Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
wurde, die uns diese Arbeit kostete.«
    Ich erschauderte. »Hoffentlich«, sagte ich. Wenn sich unsere Flotte nicht formieren konnte oder unsere Flanken aufgerollt wurden, stand den Streitkräften am Vosk ein tragischer Tag bevor. Die Reste unserer Flotte mochten den Fluß bis Turmus übersäen.
    »Hast du Befehle für mich?« fragte ich.
    »Schärfe dein Schwert«, sagte er, »und ruh dich aus, so gut du kannst.«
    »Ja, Kapitän«, sagte ich, wandte mich ab, stieg den Niedergang hinab und ging nach vorn zum Bug. Die Ruderer arbeiteten mit einem Viertel der normalen Schlagzahl. Ich setzte mich neben meinen Sachen nieder und schärfte eine Zeitlang die Klinge meiner Waffe mit einem Wetzstein. Als ich fertig war, bedeckte ich den Stahl mit einem dünnen Ölfilm, um das Metall vor Rost zu schützen. Schließlich legte ich mich nahe der Steuerbordreling auf das glatte Deck und schlief schnell ein.

4
     
     
    »Wie viele sind es?« hörte ich den Offizier Callimachus fragen; die beiden standen über mir auf dem Deck des Bugkastells.
    »Zweiundvierzig«, lautete die Antwort.
    Wir lagen reglos im Wasser, zweiundzwanzig Schiffe, die eine Doppelreihe bildeten. Die Ruder waren eingezogen.
    »Die Kette hat gehalten«, sagte ein Mann in meiner Nähe.
    »Ja«, antwortete ich. Im Norden war sie durchbrochen worden, hier aber, nahe dem Vosk-Südufer, hatte sie gehalten. Dies hatte uns die Möglichkeit eröffnet, unsere Flotte zu formieren. Zugleich war die linke Flanke unserer Position noch immer durch die schweren Glieder der cosianischen Kette geschützt, die zwischen ihren Pfeilern hing.
    »Wo sind Callisthenes' Schiffe?« fragte ein Offizier.
    »Sie werden in Kürze zu uns stoßen«, antwortete Callimachus. »Und bis dahin müssen wir die Stellung halten.«
    Obwohl wir ziemlich weit südlich standen, war das Südufer des Vosk nicht auszumachen, nicht einmal von der Höhe der Bugaufbauten aus.
    »Sie bilden den Angriffskeil«, sagte ein Offizier neben Callimachus.
    Unsere rechte Flanke wurde durch sieben Schiffe aus Port Cos gedeckt, sieben von den zehn, die ursprünglich auf dem Fluß unterwegs gewesen waren. Wir hatten bereits etliche Verluste zu beklagen, aber auch Ragnar Voskjard war nicht ungeschoren geblieben.
    »Ja«, sagte Callimachus und reichte einem seiner Offiziere das Fernglas der Hausbauer zurück. »Es ist der Keil.«
    »Und westlich der Kette stehen weitere Schiffe Voskjards«, sagte ein Mann niedergeschlagen.
    Es waren die Schiffe, die seit gut einem Tag in unserem Sektor gegen die Kette anzurennen versuchten. Wir hatten noch keinen rechten Eindruck von der Zusammensetzung dieser Flotte gewinnen können, doch wurde angenommen, daß diese südliche Flotte größer war als die im Norden, die erfolgreich gegen die Kette vorgegangen war.
    Auf der Grundlage von Callisthenes' Angaben hatten wir geschätzt, daß Ragnar Voskjard etwa fünfzig Schiffe unter seinem Kommando hatte. Diese Zahl hatte sich inzwischen als grundlegend falsch herausgestellt und mußte vermutlich beinahe doppelt so groß angesetzt werden.
    Während die Kette im Norden vermutlich immer weiter geöffnet wurde, hatte sie im Süden lange genug zu halten, um uns daran entlang zurückzuziehen und zu formieren.
    »Es gibt kaum Hoffnung für uns«, sagte jemand.
    »Die Piraten bilden den Keil«, bemerkte ein Mann.
    »Wo sind Callisthenes' Einheiten?« wollte ein anderer wissen.
    »Sie werden bald eintreffen«, antwortete jemand.
    »Kapitän!« sagte ein Offizier.
    »Ja?« antwortete Callimachus.
    »Soll ich den Befehl geben, die Schiffe zusammenzuketten?«
    Solche Kommandos ließen sich mit Flaggen und Hornsignalen verbreiten.
    »Nein.«
    »Wie wollen wir dem Stoß eines solchen Keils anders widerstehen?«
    »Wir werden unsere Beweglichkeit nicht einschränken«, befahl Callimachus. »Wir lassen uns die Wirksamkeit unserer Rammen und Scherblätter nicht beschneiden.«
    »Wir müssen eine schwimmende Holzfestung bilden«, beharrte der Offizier. »Gegen eine solche Zitadelle rennt der Keil vergeblich an.«
    »Die Schiffe in unserer inneren Verteidigungslinie könnten nicht zum Einsatz kommen«, erklärte Callimachus. »Wir wären nichts anderes als ein festgezurrtes, träge daliegendes Angriffsziel, das unmöglich zu verfehlen wäre. Außerdem könnten wir uns nicht wehren, sollte jemand uns seitlich umgehen. Uns bliebe nichts anderes übrig, als den Rammen des Feindes die ungeschützten Bordwände hinzuhalten. Nach knapp einer Ahn wäre deine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher