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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor
Autoren: John Norman
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Beutel lagen der Saphir aus dem fernen Shendi, und der schwere Goldring vom Arm des Kur, den ich getötet hatte. In der Ferne sah ich den weißen Gipfel des Torvaldsberges.
    Hrolf, der Mann aus dem Osten, hatte sich erboten, den Kriegspfeil zum Torvaldsberg zurückzubringen. Wir hatten ihm den kostbaren Gegenstand gegeben. Als er die Ruinen der Halle Svein Blue Tooths verließ, war ich ihm nachgelaufen und hatte ihn einen Pasang vom Lager entfernt eingeholt. »Wie heißt du wirklich?« hatte ich gefragt.
    Er hatte mich angesehen und gelächelt. Und seine Antwort hatte mich erstaunt. »Mein Name«, sagte er, »ist Torvald.« Und dann hatte er sich abgewandt. Ich hatte ihm nachgeschaut, wie er davonschritt, zurück zu dem Berg.
    »Ho!« brüllte Forkbeard und versetzte mir einen Schlag auf die Schultern. »Wir haben guten Wind!« Dann wandte er sich ab, um seinen Pflichten an Bord nachzukommen.
    Ich ging zwischen den Bänken hindurch zum Bug und blickte über das Meer. Ich dachte an Ar, an Marlenus, an Talena, die mich enttäuscht hatte. Als ich krank war, hatte sie mich verhöhnt, sie hatte sich für zu gut gehalten. Ich hatte sie nach Ar zurückgeschickt und fragte mich nun, ob wir uns eines Tages wiedersehen würden; wenn das geschah, mochte sie einen anderen Mann in mir sehen.
    Aber Reichtum und Macht interessierten mich nicht mehr so, wie zu der Zeit, da ich in die Wälder des Nordens gezogen war, um sie zu suchen. Ich hatte unsere Gefährtenschaft wieder aufleben lassen wollen, um auf Gor ein großer Mann zu werden. Aber jetzt waren mir der Himmel und das Meer und das Schiff unter meinen Füßen wichtiger. Ich träumte nicht mehr davon, ein Ubar zu werden. Im Norden hatte ich mich verändert. Die Zivilisation hatte mich geblendet, ihre Lehren waren falsch gewesen. Ein erster Anflug dieser Ahnung war mir gekommen, als ich auf dem Gipfel des Torvaldsberges stand, auf einem windumtosten Felsen, und auf die Gebiete unter uns hinabblickte, auf die herrliche schwarzweiße Landschaft. Sogar die Kurii hatten einen Augenblick innegehalten, um diesen Anblick zu genießen.
    Wieder blickte ich über das Meer und auf den Himmel, an dem jetzt weiße Wolken dahinzogen. Irgendwo jenseits des Asteroidengürtels kreisten die Stahlwelten. Diese Information hatte ich von Samos. Sie waren uns jetzt viel näher gerückt. Irgendwo über diesem friedlichen Himmel mit den schnellen weißen Wolken lauerten die Kurii. Ich dachte an den großen zottigen Kopf auf dem Pfahl.
    Wenn ich nach Port Kar zurückkehrte, mußte ich mit Samos reden.
    Schweigend lauschte ich auf das Wasser, das gegen die Schiffswand plätscherte, und genoß die ungeheure Weite des Himmels und des Meeres.
     
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