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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor
Autoren: John Norman
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die Beute verteilt war, und deutete auf Hilda, die sich in ihrem Sklavenkragen an Forkbeard schmiegte. »Willst du das hübsche kleine Ding nicht auch noch weggeben?«
    »Nein!« rief Forkbeard lachend. »Dieses hübsche Stück behalte ich für mich!« Und er nahm Hilda in die Arme.
    »Gäste!« rief ein Mann. »Gäste vor der Halle des Svein Blue Tooth!«
    Wir blickten zu der Stelle hinüber, wo sich die gewaltigen Portale befunden hatten.
    »Heißt sie willkommen«, sagte Blue Tooth und verließ den Tisch, um seine Gäste mit einer Schale Wasser und einem Handtuch zu begrüßen. »Erfrischt euch«, sagte er, »und tretet ein.«
    Zwei Männer und ihre Gefolgschaft erwiderten den Gruß. Sie wuschen sich Hände und Gesicht und traten vor. Ich stand auf.
    »Wir haben dich gesucht«, sagte Samos aus Port Kar. »Ich hatte schon Angst, daß wir zu spät kommen könnten.«
    Ich schwieg.
    Er wandte sich um und betrachtete den zottigen Kopf des Kur.
    »Was ist denn das?« fragte er.
    »Ein Grendel«, erwiderte ich.
    »Was heißt das?«
    »Ein Spaß«, sagte ich.
    Doch neben mir hob Leah erschrocken eine Hand an den Mund.
    Ich sah sie an. »Ja«, sagte ich.
    Sie kam von der Erde, sie war dort ein freies Mädchen gewesen Sie begriff, was ich meinte. Ja, die Kriege zwischen den Priesterkönigen und ihren Gegnern, den Kurii, tobten schon sehr lange. Ich wußte nicht, wann es zu den ersten Kontakten gekommen war, wann den Priesterkönigen bewußt geworden war, daß in ihrem System Besucher aufgetaucht waren, gefährliche Eindringlinge, die neuen Lebensraum erobern wollten. Ich hielt es für denkbar, daß der Grendel in den Sagen der Erde ein Kur gewesen war, vielleicht der Überlebende eines Raumschiffabsturzes oder ein Kundschafter.
    »Warum habt ihr mich gesucht?« fragte ich.
    »Das Gift«, erwiderte er, »von den Schwertern Sarus' aus Tyros fließt noch immer in deinem Körper.«
    »Es gibt kein Gegenmittel«, sagte ich. »Iskander aus Turia hat mir das gesagt. Er kannte das Gift.«
    »Herr«, sagte der Mann neben Samos. »Ich bringe dir das Gegenmittel.«
    »Du bist Sarus aus Tyros«, sagte ich. »Du wolltest mich gefangennehmen und sogar töten. Wir sind uns in den Wäldern als Feinde begegnet.«
    »Sprich, Kapitän«, sagte Samos zu Sarus.
    Sarus sah mich an. Er war ein hagerer, narbenbedeckter Mann mit hellen Augen. Er entstammte keiner hohen tyrischen Familie, hatte jedoch eine steile Karriere als Seefahrer hinter sich.
    Seine Sprache war noch immer von der Hafengegend des Inselubarats Tyros geprägt, wo er jahrelang jugendliche Straßenräuberbanden angeführt hatte, bis er dem See-Sleen Chenbar vorgeführt worden war, der Gefallen an dem jungen Mann fand und ihm den Umgang mit dem Schwert beibrachte. Der junge Kämpfer war im Dienste des Ubars schnell aufgestiegen, und inzwischen galten die beiden als eng befreundet. Es gab niemanden in Tyros, so hieß es, der dem Ubar des Landes treuer ergeben war als Sarus. Und Sarus hatte nach der Befreiung Chenbars aus Port Kar den Auftrag erhalten, in die Wälder des Nordens zu reisen, um Marlenus, den Ubar von Ar, und Bosk, Admiral von Port Kar, gefangenzunehmen. Von beiden Ereignissen habe ich an anderer Stelle berichtet.
    »Die Waffen meiner Männer und auch meine Klinge wurden, ohne daß wir es wußten, vor unserer Abreise von Tyros mit Gift behandelt. Hierfür ist Sullius Maximus, ein ehemaliger Ubar von Port Kar, verantwortlich.« Sullius Maximus hatte zu den fünf Ubars gehört, deren Herrschaft mit der Machtübernahme des Kapitänsrats unter der Führung Samos', des Ersten Kapitäns, zu Ende gegangen war.
    Sullius Maximus, der kultivierteste der früheren Ubars, Chemiker, Dichter und Giftmischer, hatte in Tyros um Asyl gebeten, das ihm gewährt worden war.
    »Ich schwöre, daß ich die Wahrheit sage«, fuhr Sarus fort. »Wir Tyrer sind Krieger und verabscheuen Gift. Bei meiner Rückkehr nach Tyros erkundigte sich Sullius, ob unsere Gegner verwundet worden waren, und ich berichtete ihm, daß wir dich tatsächlich verletzt hätten. Er stimmte ein wahnsinniges Gelächter an, das mich besorgt machte. Ich preßte ihm die Wahrheit ab – und bin seither nicht mehr zur Ruhe gekommen. Ich und der Rest meiner Männer haben dir das Leben zu verdanken. Marlenus hätte uns mit nach Ar genommen und dort zu Tode gefoltert, wenn du nicht eingegriffen und uns wie Krieger und Schwertbrüder behandelt hättest. Ich verlangte ein Gegenmittel. Als mich Sullius verlachte, zerrte ich ihn vor
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