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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
Autoren: John Norman
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sich nach innen. Ich wartete neben Samos. Die beiden Wächter griffen nun nach Ketten, die oberhalb der Tür befestigt waren, und senkten einen schweren Holzsteig auf das Wasser. Der ganze große Raum schien eine einzige Wasserfläche zu sein, die sich in Schwellenhöhe erstreckte. Der Holzsteig schwamm, von den Ketten festgehalten, auf dem Wasser. An den Seiten war der Gang durch einen sechs Zoll hohen Rand abgesichert. Ich hörte es leise gegen das Metall kratzen, ich glaubte unmerkliche Bewegungen am Metall festzustellen, als stießen zahlreiche winzige Körper dagegen.
    Samos blieb in der Nähe der Tür stehen und hob eine Fackel. Die beiden Wächter traten auf den Steig hinaus, der etwa zwanzig Fuß lang war. Die überflutete Zelle war rund und besaß einen Durchmesser von ungefähr fünfundvierzig Fuß. In der Mitte der Zelle ragte ein metalleingefaßter Mast etwa vier Fuß hoch aus dem Wasser. Dieser Pfeiler stützte eine kleine runde Plattform, die ebenfalls mit Metall bedeckt war, etwa zehn Zoll breit, ungefähr acht Zoll über dem Wasser.
    Einer der Wächter stieß einen langen Holzpfahl ins Wasser, das demnach etwa acht Fuß tief sein mußte. Daraufhin befestigte der andere Mann ein schweres Fleischstück an einem der Haken, an dem ein Seil befestigt war, hielt das Fleisch ein Stück von der Plattform weg und tauchte es ins Wasser. Beinahe sofort geriet das Wasser in der Nähe des Fleisches ins Schäumen. Ich spürte, wie mir Feuchtigkeit an die Beine spritzte, obwohl ich ein gutes Stück entfernt stand. Schon zog der Wächter den Haken wieder aus dem Wasser. Das Fleisch war verschwunden. Winzige Tharlarion, ähnlich den Exemplaren, die in dem Sumpfwäldern südlich Ars gefunden wurden, fielen zuschnappend von dem blanken Haken. Solche Tharlarion, zu Tausenden angreifend, vermögen einem Ehn in kürzester Zeit das Fleisch von den Knochen zu reißen.
    Das Mädchen auf der Plattform, das sich nackt an den Pfosten klammerte und einen Metallkragen um den Hals trug, warf den Kopf in den Nacken und schrie jämmerlich auf.
    Die beiden Wächter zogen sich zurück. Kapuzenbewehrt trat Samos nun auf den Holzsteig hinaus, der von den Ketten gestützt wurde. Ich folgte ihm. Er hob die Fackel.
    Die Gefangene, wenige Zoll über den tödlichen Tharlarion hockend, blickte uns bedrückt entgegen. Hilflos klammerte sie sich an dem Pfosten fest. »Bitte, bitte, bitte!« murmelte sie immer wieder.
    Sie sprach Englisch.
    Wie Samos' anderes Erdenmädchen, Linda, hatte sie blaue Augen und blondes Haar. Sie war ein wenig schlanker als Linda. Sie hatte hübsche Fesseln, an denen sich ein Beinring gut machen würde. Ich bemerkte, daß sie noch kein Brandzeichen trug.
    Samos gab mir das Signal zum Rückzug. Ich machte kehrt und verließ den Holzsteig vor ihm. Hinter uns zogen die Wächter den Holzgang wieder hoch, sicherten ihn, knallten die Tür zu und schlossen den Beobachtungsschlitz. Das Schloß rastete ein.
    Draußen steckte Samos die Fackel wieder in den Ring. Wir nahmen die Kapuzen ab. Ich folgte Samos schließlich aus den unteren Ebenen des Hauses zurück in seinen Saal.
    »Ich verstehe nicht, was das alles soll, Samos!« sagte ich.
    »Hier spielen sich tiefgreifende Dinge ab, die nicht nur dir große Sorgen bereiten, sondern auch mir«, sagte Samos.
    »Warum hast du mir das Mädchen in der Zelle gezeigt?« wollte ich wissen.
    »Was hältst du von ihr?« fragte Samos.
    »Ich würde sie auf einem viertklassigen Markt mit etwa fünf Kupfertarsk einschätzen, vielleicht sogar als ein Mädchen, das nur für einen Gruppenverkauf in Frage kommt. Sie ist schön, aber nichts Überragendes. Offensichtlich ist sie ahnungslos und nicht ausgebildet. Sie hat allerdings hübsche Fesseln.«
    »Sie spricht die Erdensprache Englisch, nicht wahr?« fragte Samos.
    »Offenkundig. Soll ich sie für dich verhören?«
    »Nein.«
    »Versteht sie das Goreanische überhaupt?« fragte ich.
    »Nur wenige Worte.«
    »Dann scheint mir die Sache ziemlich klar auf der Hand zu liegen«, meinte ich.
    »Erklär mir deine Gedanken!« forderte Samos mich auf.
    »Sie ist ein einfaches Mädchen, das von Sklavenhändlern der Kurii nach Gor gebracht wurde.«
    »Ach?«
    »Ja, den Eindruck habe ich. Als Kur-Agenten ausgebildete Frauen verstehen normalerweise sehr gut Goreanisch.«
    »Sie ist deiner Meinung nach aber nicht so hübsch wie die Durchschnittssklavin, die von der Erde importiert wird?« erkundigte sich Samos.
    »Das ist sicher subjektiv. Ich habe aber eine
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