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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor
Autoren: John Norman
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getrieben.
    »Unsere Falle hat vorzüglich funktioniert«, sagte Svein Blue Tooth zu Forkbeard. »Viele hundert fliehende Kurii wurden von unseren Bogenschützen niedergestreckt.«
    »Hat es Überlebende gegeben?« erkundigte sich Ivar.
    Blue Tooth zuckte die Achseln. »Mehrere, aber ich glaube, die Torvaldsländer haben eine Rückkehr der Kur-Armee nicht zu befürchten.«
    Und das konnte stimmen. Wie zuvor mochten sich vereinzelte Kurii in den Süden verirren, doch ich nahm nicht an, daß sie sich wieder in großer Zahl zusammenrotten würden. Sie und die Torvaldsländer hatten erfahren, daß sich die Menschen gegen die Ungeheuer durchsetzen konnten. Diese Tatsache war in einem einsamen Tal des Nordens mit dem Blut von Kurii und Menschen bewiesen worden. Diese Demonstration blieb sicher auch nicht ohne Wirkung auf die fortschrittlichen Kurii in den Stahlwelten. Ich, Tarl Cabot, der die Dienste der Priesterkönige quittiert hatte, war ihnen dennoch an diesem entlegenen Ort nützlich gewesen. Forkbeard und ich hatten im Torvaldsberg den Kriegspfeil gefunden, und dieser Pfeil hatte seine Kraft an andere Pfeile weitergegeben, die in Hunderte von Dörfern und Lagern zu den freien Männern des Nordens getragen worden waren. Und gemeinsam mit diesen Männern hatte ich gekämpft. Dies kam mir seltsam vor. Ich dachte an den goldhäutigen Misk, den Priesterkönig, der einmal vor langer Zeit mit seinen Fühlern die Innenfläche meiner hochgereckten Hand berührt und mir das Nestvertrauen ausgesprochen hatte. Doch ich schlug mir den Gedanken aus dem Kopf.
    »Was soll mit den gefangenen Kurii geschehen?« fragte ich Svein Blue Tooth und deutete auf die gefangenen Ungeheuer, die an uns vorübergetrieben wurden.
    »Wir werden ihnen die Zähne ausbrechen und die Krallen ausreißen. Und dann sollen sie uns in Ketten als Lasttiere dienen.«
    Der große Plan der Anderen, der Kurii aus den Stahlwelten, war fehlgeschlagen. Eingeborene Kurii, auf primitive Waffen beschränkt, waren offenbar nicht in der Lage, Gor zu erobern und die Priesterkönige im Sardargebirge zu isolieren, bis sie vernichtet oder dazu verleitet werden konnten, ihre eigenen Waffengesetze zu verraten, weil sie die Menschen bewaffnen mußten, oder ihre eigene Technologie einsetzen mußten, was für die Kurii in den Stahlwelten sehr interessant gewesen wäre. Der Plan war brillant gewesen, hatte aber wenig auf das Leben der Kurii Rücksicht genommen. Der Fehlschlag der Kurii-Invasion gab dem großen Krieg natürlich eine neue Dimension. Ich fragte mich, welche Ersatzpläne jetzt wohl in Angriff genommen würden. Vielleicht gab es solche Pläne schon seit Jahren oder Jahrhunderten. Ich betrachtete die Reihe der gefesselten Kurii. Sie hatten versagt. Doch sicher waren schon andere, frische Kurii in den Stahlwelten am Werk, in den Kommandozentralen und Kartenräumen, um neue Befehle zu geben, noch ehe die Asche in diesem entlegenen Tal des Nordens abgekühlt war. Ich sah mich auf dem Schlachtfeld um, unter dem wolkigen Himmel. Sicher waren schon neue verschlüsselte Anweisungen zwischen den fernen Stahlwelten ausgetauscht worden. Der Kur ist ein aggressives Wesen. Seine Evolution scheint ihn nur für ein Leben in Vorherrschaft zu prädestinieren. Ivar Forkbeard und Svein Blue Tooth mochten sich zu ihrem Sieg gratulieren. Ich, der ich die Kurii und die Kriegsgeheimnisse der Priesterkönige besser kannte, nahm an, daß dies nicht das letzte Wort der Ungeheuer war.
    Doch diese Gedanken sollten sich andere machen, nicht Bosk aus Port Kar, nicht Tarl Rothaar. Sollten doch andere für die Priesterkönige kämpfen, sollten andere in den Krieg ziehen! Wenn ich in dieser Hinsicht einmal verpflichtet gewesen war, so hatte ich diese Schuld längst abgetragen.
    Zum erstenmal seit meiner Abreise aus Port Kar fühlte sich die linke Seite meines Körpers seltsam kalt und taub an. Eine Sekunde lang konnte ich den linken Arm und das linke Bein nicht bewegen und wäre fast gestürzt. Dann war der Anfall vorüber. Auf meiner Stirn stand Schweiß. Das Gift von den Klingen aus Tyros lauerte noch immer in meinem Blut.
    Ich war nach Norden gekommen, um die Ermordung Telimas zu rächen. Dieser Entschluß, mein Haß, hatte mich angetrieben. Doch schien ich meine Mission nicht erfüllt zu haben. In meinem Beutel ruhte das Armband, das mir Ho-Hak in Port Kar gegeben hatte, das Armband von der Stelle, an der Telima angegriffen worden war.
    »Alles in Ordnung?« fragte Ivar.
    »O ja«, sagte
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