Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
starken Schutzwand fest. Außerdem gab es von den Piratengaleeren heftiges Gegenfeuer zum Schutz der kleinen Boote. Die Flechtschilde unserer Bogenschützen waren im Nu gespickt mit Federn und Holz.
    Ein schwerer Katapultstein ließ die Reling unserer Heckaufbauten zersplittern.
    »Dichter heran! Dichter heran!« rief Callimachus.
    Auf kurze Entfernung wurde brennendes Pech durch die Luft geschleudert. Pfeile suchten sich rasend ihr Ziel. Plötzlich erschien ein Arm über der Reling dann kletterte ein tropfnasser Mann an Bord. Ich begegnete ihm mit dem Schwert und zwang ihn ins Wasser zurück. Deutlich sah ich die schimmernden Augen von Piraten, nur wenige Fuß entfernt, durch ein wenig Wasser und die Kette voneinander getrennt.
    Hinter der Reling des gegnerischen Schiffes tauchte ein Mann auf und hob seinen Bogen. Doch in der nächsten Sekunde traf ihn ein Pfeil in die Brust und ließ ihn zurücktorkeln.
    Ich hörte die Kette an der Außenwandung der Tina entlangschaben, dann traf das Steuerbord-Scherblatt gegen das Holz eines Langbootes. Gleich darauf glitten wir an der Kette entlang, und unsere Steuerbord-Ruder schlugen die geflochtene Deckung eines anderen Ruderbootes locker, das sich der Kette zu sehr genähert hatte.
    Auf der gegenüberliegenden Galeere wurden Fäuste geschüttelt.
    Die Tina wendete bereits wieder. Die Überreste zweier Langboote schwammen im Wasser.
    »Ruder zurück!« rief Callimachus. Die Tina entfernte sich rückwärts, den Bug auf die Kette gerichtet.
    Die Piratenschiffe waren ebenfalls auf Abstand gegangen. Die zehnte Ahn, die goreanische Mittagsstunde, stand bevor.
    Callimachus übergab seinem Offizier das Kommando und verließ das Vorderkastell.
    »Glaubst du, Voskjard wird sich zurückziehen?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Wann wird er es wieder versuchen?« wollte ich wissen.
    »Wann rechnest du damit?«
    »Heute abend.«
    »Natürlich.«

2
     
     
    Langsam fuhr die Tina in der Dunkelheit die Kette ab. Leise, beinahe unhörbar senkten sich die Ruder ins Wasser und wurden wieder emporgehoben.
    »Irgendwo dort draußen lauern sie«, sagte Callimachus.
    Zwei Schiffslaternen waren an Stangen links und rechts des Bugs über die Bordwand geschoben worden und verbreiteten ein gelbliches Licht. Im Schein der Steuerbordlaterne waren hier und dort die schwarzen Rundungen der Kette sichtbar, die sich vor allem in der Nähe eines Stützpfostens über das Wasser erhoben.
    »Still!« sagte Callimachus. »Halt!« rief er dem Rudermeister leise zu, der unmittelbar hinter dem Bugkastell Aufstellung genommen hatte. Die Ruder der Tina wurden abgehoben und ein Stück eingezogen. Vom eigenen Schwung getrieben, glitt das Schiff in südlicher Richtung an der Kette entlang. Gleich darauf knirschte die Kette unterhalb des Steuerbord-Scherblatts an der Schiffshülle entlang.
    »Was hast du gehört?« fragte ich.
    Wir blickten über die Bordwand auf die Kette, die hier etwa sechs Zoll über dem Wasser hing. »Sie waren hier«, sagte Callimachus. »Ich bin ganz sicher. Geh aus dem Licht!«
    Ich zuckte zurück.
    »Hoffnungslos«, sagte er betrübt. »Sie kommen und gehen, wie es ihnen gefällt – und ziehen sich zurück, wenn wir anrücken.«
    »Dagegen können wir kaum etwas tun«, bemerkte ich.
    »Löscht die Laternen!« befahl Callimachus. »Nein, halt! Schilde und Schwerter! Schilde und Schwerter, Leute!«
    Kaum war dieser Ruf ertönt, da flogen auch schon Enterhaken über die Bordwand herauf und gruben ihre Spitzen in das Holz. Die Eisenhaken standen sichtlich unter Spannung: Männer stiegen an den Tauen empor, die daran befestigt waren. Aber sie trafen auf Widerstand: Schreiende und fluchende Verteidiger trieben die dunklen Gestalten mit Schilden und spitzem Stahl zurück. Die Piraten waren mit Beibooten angerückt und mußten die steile Bordwand erklimmen; sie konnten nicht aus gleicher Höhe von Deck eines großen Schiffes zu uns herüberspringen. So lag der Vorteil ganz bei uns, und nur ein Mann erreichte das Deck. Seinen starren Körper, an einem Dutzend Stellen durchbohrt, warfen wir in den Vosk zurück, hinter seinen zurückweichenden Kameraden her.
    Callimachus wischte sein Schwert an der Tunika ab. »Welch eine Kränkung!« sagte er grinsend. »Glauben die Kerle ernsthaft, wir sind ein wehrloses Handelsschiff, das sie ungestraft so tollkühn angreifen können?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Löscht die Laternen!« sagte Callimachus zu einem seiner Männer. »Vielleicht lauern die Piraten noch in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher