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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
Autoren: John Norman
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Freiheit schenken«, sagte er.
    »Mag sein«, äußerte ich.
    »Du möchtest wieder auf der Schendi-Palme fahren?« fragte er. »Zurück nach Port Kar?«
    »Mit deiner Erlaubnis, Kapitän«, sagte ich.
    »Es ist alles arrangiert«, sagte er, und ich drückte ihm den vereinbarten Betrag in die Hand.
    »Wir legen bald ab«, sagte er. »Mit der Flut.«
    Als ich nach Schendi zurückkehrte, hatte ich Botschaften vom Hofe Bila Hurumas bei mir. Die Beträge, die ich bei meiner Verhaftung in Schendi verloren hatte, waren mir zurückerstattet worden. Außerdem hatte ich meinen Seesack samt Inhalt zurückerhalten, und zwar von der Frau, die mir an der Straße der Gewerbe das Zimmer vermietet hatte. Der Seesack lag jetzt zu meinen Füßen. Darin befand sich unter anderem eine Goldkette, die ich vor langer Zeit von Bila Huruma zum Geschenk erhalten hatte. Sie hatte mich auf meiner äquatorialen Odyssee ein gutes Stück begleitet. Auf der Brust trug ich unter meiner Tunika den Tahari-Ring, an einer Lederschnur hängend, die um meinen Hals führte.
    Ich dachte an Bila Huruma und die Einsamkeit des Ubars. Ich dachte an Shaba und seine Forschungsreisen, an die Erkundung des Ushindi-Sees, die Entdeckung und Ausmessung des Ngao-Sees und die Entdeckung und Erforschung des Ua-Flusses bis hin zu seiner Quelle im stillen Wasser jenes großen Sees, den er Bila-Huruma-See getauft hatte. Dem Wunsche Bila Hurumas folgend, hatte ich diesen Namen in Shaba-See geändert. Er war wahrhaftig einer der größten, wenn nicht der größte Forscher Gors gewesen. Ich nahm nicht an, daß sein Name in Vergessenheit geraten würde.
    »Ich bin dankbar«, hatte Ramani aus Anango gesagt, der Lehrmeister Shabas. Ich hatte ihm und zwei anderen seiner Kaste die Landkarten und Notizbücher Shabas ausgehändigt. Ramani und seine Kollegen hatten geweint. Ich hatte sie verlassen und war in meine Unterkunft zurückgekehrt. Sämtliche Unterlagen würden vielfach kopiert werden, um durch Kastenbrüder in den Städten des zivilisierten Gor verbreitet zu werden. Die ersten Kopien waren jedoch bereits durch die Schriftgelehrten Bila Hurumas in Ushindi erstellt worden, eine Tatsache, von der Ramani nichts zu wissen brauchte.
    »Wirst du die Arbeit am Kanal fortsetzen?« hatte ich Bila Huruma gefragt.
    »Ja«, hatte er gesagt.
    Wenn der Kanal später einmal den Ushindi- mit dem Ngao-See verband, gab es eine durchgehende Wasserstraße zwischen dem Thassa und dem Ua-Fluß – von nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Die Bedeutung der Arbeit Bila Hurumas und Shabas, eines Ubar und eines Schriftgelehrten, war nach meinem Dafürhalten nicht zu ermessen.
    Ich dachte an den kleinen Ayari, mit dem ich die Gaunerkette und meine Abenteuer am Ua-Fluß geteilt hatte.
    Heute trug er die Robe eines Wesirs Bila Hurumas. Es war eine kluge Entscheidung seitens des Ubars, davon war ich überzeugt. Ayari hatte seine Härte und seinen Wert auf den Reisen am Ua mehr als einmal unter Beweis gestellt. Er verstand sich auf Sprachen und hatte Verbindungen in den Nyuki-Dörfern am Nordufer des Ushindi-Sees, der Gegend, in der sein Vater geboren worden war. Außerdem hatte er gute Beziehungen zu Kisu und dessen Ukungu-Region am Ngao-See. Darüber hinaus war er in Schendi geboren und aufgewachsen und beherrschte das Goreanische fließend. Wenn man dann noch berücksichtigte, daß er intelligent, schlau und human war, schien er mir für seine Aufgabe ideal geeignet zu sein. Ein solcher Mann ließ sich sehr gut von einem Ubar einsetzen, der seine Beziehungen nicht nur zum Landesinneren verbessern wollte, sondern auch mit Schendi, einem der wichtigsten Häfen des zivilisierten Gor. Außerdem war Ayari einer der wenigen Männer, die den Ua hinaufgefahren waren und von diesem Abenteuer berichten konnten. Zweifellos würde er in den langfristigen Plänen Bila Hurumas eine wichtige Rolle spielen. Mit der Zeit würde sich Ayari zu einem der bedeutendsten Männer in der Äquatorzone Gors entwickeln. Ich lächelte vor mich hin. Nur wenige hätten sich vermutlich träumen lassen, daß der kleine Gauner aus Schendi, Sohn eines Jungen, der einmal wegen eines Melonendiebstahls aus seinem Dorf fliehen mußte, eines Tages neben einem Thron stehen würde.
    Noch bewegter jedoch dachte ich an Kisu, der nun wieder Mfalme von Ukungu war.
    Bis heute ist auf jeder Landkarte klar auszumachen, daß sich das Land Ukungu im Bereich des Imperiums von Bila Huruma als selbständiger Staat
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