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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor
Autoren: John Norman
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zurück.
    »Das hätte auch an hundert anderen Stellen passieren können.«
    »Das meine ich auch.«
    »Morgen wird die Kette also nicht halten«, sagte ein Mann zögernd.
    »Ich gehe davon aus.«
    »Vielleicht sollten wir fliehen, solange es noch möglich ist«, meinte er.
    Ich zuckte die Achseln. »Darüber müssen die Besatzungen und ihre Kapitäne bestimmen«, meinte ich.
    »Die Taucher – hast du sie beide umgebracht?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Dann wird Ragnar Voskjard also nicht erfahren, daß die Kette gerade an jener Stelle besonders schwach ist.«
    »Nein.«
    »Aber es wird andere Stellen geben.«
    »Natürlich«, bestätigte ich.
    »Es ist unmöglich, die Kette zu beschützen«, sagte jemand.
    »Früher oder später, wenn nicht schon diese Nacht, wird sie durchschnitten.«
    »Voskjard ist bei seinen Plänen schon sehr behindert worden«, sagte einer der Männer. »Es heißt, er sei nicht sehr geduldig.«
    »Wir sind keine Seeleute«, meinte ein anderer. »Bei einem offenen Kampf auf dem Fluß haben wir gegen Voskjards schnelle Schiffe keine Chance.«
    »Mit uns kämpfen die Schiffe aus Port Cos«, bemerkte jemand.
    »Das sind zu wenige. Und ist die Kette erst einmal durchbrochen, ziehen sie sich möglicherweise zurück, um Port Cos zu schützen.«
    »Wenn es Voskjard gelingt, sich mit Policrates zusammenzutun«, sagte ein Mann, »und wenn dann die Streitkräfte von Port Cos und Ar-Station gespalten sind, kann sich keine Stadt am Fluß mehr in Sicherheit wiegen.«
    »Dann würde den Piraten der ganze Vosk gehören.«
    »Wir müssen fliehen!« rief jemand.
    »Hierüber kann morgen früh durch die Kommandeure und ihre Besatzungen entschieden werden«, sagte ich.
    »Aber man kann auch einzeln fliehen.«
    »Den ersten, der seinen Posten verläßt, bringe ich um!« rief ich.
    »Gib uns deine Befehle!« rief jemand.
    »Dreht bei!« sagte ich. »Wir wollen zur Tina zurückkehren.«
    »Aber wir müssen an der Kette bleiben.«
    »Nein«, sagte ich.
    Langsam wendete das Ruderboot und bewegte sich in nördlicher Richtung an der Kette entlang. Ich war zu dem Schluß gelangt, daß das Schicksal des Flusses nicht vom Schicksal der Kette abhing.
    Auf dem Rückweg wurden wir mehrmals von Piraten angerufen, antworteten aber nicht.
    »Wir haben keine weiteren Hinweise auf Arbeiten an der Kette gefunden«, sagte ein Mann, als wir uns der T i na näherten, die östlich der Kette lag und an einer der Bugkastell-Leinen eine Laterne präsentierte.
    »Vielleicht hat Voskjard aufgegeben«, meinte jemand.
    »Vielleicht ist die Arbeit längst zu seiner Zufriedenheit getan«, sagte ein anderer.
    »Die Kette muß halten!« rief einer unserer Ruderer.
    »Was meinst du, Jason?« fragte jemand.
    »Wollen wir inbrünstig hoffen, daß sie hält«, sagte ich.
    »Aber du glaubst nicht mehr daran?«
    »Nein.«
    »Wir müssen fliehen!« rief jemand.
    »Würdest du den Fluß Männern wie Policrates und Ragnar Voskjard überlassen wollen?«
    »Nein.«
    »Bist du es, Jason?« rief Callimachus von Bord der Tina.
    »Ja.«
    Das große Schiff tauchte vor uns auf, und wir warfen eine Leine hinüber.

3
     
     
    Die Galeere, etwa achtzig goreanische Fuß lang, raste auf die Kette zu. Ihr Bug ragte unnatürlich hoch aus dem Wasser und berührte nicht einmal die Wellenkronen.
    »Hervorragend!« lobte Callimachus den Gegner.
    »Was ist?« rief ich zum Bugkastell empor.
    »Sie haben den Ballast verlagert!« rief Callimachus zurück. »Großartig!«
    Das Schiff setzte die Anfahrt fort. Das Dröhnen des Hammers tönte bis zur Tina herüber. Eine solche Geschwindigkeit ließ sich nur kurze Zeit durchhalten. Der mächtige Schiffsleib hob sich vorn noch ein wenig mehr aus dem Wasser.
    »Sind die verrückt geworden?« rief ich.
    »Sie wollen über die Kette rutschen«, sagte Callimachus.
    Ich umklammerte staunend die Reling. In den unteren Laderäumen mußte jedes Sandkorn zum Heck verlagert worden sein, ebenso wie Gerätschaften und Katapultsteine und sogar die Mannschaft – mit Ausnahme der Ruderer.
    Und schon war der konkave Bug über die Kette gerutscht. Knirschend fuhr die Kette am Kiel entlang. Im nächsten Moment saß die Galeere halb auf der Kette fest und bewegte sich torkelnd wie ein Schiff auf einer Sandbank, von Wogen bestürmt, von gegensätzlichen Strömungen gepackt.
    »Ruder aus!« rief Callimachus. »Fertig!«
    Aus westlicher Richtung sahen wir eine zweite Galeere herbeirasen, den Bug hoch aus dem Wasser erhoben.
    Die erste Galeere ließ die
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