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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor
Autoren: John Norman
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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY
    Nr. 06/4179
     
     
     
    Titel der amerikanischen Originalausgabe
     
    GUARDSMAN OF GOR
     
    Deutsche Übersetzung von Thomas Schlück
    Das Umschlagbild schuf Vicente Segrelles/Norma
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Redaktion: F. Stanya
    Copyright © 1981 by John Lange
    Copyright © 1985 der deutschen Übersetzung by
    Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
    Printed in Germany 1985
    Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
    Satz: Schaber, Wels
    Druck und Bindung: Ebner Ulm
     
    ISBN 3-453-31145-0
     
    1
     
     
    Die meisten goreanischen Schiffe besitzen einen konkav geformten Bug, der anmutig geschwungen im Wasser verschwindet. Eine solche Bauweise erleichtert das Anbringen der Rammhalterung mitsamt der Rammspitze.
    Beinahe starr vor Angst sah ich zu, wie die erste der grauen Galeeren in schneller Fahrt aus dem Nebel herbeiglitt und wie ein Lebewesen gegen die Kette anrannte.
    Ringsum ertönten die Kriegshörner. Ihr Klang wurde weiter entfernt aufgegriffen, zuerst auf der Mira, dann auch auf der Talender.
    Ein mächtiger Laut war zu hören, der Aufprall des Schiffs auf die schwere Kette, gefolgt von einem durchdringenden Knirschen und Scharren, denn die Galeere hob die Kette nun aus dem Wasser. Fasziniert sah ich die tropfenden schwarzen Metallglieder, die am Bug entlangglitten, Holz splittern ließen und Farbe abschabten. Und schon schwang die ganze Galeere, von der Kette zurückprallend, zur Seite. Ruder brachen.
    »Die Kette hält!« rief Callimachus begeistert.
    Irgend etwas zuckte an mir vorbei, so schnell, daß ich es kaum bemerkte.
    »Zündet das Pech an!« rief Callimachus. »Spannt die Katapulte! Bindet die Wurfspieße los! Alle Bogenschützen auf ihre Posten!«
    Auf dem feindlichen Schiff bemerkte ich mittschiffs zwei Bogenschützen. Sie waren mit kräftigen kurzen Schiffsbögen bewaffnet. Die Entfernung betrug etwa vierzig Meter.
    Gebannt starrte ich sie an.
    »Runter!« brüllte Callimachus. »Nimm Deckung!«
    Ich duckte mich hinter die Bordwand. Zweimal hörte ich das seltsame Sirren in der Luft, von dem ich jetzt wußte, daß es von einem dahinrasenden langen schmalen Holzstück verursacht wurde. Der Pfeil bohrte sich links hinter mir in das Vorderkastell. Der andere prallte funkensprühend auf eine Klampe und schwirrte zur Seite fort.
    Nun ertönte auch auf meinem Schiff das Schnappen von Bogensehnen. »Noch nicht schießen!« rief Callimachus.
    Ich hob den Kopf und sah die feindliche Galeere auf der Backbordseite rückwärtsrudern, bis sie wieder richtig lag, woraufhin sich das Schiff dann von der Kette zurückzog.
    Etwa fünfzig Meter prallte eine andere Galeere gegen die Kette; der Stoß war nur zu hören. Jubelgeschrei hallte über das Wasser. Offenbar hatte das metallene Flußhindernis wieder gehalten.
    Auf der anderen Seite der Kette gellten Signalhörner.
    Callimachus hatte das Vorderkastell erstiegen. »Löscht das Pech!« rief er.
    Ich versuchte im Nebel etwas zu erkennen. Es sah nicht so aus, als befänden sich noch feindliche Schiffe an der Kette.
    Callimachus, der zwanzig Fuß über mir die Hände auf die Reling des Bughauses gestemmt hatte, starrte in den Nebel hinaus. »Kurs halten!« rief er den beiden Rudergängern am Heck zu. Plötzlich kam Wind auf und begann am Nebel zu zerren. Die Steuerruder knirschten in ihren Halterungen. Der Rudermeister ließ die Ruder ausfahren.
    »Seht!« rief Callimachus und deutete nach Steuerbord, wo der Wind eine große Lücke in die Nebelschwaden gerissen hatte.
    Hinter mir ertönte Jubelgeschrei. Sich ins Wasser senkend, den konkaven Bug erhoben, das Heck überflutet, lag eine Piratengaleere an der Kette. Schon waren Männer ins Wasser gesprungen. Weiter hinten lag ein zweites beschädigtes Piratenschiff und zeigte Schlagseite.
    »Sie werden es wieder versuchen!« rief Callimachus.
    Ich vermutete allerdings, daß die Piraten keinen Direktangriff mehr wagen würden. Vermutlich würden sie die Kette durchschneiden wollen. Und daran mußten sie gehindert werden. Wir mußten ihnen an der Kette Widerstand bieten.
    »Rationen für die Männer!« rief Callimachus. »Eßt tüchtig, Leute! Es wird heute noch lebendig!«
    Ich steckte mein Schwert ein. Ragnar Voskjard hatte die Kette nicht durchbrechen können. Vielleicht gelang es uns tatsächlich, ihn westlich der Kette zu halten. Ich hatte Hunger.
     
    »Leute, sie kommen!« rief Callimachus vom Bugkastell.
    Ich ging nach vorn. Wir
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