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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde
Autoren: John Norman
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allerdings hing ein unmerkl i cher Duft von Tarn-Ausscheidung in der Luft.
    Mehrere Minuten lang untersuchte ich die glatte Fel s wand – in der Gewißheit, daß sie das Geheimnis barg. Verzweifelt trat ich schließlich zurück und hoffte, irgen d wo einen ungewöhnlichen Vorsprung oder eine Ve r tiefung auszumachen, wo sich der Öffnungsmechanismus des Tunnels befinden mochte. Doch es offenbarte sich mir kein Hebel, Griff oder irgendeine sonstige Vorric h tung.
    Ich erweiterte meine Suche und wanderte an den Fel s wänden entlang, die jedoch völlig unberührt und u n durchdringlich schienen. Mit plötzlichem Aufschrei ran n te ich zu der flachen Zisterne in der Mitte der Grube, warf mich der Länge nach auf den Boden, versenkte me i ne Hand in dem kühlen, übelriechenden Wasser und t a stete verzweifelt den B o den ab.
    Meine Finger umschlossen einen Griff, und ich drehte ihn mit hastiger Bewegung. Gleichzeitig ertönte hinter mir ein sanftes, rollendes Geräusch, i r gendwo wurde ein schweres Gewicht hydraulisch angehoben und in der B a lance gehalten. Zu meiner Verblüffung öffnete sich ein riesiger Durchgang in der Felswand. Ein gewaltiges Fel s stück war nach oben zurückgeglitten und offenbarte e i nen großen, düsteren rechteckigen Tunnel, der groß g e nug schien, einen fliegenden Tarn aufzunehmen. Ich e r griff die Zügel meines Tieres und zerrte es durch die Öffnung. Hinter dem Tor machte ich einen zweiten Griff aus, der der Vorrichtung in der Zisterne entsprach. Ich drehte ihn, und die große Pforte schloß sich hinter mir. Ich gedachte das Gehei m nis des Tunnels möglichst lange zu wahren.
    Hier unten war es nicht völlig dunkel; der Tunnel wu r de von den runden, drahtgeschützten Energiekugeln e r hellt, die alle hundert Meter schimmerten. Diese Kugeln, vor etwa hundert Jahren von der Kaste der Hausbauer e r funden, spenden ein klares, weiches Licht und müssen nur alle zwei Jahre au s gewechselt werden.
    Ich bestieg den Tarn, der in dieser seltsamen Umg e bung sichtlich nervös war. Ich tätschelte ihn und sprach beruhigend auf ihn ein, doch ich vermochte ihn nicht zu besänftigen. Als ich den ersten Zügel zog, reagierte das Tier nicht, doch beim zweitenmal erhob es sich in die Luft, wobei es fast die Decke berührte und mit den Fl ü gelspitzen die Wände strei f te. Mein Helm schützte mich vor dem Granit der Tunneldecke. Schließlich ging der Tarn etwas tiefer und schwebte nun mit zunehmender Geschicklic h keit durch den Gang, und die Energiekugeln blit z ten wie eine hellschimmernde Kette an mir vorüber.
    Am Ende unseres Fluges weitete sich der Tunnel zu e i ner riesigen Kammer, die von Hunderten von Energiek u geln erleuchtet war. Die Höhle enthielt einen gewaltigen Tarnkäfig, der etwa zwanzig riesige, halb verhungerte Tiere enthielt. Sie hoben die Köpfe, als sie uns sahen, und musterten uns aufmerksam. Der Boden des Käfigs war mit den Kn o chen und Federn von etwa fünfzehn Tarns bedeckt. Ich sagte mir, daß es sich um die Tiere Marlenus' und seiner Männer handeln mußte, die oben im Zentralzylinder eingeschlossen waren. Wochenlang ohne Nahrung, waren die Tarns schließlich über ihre schw a chen Artgenossen hergefallen. Der Hunger hatte sie zu unkontrollierbaren Raubtieren werden lassen.
    Vielleicht konnte ich mir das zunutze machen.
    Irgendwie mußte ich Marlenus befreien. Ich wu ß te, daß meine Gegenwart den Wächtern unerklä r lich sein mußte, wenn ich im Palast auftauchte, und daß ich mich hier nicht als Herold Pa-Kurs ausgeben konnte. Irgendwie mußte ich seine Belagerer zerstreuen oder niederkäm p fen. Plötzlich hatte ich einen Plan. Zweifellos war ich b e reits unter dem Zentralzylinder, und der belagerte Marl e nus und seine Leute befanden sich da irgendwo über mir. Ich sah mich um. Eine breite Treppe führte zu einer Tür, die sicherlich den Zugang zum Zentralturm bildete. B e friedigt stellte ich fest, daß sie auch für einen Tarn groß genug war. Zum Glück war eine der Türen des Tarnk ä figs dieser Treppe zugewandt.
    Ich nahm meinen Tarnstab und stieg ab. Ich ging zu der Treppe, die zum Tor hinaufführte, drehte den Hebel, und als sich die Wand zu bewegen b e gann, hastete ich die Treppe hinab und öffnete die Käfigtür. Durch diese Tür gedeckt, trat ich eilig zurück. Wenige Sekunden später steckte der erste der abgemagerten Tarns seinen Kopf durch die Käfi g tür. Mit blitzenden Augen starrte er mich an. Für ihn war ich Nahrung, die er töten und
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