Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Das Geschöpf griff nach mir, konnte mich aber nicht abschütteln. Ich behielt den Kopf unten und wich immer wieder der zustoßenden Panga aus. Dann zog ich die Kette an. Der Kur warf sich gegen die Mauer und zerdrückte mich beinahe. Mein Rücken fühlte sich feucht an, und der rauhe Stein verursachte Schmerzen. Ich ließ nicht locker. Ich spürte die Klauen des Kur, die mich zu erreichen versuchten. Dann knackte etwas in seinem Hals. Die Panga fiel zu Boden. Der Kur begann zu schwanken. Zitternd hielten meine Hände die goldene Kette, die sich tief in den Hals des Kur gegraben hatten. Und dann stürzte das Ungeheuer. Ich sprang zu Boden, riß die Kette los und legte sie mir wieder um den Hals. Dann griff ich nach der zu Boden gefallenen Panga. Zu meinem Entsetzen langte das Ungeheuer nach mir. Ich sah, wie sich seine mächtigen Lungen füllten und die Augen mich anstarrten. Es atmete Luft in den Körper, Blut strömte ihm aus dem Mund. Es ist nicht leicht, einen Kur zu töten. Ich hieb mit der Panga zu. »Verzeih mir, mein Freund«, sagte ich, denn ich griff nicht mit den Streichen eines Kriegers an, sondern mit denen eines Schlächters. Ich torkelte und fühlte mich schwach, und meine Hände zitterten.
    Ich hörte, wie Bila Huruma seine Männer an der Mauer zusammenrief. Dann brüllte er: »Attacke!«
    Seine Kühnheit überraschte die Kurii. Doch schon wenige Momente später waren Bila Huruma, Kisu, Turgus, Ayari und die Askaris wieder zurückgetrieben worden.
    Die Lage war hoffnungslos, und doch meine ich, daß die Kurii vor den Menschen Respekt zu empfinden begannen.
    Ein Anführer der Kurii formierte entschlossen seine Ungeheuer neu. Ich war sicher, daß für den Sieg der anderen nur noch eine massierte Attacke der Ungeheuer erforderlich sein würde. Zu meiner Überraschung aber sah ich, wie der Kur-Anführer, ein riesiger brauner Kur, der zweifellos aus den fernen Schiffen stammte, vor dem schwarzen Ubar grüßend die Pfote hob. Daraufhin hob Bila Huruma schweratmend seinen Stoßspeer mit blutiger Faust. »Askari hodari!« rief er. Ich bebte vor Erregung. Große Ehre hatte er dem Ungeheuer erwiesen, das nicht einmal ein Mensch war. Der Salut des Kur-Befehlshabers war bestätigt und erwidert worden. Die Worte, die Bila Huruma gesprochen hatte, entstammten der Ushindi-Sprache und ließen sich etwa als »Mutiger Soldat« übersetzen.
    »Ich habe ihn!« vernahmen wir einen Schrei. Wir blickten zum aufgebrochenen Eingang. Dort stand Msaliti, einen blutigen Dolch in der Hand haltend, während er in der anderen eine Kette mit einem daran baumelnden Ring schwenkte.
    »Er hat den Ring!« rief ich.
    Ich blickte zum Lager des Shaba. Es war von toten Kurii und niedergestreckten Askaris umgeben. Hustend hielt sich Shaba die Brust. Der Zahnring, der vergiftete Ring, war geleert. Msaliti hatte seine Chance abgewartet und war dann über Shaba hergefallen. Nach den Wunden zu urteilen, war Shaba vier- oder fünfmal getroffen worden. Anschließend hatte Msaliti Kette und Ring ergriffen und war zum Eingang geeilt. Die Kurii standen zwischen uns und Msaliti.
    Der Befehlshaber der Kurii hob die Pfote und entblößte die mächtigen Reißzähne. Es war ein Zeichen seines Triumphs, ein Ausdruck seiner Freude. Eilig gab er seinen Ungeheuern neue Befehle. Msaliti sprang von der Steinschwelle und verließ die festungsähnliche Einfriedung. Die Kurii musterten uns fauchend und ließen uns nicht aus den Augen, als sie sich nun Schritt für Schritt zurückzuziehen begannen – offensichtlich war es bei den Befehlen ihres Kommandanten darum gegangen. Er hatte gesiegt und wollte keines seiner Ungeheuer mehr riskieren. Außerdem brauchte er sie, um den sicheren Transport des Ringes zum vorbereiteten Treffpunkt zu garantieren, von wo er später auf die Stahlwelten zurückgebracht oder auf dieser Welt vernichtend gegen die Menschen und Priesterkönige eingesetzt werden würde.
    Meine Panga mit beiden Händen haltend, wollte ich die Ungeheuer verfolgen. Doch Kisu packte mich und hielt mich zurück. Bila Huruma stellte sich ebenfalls zwischen mich und unsere zottigen Feinde.
    »Nein!« rief Kisu.
    »Nein!« rief auch Bila Huruma. »Es wäre Wahnsinn, ihnen zu folgen.«
    »Bleib bei uns, Tarl!« rief Ayari.
    Auch Turgus faßte nach meinem Arm. Ich kam nicht mehr frei.
    »Laßt mich los!« forderte ich.
    »Du kannst nichts mehr ändern«, sagte Kisu.
    Im Griff meiner Freunde sah ich zu, wie die Kurii sich zurückzogen. Gehorsam verließen die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher