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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde
Autoren: John Norman
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Kampf begann e r neut, und zweimal verletzte ich ihn, beim zweitenmal hatte ich fast die Position, die ich brauchte. Ich benötigte nur noch wenige Schläge, und der Attentäter würde le b los zu meinen Füßen liegen.
    Pa-Kur schien das auch zu spüren, denn plötzlich schleuderte er sein Schwert nach mir. Er verletzte mich an der Seite, und ich spürte die Wärme des hervorstr ö menden Blutes. Pa-Kur und ich sahen uns an, ohne Haß. Hochaufgerichtet stand er vor mir, unbewaffnet.
    »Du wirst mich nicht als Gefangenen heimführen«, sagte er. Er wandte sich um und sprang ins Leere.
    Langsam trat ich an den Rand des Zylinders. Von dem Obersten Attentäter war nichts mehr zu sehen. Sein ze r schmetterter Körper würde tief unten von der Straße g e nommen und öffentlich aufgespießt werden.
    Ich steckte mein Schwert fort, ging zu Talena und löste ihre Fesseln. Zitternd stand sie neben mir, und ich nahm sie in die Arme. »Ich liebe dich«, sagte ich.
    Wie hielten uns umschlungen. »Ich liebe dich«, hauc h te sie.
    Hinter uns erdröhnte Marlenus' gewaltiges Gelächter. Talena und ich fuhren auseinander.
    Der Ubar klopfte mir auf die Schulter. Dann ging er zu seiner Tochter und nahm ihren Kopf zwischen die Hä n de. »Ja«, sagte er, als sähe er seine Tochter zum erste n mal. »Sie ist es wert, die Tochter eines Ubar zu sein. Schenkt mir viele Enkel!« sagte er.
    Ich sah mich um. Mein Vater betrachtete mich woh l wollend. In der Ferne war Pa-Kurs Lager ein Trümme r feld aus verkohlten Pfählen. Die Besa t zungsmacht in der Stadt hatte sich ergeben. Auße r halb der Mauern hatte die Horde ihre Waffen abg e liefert. Ar war gerettet.
    Talena blickte zu mir auf. »Was wirst du mit mir tun?« fragte sie.
    »Ich nehme dich mit nach Ko-ro-ba«, sagte ich. »In meine Stadt.«
    »Als deine Sklavin?« Sie lächelte.
    »Wenn du mich haben willst – als meine Freie Gefäh r tin.«
    »Ich nehme dich, Tarl von Ko-ro-ba«, sagte Tal e na. »Ich nehme dich als meinen Freien Gefährten.«
    Sie lachte, und ich hob sie in den Sattel meines Tarn. »Bist du ein richtiger Krieger?« fragte sie.
    »Das werden wir sehen!« erwiderte ich lachend.
    Den rauhen Heiratssitten Gors entsprechend, sträubte sie sich, wand sich hin und her und tat, als wollte sie nicht mitfliegen, und ich zog sie vor mich auf den Sattel. Handgelenke und Beine wurden g e fesselt, und dann lag sie quer über dem Rücken des Tarn, eine hilflose Gefa n gene aus Liebe und eigener Entscheidung. Die Krieger lachten, Marlenus am lautesten. »Es scheint, als gehöre ich dir, kühner Tarnsmann«, sagte sie. »Was willst du nun mit mir tun?« Anstelle einer Antwort zog ich am e r sten Zügel, und der große Vogel erhob sich in die Luft, h ö her und höher, bis in die Wolken, und sie rief: »Jetzt, mein Tarl!« Und noch ehe wir die Stadt ganz hinter uns lassen konnten, hatte ich ihre Fesseln schon gelöst und ihren Umhang in die Straßen hi n abgeworfen, um ihrem Volk Kunde zu geben vom Schicksal der Tochter ihres Ubar.

20
     
     
    Es wird nun Zeit für den einsamen Schreiber dieser Ze i len, seinen Bericht abzuschließen – ohne Bitte r keit und ohne Resignation. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgeg e ben, daß ich eines Tages vielleicht nach Gor zurüc k kehren darf. Diese letzten Absätze werden in einer Wohnung in Manhattan geschrieben, im sechsten Stockwerk hoch über dem Lärm des Nachmittagsverkehrs. Die So n ne scheint, und ich weiß, daß irgendwo dahinter, als Gegenstück zu meinem Heimatplaneten, eine andere Welt existiert. Und ich frage mich, ob auf dieser Welt ein Mädchen, das jetzt eine Frau ist, an mich denkt und vielleicht an die Gehei m nisse meiner Heimatwelt, von denen ich ihr berichtet habe.
    Mein Schicksal war erfüllt, ich hatte den Priesterkön i gen gedient, eine Welt hatte sich verändert. Nicht länger benötigt, wurde ich zurückgeschickt. Vielleicht hielten mich die Priesterkönige Gors für gefährlich, vielleicht wurde ihnen klar, daß ich sie nicht anbetete, vielleicht neideten sie mir auch me i ne Liebe für Talena.
    Aufgrund meines Einspruchs wurden die besiegten Armeen Pa-Kurs sehr großzügig behandelt. Die Hei m steine der zwölf Unterworfenen Städte wurden zurüc k gegeben, und die Kämpfer dieser Städte durften in ihre Heimat zurückkehren. Der größte Teil der Söldner wu r de ein Jahr lang als Arbeitssklaven einbehalten, die die gr o ßen Gräben und Belagerungstunnel wieder au f füllen und die Mauern Ars reparieren
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