zusammenzuckte, still in der Dunkelheit lag und sich fragte, ob sie wohl allein war. Oder ob ich gekommen war, um meine Sklavin zu holen.
    Meine Gedanken schweiften zu Ar und seiner Lage ab. Ich dachte an das Vosk-Delta und die Katastrophe, die sich dort ereignet hatte, und an die Veteranen, die aus dem Delta zurückgekehrt waren. Obwohl ich kein Arer war, machte es mich so zornig, daß sie trotz ihrer Loyalität und Opferbereitschaft, ihres Diensteifers, ihres Muts und ihrer Hingabe von ihren Mitbürgern nichts als Spott und Verachtung erhalten hatten, daß sie die Verhöhnung ertragen mußten, die die Parteien in Gang gesetzt hatten, die von der Verdrehtheit einer solchen Politik profitieren wollten, um sie für ihre eigenen Ziele zu benutzen. Eines dieser Ziele bestand darin, Ar in einen Zustand noch größerer Schwäche und Verwirrung zu stürzen, den Willen und den Stolz seiner Bürger zu schwächen, um den Stadtstaat noch mehr der Gnade seiner Feinde auszuliefern. Und interessanterweise hatte es den Anschein, daß viele Arer, vor allem die Jugend, die Unerfahrenen, die Leichtgläubigen und vielleicht auch jene, die Mühsal, Verantwortung und Gefahr scheuten, die immer nur genommen und nie gegeben hatten, daß all jene die größte Bereitschaft zeigten, Cos' durchsichtige Lügen aufzusaugen wie ein Hund, der das Wasser einer Pfütze aufschlabbert. Um sich hinterher dann an den Entschuldigungen für ihre Feigheit festzuklammern; diese Leute besaßen sogar die Frechheit, ihren mangelnden Mut als eine neue Tugend darzustellen, einen neuen, der Zeit angepaßten, verbesserten Mut.
    Wie ungerecht war das gegenüber dem aufgeweckteren Teil der Jugend, der die Propaganda durchschaute, die jungen Männer, die, ohne das man es ihnen sagen mußte, genau erkannten, was man ihnen und ihrer Stadt antat, die sich schämten, in denen die Empörung loderte, die sich an die einstige Pracht Ars erinnerten und in denen das Blut ihrer Väter und die Hoffnung für die Zukunft floß!
    Aber vielleicht irrte ich mich auch, vielleicht waren es gar nicht die Jungen und die Alten. Vielleicht standen auch einfach nur die Menschen, die bereit waren, zu arbeiten und zu dienen, jenen gegenüber, die es vorzogen, von der Arbeit anderer zu profitieren. Trotzdem war es einigermaßen unverständlich, daß die Bürger, die nicht durch das Delta gewatet waren und sich nicht den Pfeilen der Rencebauern und den Speeren von Cos entgegenstellt hatten, sich öffentlich den Veteranen als überlegen darstellten, die sie – indem sie den Parolen Cos' gehorchten – mit Spott überhäuften und der Lächerlichkeit preisgaben.
    Warum kehrten diese Veteranen überhaupt nach Ar zurück, ein Ar, das ihrer so unwürdig war?
    Sie taten es, weil dort ihr Heimstein war. Aber daraus folgerte, daß sie eine Macht darstellten. Und so mußte Cos von neuem versuchen, sie zu verleugnen, ihren Einfluß zu untergraben, das Volk gegen sie aufzuhetzen. Es heißt, die Männer, die die städtischen Anschlagtafeln beherrschen, beherrschen die Stadt. Aber ich war
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