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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor
Autoren: John Norman
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den Ubar und berichtete ihm, welche Schande dem Ubarat angetan worden war.
    Der Ubar drohte Sullius an, er würde ihm in genau zehn Tagen mit dem Gift, das sich ja noch an unseren Klingen befindet, einige Wunden beibringen. Und er riet ihm, bis dahin ein Gegenmittel zu finden. Voller Angst hat sich Sullius Maximus sofort ans Werk gemacht.« Lächelnd hob Sarus ein Fläschchen mit einer purpurnen Flüssigkeit.
    »Hat man es ausprobiert?« fragte Samos.
    »An Sullius Maximus«, sagte Sarus. »Man brachte ihm am zehnten Tag an den Armen und im Gesicht giftige Schnitte bei, die einige Tage später mit dem Gegenmittel behandelt wurden. Und das Mittel hat gewirkt. Sullius Maximus befindet sich wieder am Hof Chenbars, ziemlich ernüchtert, doch er dient noch immer als Gelehrter und Berater. Übrigens mißfällt ihm die Entstellung seines Gesichts sehr. Er hat wenig für mich übrig, und auch nicht für dich, Bosk aus Port Kar.«
    »Er hat dich ›Bosk aus Port Kar‹ genannt?« sagte Ivar Forkbeard neben mir.
    Ich lächelte. »So werde ich manchmal genannt.«
    Sarus reichte mir das Fläschchen.
    »Allerdings«, fuhr Sarus fort, »ist die Einnahme dieses Mittels von Delirium und Fieber begleitet, doch schließlich befreit sich der Körper von dem Gift und dem Gegenmittel. Ich überreiche dir das Mittel, Bosk aus Port Kar, mit der Entschuldigung meines Ubars Chenbar und meiner eigenen, eines Seemanns in seinen Diensten.«
    »Ich bin überrascht«, sagte ich, »daß der See-Sleen Chenbar so um mein Wohlergehen besorgt ist.«
    Sarus lachte. »Ihm geht es nicht um dein Wohlergehen, Herr. Er sorgt sich einzig und allein um die Ehre Tyros'. Chenbar würde es größte Freude bereiten, dir im Kampfkreis von Tyros gegenüberzutreten. Du hast ihm viel angetan – eine Niederlage, Ketten und ein Verlies, und mein Ubar vergißt so etwas nicht.«
    »Und du, Sarus?« fragte ich.
    »Ich«, erwiderte Sarus schlicht. »Ich sorge mich um dein Wohlergehen, Bosk aus Port Kar. Du hast mir an der Küste des Thassa das Leben und die Freiheit geschenkt, mir und meinen Männern. Das werde ich niemals vergessen.«
    »Du warst ein guter Anführer«, erwiderte ich. »Du hast deine Männer, von denen einige verwundet waren, aus dem hohen Norden nach Tyros zurückgebracht.«
    Sarus senkte den Blick.
    »In meinem Haus in Port Kar gibt es immer einen Platz für Männer wie dich, wenn du mir dienen möchtest.«
    »Mein Platz ist in Tyros«, erwiderte er. »Aber ich danke Euch. Trink, Bosk aus Port Kar, und stelle die Ehre Chenbars und die Ehre Sarus' wieder her.«
    Ich entfernte den Korken aus der Flasche.
    »Das könnte auch Gift sein«, meinte Samos.
    Ich roch an der Flüssigkeit. Sie roch süßlich wie ein turianischer Sirup. »Ja«, sagte ich. »Das mag sein.« Vielleicht enthielt dieses Fläschchen kein Gegenmittel, sondern ein teuflisches Gift, das die ursprünglichen Pläne Tyros', die an der Küste des Thassa fehlgeschlagen waren, nun doch noch erfolgreich beenden sollte.
    »Trink das Zeug nicht«, sagte Forkbeard finster.
    Doch nach dem Kampf hatte ich schon wieder die seltsame Lähmung gespürt. Kein Zweifel, das Gift kreiste noch in meinem Blutstrom, ein Gift, das mich jederzeit wieder in die bedrückende Einsamkeit des Krankenlagers verbannen konnte. Wenn ich nichts dagegen tat, würde es über kurz oder lang die Oberhand behalten.
    »Ich werde das Mittel trinken«, sagte ich zu Forkbeard.
    Ivar Forkbeard wandte sich an Sarus von Tyros. »Wenn er stirbt«, grollte er, »wird dein Tod weder schnell noch angenehm sein.«
    »Ich bin deine Geisel«, sagte Sarus.
    »Du, Sarus, kannst ja als erster trinken«, schlug Ivar vor.
    »Dazu reicht das Mittel nicht«, meinte Sarus.
    »Dann kettet ihn an«, befahl Forkbeard.
    »Aber Sarus aus Tyros ist Gast in der Halle Svein Blue Tooths«, wandte ich ein.
    Sarus blieben die Ketten erspart.
    Ich hob vor Sarus aus Tyros das Fläschchen. »Ich trinke«, sagte ich, »auf die Ehre Tyros'.«
    Dann leerte ich es auf einen Zug.

21
     
     
    »Willst du nicht mit Sarus und mir nach Port Kar zurückkehren?« fragte Samos.
    »Nein, ich fahre mit Ivar Forkbeard«, erwiderte ich lächelnd. »Ich weiß noch immer nicht, wie man dem Angriff mit der Jarls Axt begegnet.«
    »Vielleicht können wir von wichtigen Dingen sprechen, wenn du in Port Kar eintriffst«, fuhr Samos fort.
    »Vielleicht.«
    »Ich glaube eine neue Einstellung zum Leben in dir zu spüren. Vielleicht ist es dir hier im Norden gelungen, dich selbst zu
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