Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Gefangene den Mann von Forkbeards Heimstatt. »Du gehörst jetzt mir«, sagte Forkbeard und sah sich im Kreis um. »Bringt meine neuen Sklavinnen ins Gehege«, befahl er Olga, die die Mädchen für ihn bewacht hatte. Während die Sklavinnen zusammengetrieben und abgeführt wurden, wandte sich der große Torvaldsländer wieder an Thorgard von Scagnar.
    »Einige seiner Männer sind entkommen«, sagte Gorm. »Sollen wir ihn entkleiden?«
    »Nein.«
    »Knie nieder«, sagte Gorm zu Thorgard von Scagnar und stieß ihn mit einem Speerschaft an.
    »Nein«, sagte Forkbeard.
    Die beiden Männer sahen sich an. Dann sagte Forkbeard: »Schneide ihn los!«
    Gorm gehorchte.
    »Gib ihm ein Schwert«, befahl Forkbeard.
    Auch das geschah, und die Männer und Hilda traten zurück, machten den beiden Männern Platz. Thorgard packte den Schwertgriff. Der Himmel hatte sich bewölkt. »Du warst schon immer ein Dummkopf!« sagte Thorgard zu Forkbeard.
    »Jeder Mann hat seine Schwächen«, erwiderte Ivar.
    Plötzlich stieß Thorgard von Scagnar einen Wutschrei aus. Sein Bart wehte zur Seite, als er – jetzt wieder bewaffnet – auf seinen Gegner zustürmte, der den Schlag mühelos abwehrte. Ich konnte die Wucht des Schlages an der Art und Weise beurteilen, wie Forkbeards Klinge darauf reagierte. Thorgard war ein ungeheuer kräftiger Mann. Ich war überzeugt, daß er den Waffenarm manches Gegners durch schiere Gewalt ermüden konnte, und wenn der Gegner dann erschöpft war und nicht mehr reagieren konnte, erzwang er mit großer Entschlossenheit und Kraft den Sieg. Ich kannte die Kampfesweise solcher Männer.
    Aber ich nahm nicht an, daß Forkbeard so schnell ermüden würde. Auf seinem Schiff saß er nicht selten selbst an den Rudern. Er fing die gewaltigen Hiebe, die stählernen Donnerschlägen glichen, mit seiner Klinge ab und lenkte sie zur Seite. Aber er selbst griff selten an.
    Hilda hockte im Schlamm, die Hände vor den Mund gehoben, und verfolgte den Kampf der beiden Riesen mit verängstigten Blicken. Denn die mächtigen Hiebe forderten ihren Tribut natürlich auch vom Arm des Angreifers.
    Plötzlich trat Thorgard zurück. Forkbeard grinste ihn an. Er war nicht im geringsten geschwächt. Thorgard aber war auf der Hut und machte einen weiteren Schritt rückwärts. Forkbeard folgte ihm. Ich sah Erschöpfung in den Augen Thorgards – und zum erstenmal auch Angst. Er hatte viel Kraft vergeudet.
    »Ich bin hier der Dummkopf«, sagte Thorgard.
    »Das konntest du nicht wissen«, erwiderte Forkbeard.
    Und jetzt trieb Forkbeard seinen Gegner Schritt für Schritt zurück. Wir folgten den beiden Kämpfern hundert Meter weit. Er trieb seinen Gegner mit unerbittlichen Schwerthieben vor sich her.
    Einmal hielten die beiden inne und sahen sich an. Der Ausgang des Kampfes schien bereits klar zu sein.
    Und dann folgten wir den beiden den Talhang hinauf, bis zu einer hohen Klippe über dem Thassa.
    Es verwirrte mich, daß Forkbeard den entscheidenden Schlag noch nicht getan hatte.
    Jetzt konnte Thorgard von Scagnar nicht weiter zurückweichen. Er stand mit dem Rücken zum Meer. Er vermochte auch den Arm nicht mehr zu heben.
    Hinter ihm erstreckte sich das herrliche grüne Thassa. Der Himmel war bewölkt. Es wehte ein leichter Wind, der mit seinen Haaren und seinem Bart spielte.
    »Schlag zu«, sagte Thorgard.
    Einige hundert Meter vor der Küste lagen Schiffe auf dem Thassa. Eins dieser Schiffe war der Schwarze Sleen, Thorgards Schiff. Gorm hatte uns berichtet, daß einige seiner Männer entkommen waren. Sie hatten zu dem Schiff fliehen können.
    Hinter mir bemerkte ich das angespannte Gesicht Hildas.
    »Schlag zu«, sagte Thorgard noch einmal.
    Der Hieb wäre ganz einfach gewesen. Die Männer Ivar Forkbeards waren außer sich.
    Ivar drehte sich zu uns um. »Ich bin ausgerutscht«, sagte er.
    Gorm und andere rannten zur Klippe. Thorgard hatte die Gelegenheit genutzt und war in die Tiefe gesprungen. Wir sahen, wie er durch die Brandung schwamm. Vom Schwarzen Sleen wurde ein Boot ins Wasser gelassen, das sofort auf ihn zuruderte.
    »Wie unvorsichtig von mir«, sagte Forkbeard lächelnd.
    Hilda kniete vor ihm nieder, schmiegte den Kopf an sein Bein. Tränen standen ihr in den Augen, als sie zu ihm aufblickte.
    Daraufhin kehrten Forkbeard und ich und die anderen zu den Zelten Thorgards aus Scagnar zurück, wo uns bereits Svein Blue Tooth erwartete. In einiger Entfernung wurde eine lange Kette aneinandergefesselter Kurii mit Speerschäften durch das Lager
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher