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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde
Autoren: John Norman
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sich eine Blöße zu geben, und seine Augen schienen meine Schulter zu beobachten, schienen zu registrieren, wie ich seinen Schlag parierte. Wieder testete er mich und schien mit dem Ergebnis zufrieden. Und dann probierte er meth o disch verschied e ne andere Schläge aus, benutzte sein Schwert fast wie eine Sonde. Einmal stach ich direkt zu. Mit Leichtigkeit lenkte Pa-Kur den Schlag zur Seite ab.
    Endlich trat er zurück. »Ich kann dich töten«, sagte er selbstsicher. Es mochte stimmen, aber ich hatte mehr den Eindruck, als sei diese Bemerkung dazu gedacht, den Gegner unsicher zu machen, ihm die Initiative zu rauben.
    »Wie kommt es, daß du mich töten kannst, wenn ich dir nicht den Rücken zuwende?« Irgendwo in dieser u n menschlich ruhigen Hülle mußte ein Kern der Eitelkeit stecken!
    Doch ich erntete nur ein kurzes ärgerliches Aufflackern in seinen Augen, dann lächelte Pa-Kur. U n sere Klingen trafen sich, doch der Schlagabtausch wurde schneller. Ich begann mich zu fragen, ob seine Taktik einen bestim m ten Grund hatte, ob sein vorsichtiges Probieren vielleicht e i ne schwache Stelle meiner Verteidigung offenbarte. Aber während eines Kampfes sind solche Spekulationen gefäh r lich. Ich wollte mich ganz auf die Bewegung seiner Klinge konzen trieren und mich nicht beeindrucken la s sen.
    Ich bedrängte ihn, und er ließ mich gewähren; mühelos parierte er meine Attacken, ohne seinerseits in die Offe n sive überzugehen. Offenbar wollte er mich schwächen, daß er gefahrlos seinen eigenen wilden Angriff beginnen kon n te, der sagenhaft sein sollte.
    Während unseres Kampfes drängten die Männer Ars ihre Gegner immer wieder zurück, doch aus dem Innern des Zylinders schwärmten immer neue Gegner heran. Es war nur eine Sache der Zeit, bis der letzte Verteidiger der Stadt über den Rand des Gebäudes gedrängt worden war.
    Talena hatte sich umgedreht und kniete nun gefesselt am Boden und beobachtete unseren Kampf. Ihr Anblick gab mir neue Kraft, und zum erstenmal wollte mir sche i nen, daß Pa-Kur meine Angriffe nicht mehr so sicher e r widerte wie am Anfang.
    Plötzlich ertönte ein Lärm wie Donnergrollen am Himmel, und ein gewaltiger Schatten huschte über das Dach, als wäre die Sonne durch eine Wolke ausgelöscht. Pa-Kur und ich trennten uns und blic k ten hastig auf. Bei unserem Duell hatten wir die Umwelt völlig vergessen. Ich hörte nun den fröhl i chen Ruf: »Schwertbruder!« Es war Kazrak! »Tarl von Ko-ro-ba!« rief eine zweite ve r traute Stimme – die Stimme meines Vaters.
    Der Himmel war voller Tarns. Tausende von riesigen Vögeln senkten sich auf die Stadt herab, übe r fluteten die Brücken und Straßen, rasten zwischen den Türmen hi n durch, die nun nicht mehr durch Tarnnetze geschützt w a ren. In der Ferne stand das Lager Pa-Kurs in Flammen.
    Über die Brücken des Großen Grabens ergoß sich eine Armee. In Ar hatten Marlenus' Männer offenbar das gr o ße Tor erreicht, denn es schloß sich lan g sam und trennte die Besatzungsmacht von der wi l den Horde draußen. Die Horde selbst war überrascht und verwirrt, von Panik e r füllt. Viele Tar n kämpfer Pa-Kurs suchten ihr Heil bereits in der Flucht. Zwar waren Pa-Kurs Heerscharen den A n greifern zahlenmäßig weit überlegen, doch es fehlte i h nen die Führung. Die Männer wußten nur, daß sie übe r rascht worden waren und nun unter dem Angriff diszipl i nierter Truppen standen, während die feindlichen Tar n kämpfer ungehindert von oben vorgehen konnten.
    Kazraks Tarn war auf dem Zylinderdach gelandet, g e folgt von meinem Vater und fünfzig anderen Streitern. Die Attentäter Pa-Kurs warfen bereits die Waffen fort und wurden mit schnellen Bewegungen gefesselt.
    Auch Pa-Kur hatte dies alles gesehen, ehe wir uns nun wieder gegenüberstanden. Ich neigte mein Schwert zum Boden und bot Pardon. Doch Pa-Kur schnaubte nur ve r ächtlich durch die Nase und griff an. Ich widerstand ihm mit sauberen Paraden, und nach einem längeren heftigen Schlagabtausch wußte ich, daß ich ihn besi e gen konnte.
    Nun ergriff ich die Initiative und begann ihn zurückz u drängen – Schritt um Schritt näherten wir uns dem Rand des Zylinders. Ruhig sagte ich: »Ich kann dich töten.« Ich wußte, daß ich die Wahrheit sprach.
    Ich schlug ihm die Klinge aus der Hand. Klirrend rutschte sie über den Marmorboden.
    »Ergib dich«, sagte ich, »oder nimm dein Schwert.«
    Wie eine zuschnappende Kobra setzte sich Pa-Kur wi e der in den Besitz seiner Waffe. Der
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