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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor
Autoren: John Norman
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sie Gewohnheiten, Fertigkeiten und Spiele von der Erde mitgebracht hatten, die mit der Zeit auf diesem Planeten dann eine gewisse Wandlung durchmachten. Das Spiel, das sehr wohl aus einem gemeinsamen Vorgänger oder dem Schach selbst hervorgegangen sein mag, ist auf Gor sehr populär; schon Kinder beschäftigen sich damit. Es gibt zahlreiche Clubs und Wettbewerbe zwischen verschiedenen Kasten. Listen mit Turnieren und ihre Sieger werden im Zylinder der Dokumente aufbewahrt; es gibt in den meisten goreanischen Bibliotheken Abteilungen, die sich mit der Technik, Taktik und Strategie des Spiels beschäftigen.
    Der Mann, der mir nun entgegenkam, war aber kein Amateur; er war ein professioneller Spieler, der sein Einkommen am Spielbrett gewann.
    Die Spieler bilden keine eigene Kaste und auch keinen Clan, doch sind sie eine eigenständige Gruppe. Ihre Mitglieder kommen aus den verschiedensten Kasten und haben oft nur das Spiel gemein, aber das reicht völlig. Es gibt Wettbewerbe zwischen Spielern, deren Gewinne von Amateurorganisationen und manchmal auch von der Stadt ausgesetzt werden, und diese Börsen sind manchmal groß genug, um einen Mann reich zu machen. Im allgemeinen leben die Spieler jedoch mehr schlecht als recht, indem sie auf der Straße spielen. Die Chancen werden gewöhnlich eins zu vierzig angesetzt, eine kupferne Tarnmünze gegen ein Vierzigerstück, manchmal auch gegen ein Achtzigerstück. Manchmal besteht ein Amateur auch auf weiteren Vorgaben, so zum Beispiel auf der Erlaubnis, zu einem Zeitpunkt seiner Wahl drei Züge hintereinander zu machen, oder daß der Berufsspieler vor Spielbeginn seine beiden Tarnkämpfer oder seine Tharlarionreiter vom Brett zu nehmen hat. Um Gegner zu bekommen, wird der kluge Spieler jedoch ab und zu verlieren, was bei dem Chancenverhältnis ziemlich teuer ist, und dabei darf er das Spiel nicht offenkundig verlieren.
    Obwohl sie von den meisten Goreanern bewundert werden, fristen diese Spieler oft ein recht armseliges Dasein. In der Straße der Münzen hatten sie Mühe, ein Darlehen zu bekommen. Sie waren bei den Tavernenwirten nicht gern gesehen, die Vorauskasse verlangten. Sehr oft fand ein Meister des Spiels in irgendeiner Pagataverne Unterschlupf, gegen freies Spiel mit den Gästen für einen Abend. Viele Spieler träumten von dem Tag, da sie bei den Sardarjahrmärkten gegen andere Städte spielen durften, denn ein Sieger dort verdiente ausreichend, um einige Zeit gut zu leben. Geld ließ sich für sie auch durch Mitarbeit an Artikeln oder Lehrbüchern über das Spiel verdienen und vor allem in der Unterweisung von Schülern, die ihre Fähigkeiten verbessern wollten. Im ganzen jedoch führten die Spieler ein sehr mageres Leben, zumal zwischen ihnen ständig ein harter Wettbewerb um die besten Positionen auf Brücken und in den Straßen im Gange war. Die beliebtesten Stellen sind natürlich die hohen Brücken in der Nähe der reicheren Zylinder, die teuren Pagatavernen und ähnliche Orte. Diese Positionen werden durch Spiele zwischen den Spielern entschieden. In Ar wurde die hohe Brücke am Zentralzylinder mit dem Palast des Ubar seit vier Jahren von dem jungen und brillanten Scormus aus Ar gehalten.
    »Spiel!« vernahm ich und hörte einen antwortenden Schrei, und ein dicker Mann aus der Kaste der Weinhändler trat schweratmend aus einer Toreinfahrt.
    Wortlos ließ sich der Spieler am Straßenrand nieder und stellte das Brett vor sich auf. Ihm gegenüber nahm der Weinhändler Platz.
    »Stell die Figuren auf«, sagte der Spieler.
    Ich war überrascht und sah mir den Spieler genauer an. Er war ein ziemlich alter Mann, was auf Gor ziemlich ungewöhnlich war, nachdem die Kaste der Ärzte in Ar und Ko-ro-ba schon vor Jahrhunderten ein Unsterblichkeitsserum entwickelt hatte. Das Altern wurde auf Gor weitgehend als Krankheit und nicht als unvermeidliche Naturerscheinung betrachtet. Die Tatsache, daß jeder von dieser Krankheit befallen schien, brachte die Kaste der Ärzte nicht von ihren Bemühungen ab. Krankheiten überhaupt waren in goreanischen Städten nun fast unbekannt, mit der Ausnahme der gefürchteten Dar-Kosis oder der Heiligen Krankheit, deren Erforschung von der Kaste der Wissenden unterbunden worden war. Die Wissenden, Wahrer der Interessen der Priesterkönige, bestanden darauf, daß die Krankheit nicht bekämpft wird, da sie ein Ausdruck des göttlichen Mißvergnügens sei. Ich nehme auch an, daß der goreanische Erfolg bei der Bekämpfung des Alterns teilweise auf
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