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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
Autoren: John Norman
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die Küche und erwarte meine weiteren Befehle«, sagte er.
    »Ja, Herr«, erwiderte sie und wandte sich ab.
    Samos war sicher einer der strengsten Männer auf Gor. Das Mädchen hatte einen rücksichtslosen, wenig kompromißbereiten Herrn gefunden.
    »Aber sprechen wir nicht mehr von Sklavinnen«, sagte ich, »die dem Vergnügen der Männer dienen, sondern von ernsteren Dingen!«
    »Einverstanden«, meinte er. »Es gibt allerdings wenig Neues zu berichten.«
    »Die Kurii sind sehr ruhig«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Hüte dich vor einem ruhigen Feind!« sagte ich lächelnd.
    »Natürlich.«
    »Es ist ungewöhnlich, daß du mich in dein Haus einlädst, um mir zu sagen, daß du mir nichts mitzuteilen hast.«
    »Meinst du, du bist der einzige, der ab und zu im Interesse der Priesterkönige tätig ist?«
    »Wohl nicht«, gab ich zurück. »Aber was soll die Frage?«
    »Wie wenig wir doch von unserer Welt wissen!« seufzte Samos.
    »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Erzähl mir, was du über den Cartius weißt.«
    »Eine wichtige subäquatoriale Wasserstraße«, erklärte ich. »Er verläuft in nordnordwestlicher Richtung, durchströmt die Regenwälder und mündet in den Ushindi-See, von dem dann die Flüsse Kamba und Nyoka abzweigen. Der Kamba mündet direkt ins Thassa. Der Nyoka mündet in den Hafen der Stadt Schendi und fließt von dort weiter ins Thassa.« Schendi war ein Freihafen in der Äquatorzone Gors und auf dem ganzen Planeten bekannt. Es war zugleich der Heimathafen der Liga der Schwarzen Sklavenhändler.
    »Es wurden einmal Mutmaßungen angestellt, der eigentliche Cartius sei ein Zufluß des Vosk«, bemerkte Samos.
    »So hat man mir erzählt«, bemerkte ich.
    »Wir wissen inzwischen aber, daß der Thassa-Cartius und der subäquatoriale Cartius nicht ein und derselbe Fluß sind.«
    »Man hatte angenommen und auf zahlreichen Landkarten festgehalten«, sagte ich, »daß der subäquatoriale Cartius nicht nur in den Ushindi-See mündet, sondern im Norden wieder hervortritt und das geneigte Flachland im Westen durchquert, um bei Turmus in den Vosk zu münden. Turmus war der letzte große Flußhafen am Vosk, ehe die beinahe unüberwindlichen Sümpfe des Mündungsdeltas begannen.
    Der schwarze Geograph von der Insel Anango hatte berechnet, daß die beiden Flüsse in Anbetracht der Höhenunterschiede nicht identisch sein können. Sein Schüler Shaba war der erste, der den Ushindi-See umfuhr. Er stellte fest, daß der Cartius – wie bekannt – in den Ushindi-See mündet, daß aber nur zwei Flüsse diesen See wieder verlassen, der Kamba und der Nyoka. Die Quelle des Vosk-Nebenflusses, jetzt Thassa-Cartius geheißen, wurde fünf Jahre später von dem Forscher Ramus von Tabor gefunden, der sich neun Monate lang mit seiner kleinen Expedition unter den Flußstämmen umtat und über die sechs Katarakte hinaus in das Ven-Hochland vordrang. Der Thassa-Cartius entwässert mit seinen Nebenflüssen dieses Hochgebiet und die davon abfallenden Ebenen.«
    »Das weiß ich seit gut einem Jahr«, sagte ich. »Warum sprichst du jetzt davon?«
    »Wir wissen ja so viele Dinge nicht«, sagte Samos nachdenklich.
    Ich zuckte die Achseln. Es gab auf Gor noch viele Gebiete, die unerforscht waren. Nur wenige Menschen kannten sich beispielsweise in den Territorien östlich der Voltai- und Thentisberge aus oder westlich der entlegeneren Inseln bei Cos und Tyros. Noch unbefriedigender war natürlich der Umstand, daß noch nördlich Schendis, im Süden des Vosk und westlich Ars weite, unerschlossene Gebiete lagen. »Es gab gute Gründe anzunehmen, daß der Cartius über den Ushindi-See zum Vosk führt«, sagte ich.
    »Ich weiß«, gab Samos zurück. »Die Tradition – und die Richtung, die die Flüsse nahmen. Wer hätte in den Städten schon begreifen können, daß es nicht ein und derselbe Strom war?«
    »Selbst die Bootsführer auf dem subäquatorialen Cartius und jene des weit im Norden liegenden Thassa-Cartius dachten, es wäre nur ein Fluß.«
    »Ja«, sagte Samos. »Bis Ramani seine Berechnungen anstellte und Shaba und Ramus ihre Expeditionen durchführten – wer hätte da Grund gehabt, etwas anderes anzunehmen?«
    »Die Regenwälder haben den meisten zivilisierten Menschen den echten Cartius von Süden her verschlossen«, sagte ich, »und was an Handel getrieben wurde, beschränkte sich auf die Ubarate am Südufer des Ushindi-Sees. Damals begnügte sich der Handel damit, das Thassa über den Kamba oder den Nyoka zu
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