Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Männlichkeit. Kannte ich denn keine Rücksicht auf ihre Gefühle? Lag mir nicht an ihrem Verstand? Wie aufdringlich und ermüdend mußte sie meine unangebrachten und unorthodoxen Ansichten gefunden haben! Ich wünschte mir die Chance, sie zu ändern, ihr Freude zu machen. Hoffentlich hatte ich nicht alles zunichte gemacht, das sich zwischen uns entwickeln mochte. War ich nicht stark genug, um auch rücksichtsvoll, liebevoll, sanft, zärtlich und feminin zu sein? Ich konnte nur hoffen, daß sie mich noch mochte, daß sie mir noch Gelegenheit geben würde, ihr zu gefallen. Und plötzlich ging mir mit ungeahnter Heftigkeit auf – vermutlich weil ich bisher noch keine so aufregende Frau gefunden hatte –, daß in unserer Gesellschaft der Mann einer Frau zu Gefallen sein muß, daß er, um in Kontakt mit ihr zu treten, zu sein und zu tun hat, was die Frau sich wünscht, weil sie sonst unnahbar bleibt. Die Frauen der heutigen Zeit waren eine völlig neue Spezies und unterschieden sich auf magische Weise von den Frauen der Vergangenheit, so frei und unabhängig waren sie. Sie diktierten die Bedingungen, und der Mann mußte darauf eingehen, wenn er sich der Frau nähern wollte. Aber war das nicht recht so? Gewiß hatten doch die Frauen das Recht zu fordern, daß die Männer ihre Wünsche erfüllten. Anderenfalls brauchten sie sich nicht mit ihnen einzulassen. In unserer Gesellschaft waren es die Frauen, die den Ton angaben, und die Männer, die nach der Pfeife tanzten. Wenn die Frauen sich aus irgendeinem Grund wünschten, daß wir wie Freunde waren, dann mußten wir uns eben große Mühe geben, so aufzutreten. Die Entscheidung fiel durch sie, indem sie ihre Gunst gewährten – oder eben nicht.
    »Bitte!« flehte ich.
    »Sie sind verachtenswert«, gab sie zurück.
    Der Fahrer trat vor, um die Tür zu schließen. »Moment noch«, sagte ich zu ihm und hielt die Tür offen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, daß er mich nicht in seinem Taxi haben wollte. Er fragte nicht, ob ich einsteigen und die Dame begleiten wolle. Am liebsten wäre er wohl losgefahren und hätte mich allein zurückgelassen. Ich verstand das nicht, beschäftigte mich aber nicht weiter mit der Beobachtung.
    »Bitte, Miß Henderson«, sagte ich. »Ich weiß, daß ich Sie gekränkt habe. Und das tut mir ehrlich leid.« Meine Gedanken überschlugen sich. »Aber es ist schon spät, und vielleicht finde ich kein anderes Taxi. Wenn Sie schon nicht zulassen wollen, daß ich Sie nach Hause bringe, dann möchte ich wenigstens den Wagen mit Ihnen teilen, damit ich mit dem Nachhausekommen keine Probleme habe.«
    Der Fahrer reagierte gereizt. Ich verstand das nicht. Es mußte doch in seinem Interesse sein, einen zusätzlichen Fahrgast zu haben.
    »Na schön«, sagte sie und blickte starr geradeaus. »Steigen Sie ein.«
    Ich kam der Aufforderung nach. Der Fahrer schloß die Tür, und es kam mir vor, als wäre er wütend auf mich.
    Miß Henderson und ich saßen nebeneinander im Taxi und wechselten kein Wort.
    Der Fahrer ging um den Wagen herum. Gleich darauf war er hinter das Steuer geglitten.
    Wir nannten ihm die Adressen. Miß Henderson wohnte näher am Restaurant als ich. Obwohl er nach vorn schaute, wußte ich, daß der Fahrer zornig war, als ich ihm meine Anschrift nannte. Seine Reaktion gab mir Rätsel auf. Was machte es für einen Unterschied, welcher Fahrgast als erster ausstieg? Ein mürrischer Bursche. Ziemlich großgewachsen.
    »Tut mir leid, Miß Henderson«, sagte ich.
    »Schon gut«, erwiderte sie, ohne mich anzusehen.
    In den Lehnen der Vordersitze gab es lange Schlitze. Oben am Taxidach zeigte sich interessanterweise ein ähnlicher Schlitz. Etwa einen Zoll breit.
    Das Taxi fuhr los und fädelte sich in den Verkehr auf der 128. Straße ein.
    »Ich bin eine Frau«, sagte Miß Henderson betont. »Ich bin frei und unabhängig.«
    »Ob ich Sie wohl eines Tages wiedersehen darf?« fragte ich.
    »Nein«, erwiderte sie und musterte mich aufgebracht. »Ich finde Sie verabscheuungswürdig!«
    Ich ließ den Kopf hängen. Mein primitives, rücksichtsloses Benehmen, meine törichten Ansichten hatten eine gute Beziehung unmöglich gemacht. Ich war niedergeschlagen. Ich gefiel ihr nicht.
    »Ich werde mich in nichts von einem Mann abhängig machen, niemals«, sagte sie.
    »Ja, Miß Henderson«, erwiderte ich mit gesenktem Kopf.
    »Fahrer!« rief sie plötzlich. »Sie fahren falsch!«
    »Tut mir leid«, sagte er.
    Gleichzeitig griff er unter das Armaturenbrett und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher