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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor
Autoren: John Norman
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wie heißt die?« fragte Kamchak.
    »New York.«
    »Nie davon gehört.«
    »Sie ist sehr weit entfernt von hier.«
    »Wie kommt es, daß du ihre Sprache sprichst?«
    »Ich habe einmal in Ländern gelebt, wo ihre Sprache gesprochen wird. Sie sind sehr weit von hier.«
    »Weiter als die Inseln Cos und Tyros?« fragte er.
    »Viel weiter«, erwiderte ich. »Zu weit, als daß man den Bosk dorthin treiben könnte.«
    Kamchak grinste mich an.
    Einer der Reiter meldete sich zu Wort. »Sie war allein. Wir haben die Umgegend abgesucht, aber da war niemand sonst.«
    »Wie ist sie hergekommen?« wollte Kamchak wissen.
    Ich übersetzte die Frage, und das Mädchen sah mich an, schloß die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, sagte sie.
    Als ich übersetzt hatte, gab Kamchak einem Jungen Zeichen, der eine Haut mit Ka-la-na-Wein herbeibrachte und Elizabeth Cardwell davon zu trinken gab. Erschöpft, verwirrt und staubbedeckt stand das Mädchen von der Erde nackt vor Kamchak von den Tuchuks.
    »Sie muß Goreanisch lernen«, sagte der Krieger noch einmal. »Laß sie sagen: ›La Kajira‹.«
    »Sie müssen die goreanische Sprache lernen«, wandte ich mich an das Mädchen. »Sagen Sie: ›La Kajira‹.«
    Sie blickte mich hilflos an. Dann wiederholte sie: »La Kajira. – Was heißt das überhaupt?«
    »Es bedeutet: Ich bin ein Sklavenmädchen.«
    »Nein!« rief sie. »Nein! Nein!«
    Kamchak nickte den beiden Kaiilareitern zu. »Bringt sie zum Wagen von Kutaituchik.«
    Die beiden Reiter wendeten ihre Tiere und verschwanden zwischen den Wagen.
    Ich sah Kamchak an. »Hast du ihren Kragen gesehen?« fragte ich.
    Er hatte kein Interesse an dem breiten Lederkragen des Mädchens gezeigt.
    »Natürlich«, sagte er.
    »So einen Kragen habe ich noch nie gesehen«, sagte ich.
    »Es ist ein Briefkragen«, sagte Kamchak. »In das Leder ist eine Nachricht eingenäht.«
    Meine Verblüffung schien ihn zu amüsieren, denn er lachte. »Komm, gehen wir zum Wagen von Kutaituchik.«

7
     
     
    Der Wagen von Kutaituchik, der Ubar der Tuchuks genannt wurde, stand auf einem großen, flachen Grashügel, der höchsten Stelle im Lager. Neben dem Wagen hing an einem großen Pfahl die Tuchukstandarte mit den vier Boskhörnern.
    Die hundert Bosk, die den Wagen zogen, waren abgeschirrt worden – riesige rote Tiere mit polierten Hörnern und geölten Fellen. Ihre vergoldeten Nasenringe waren juwelenbesetzt.
    Der Wagen selbst war der größte im Lager – so groß, wie ich es bei einem Fahrzeug dieser Art nicht für möglich gehalten hatte. Tatsächlich bildete er ein riesiges Viereck, das auf zahlreichen mit Rädern versehenen Plattformen ruhte; dazu befand sich an den Außenseiten ein Dutzend der großen Räder, wie sie auch an den normalen Wagen angebracht waren; aber diese Räder allein hätten das Gewicht dieses fantastischen Fellpalastes nicht tragen können.
    Die Felle, aus denen die Kuppel bestand, waren bunt, und der Rauchabzug an der Spitze mußte dreißig Meter über dem Plattformboden liegen. Ich versuchte mir vorzustellen, welche Reichtümer, Beutestücke und Möbelstücke das Innere einer solchen Prunkburg zieren würden.
    Aber ich betrat den Wagen nicht, denn Kutaituchik hielt auf dem flachen Hügel im Freien Hof. Dort war eine Rampe erbaut worden, die nur knapp dreißig Zentimeter über dem Boden lag. Auf dieser Plattform lagen Dutzende von dicken Teppichen, manchmal vier oder fünf übereinander.
    Zahlreiche Tuchuks und andere Gestalten drängten sich um die Erhebung, und auf der Plattform standen im Kreis um Kutaituchik mehrere Männer, die ich nach ihrem Standplatz und nach ihrem Schmuck für bedeutende Würdenträger hielt.
    Und zwischen diesen Männern saß mit untergeschlagenen Beinen Kutaituchik, der der Ubar der Tuchuks genannt wurde.
    Kutaituchik saß inmitten zahlreicher Waren, meistens Gefäße mit Edelmetallen und Ketten und Juwelen – Seide aus Tyros, Silber aus Thentis und Tharna, Seidenstoffe aus den Webereien von Ar, Weine aus Cos, Datteln aus Tor. Auch zwei bildschöne Mädchen hockten dort, blond und blauäugig – sie waren vielleicht ein Geschenk an Kutaituchik oder waren Töchter eines Feindes; es war nicht zu erkennen, aus welcher Stadt sie kamen.
    Kamchak und ich waren am Rand der Plattform stehengeblieben, wo uns die Sandalen ausgezogen und die Füße von turianischen Sklaven gewaschen wurden.
    Dann bestiegen wir die Plattform und näherten uns der scheinbar in Gedanken versunkenen Gestalt, die darauf
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