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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen
Autoren: Michael Grant
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vor Schreck geweiteten Augen an. »Weißt du, wonach das aussieht?«
    »Keine Ahnun g …«
    »Für eine normale Grube ist das Loch viel zu schmal. Mit der Schaufel schafft man das nicht. Sam, dieses Loch wurde nicht nach unten gegraben, sondern von unten nach oben.«
    Sam nickte.
    »Das scheint dich ziemlich kaltzulassen«, staunte Edilio.
    »Nein, aber ich habe eine ungute Nacht hinter mir. Wer is t … ich meine, wer war hier beerdigt?«
    »Brittney.«
    »Heißt das, wir haben sie lebendig begraben?«
    »Mann, denk mal nach!«, zischte Edilio wütend. »Das ist über einen Monat her. Nichts überlebt so lange unter der Erde.«
    Eine Zeit lang standen sie schweigend da und starrten in die viel zu schmale Grube.
    Schließlich ließ Sam den Kopf hängen. »Edilio, das bleibt unter uns. Wenn das rauskommt, drehen die Leute durch. Sie haben auch so schon genug Probleme.«
    Edilio war anzusehen, wie unangenehm ihm das war. »Sam, die alten Zeiten sind vorbei. Wir haben jetzt einen Stadtrat. Wir müssen den anderen Bescheid sagen.«
    »Ja, nur dann weiß es die ganze Stadt.«
    Darauf erwiderte Edilio nichts. Er wusste, dass es stimmte.
    »Kennst du Orsay?«, fragte Sam.
    »Klar, wir wären fast zusammen draufgegangen, als wir zur Mine gefahren sind.«
    »Tu mir einen Gefallen und behalte sie im Auge.«
    »Wieso?«
    Sam zuckte die Achseln. »Sie glaubt, sie ist so was wie eine Prophetin.«
    »Eine Prophetin? Meinst du, wie die Typen in der Bibel?«
    »Sie behauptet, sie kann die Leute auf der anderen Seite der Wand kontaktieren. Die Eltern und alle anderen.«
    »Und? Kann sie es?«
    »Keine Ahnung, Mann. Ich glaube nicht. Ist doch gar nicht möglich, oder?«
    »Wir sollten Astrid fragen. Die blickt da eher durch.«
    »Ja, aber damit möchte ich lieber noch warten.«
    »Hey, Sekunde! Davon soll ich ihr auch nichts erzählen? Mann, das sind gleich zwei ziemlich krasse Geschichten, die du dem Stadtrat verschweigen willst.«
    »Es ist zu ihrem Besten«, erwiderte Sam. »Und dem aller anderen auch.« Er packte Edilios Arm und sprach leise weiter: »Edilio, wie viel Erfahrung haben Astrid und Albert? Und John? Ganz zu schweigen von Howard. Er ist ein Idiot mit einer großen Klappe, das wissen wir beide. Du und ich waren von Anfang an mittendrin, wir haben keinen Kampf gescheut. Ich liebe Astrid, aber sie ist unglaublich stur, wenn es um ihre Vorstellungen geht und darum, wie wir alles organisieren müssen. Sie lässt nicht zu, dass ich tue, was ich tun muss.«
    »Ich verstehe dich ja, aber wir brauchen Regeln.«
    »Stimmt. Aber in der Zwischenzeit wirft Zil die Freaks aus ihren Häusern und jemand oder etwas hat sich gerade selbst ausgegraben. Ich muss herausfinden, was los ist, ohne dass mir alle ständig über die Schulter schauen.«
    »Mann, du verlangst echt zu viel von mir.«
    Sam durfte Edilio nicht noch weiter drängen. »Du hast Recht«, sagte er verständnisvoll. »Abe r … es wäre ja nur für kurze Zeit. Ich meine, bis der Rat seine Regeln und so weiter beschlossen hat. Bis dahin muss aber jemand dafür sorgen, dass nicht alles den Bach runtergeht, findest du nicht?«
    Edilio seufzte. »Na gut, in Ordnung. Ich hol uns zwei Spaten. Wir müssen das Loch zuschaufeln, bevor es jemand sieht.«
    Jill war zu alt für die Kita. Sam wusste das, trotzdem hatte er sie einfach bei Mary abgesetzt.
    Mary zwang sich, die Kleine anzulächeln. Die hielt ihre Puppe an sich gedrückt und sah Mary mit ernstem Gesichtsausdruck an.
    »Tut mir leid, aber wie heißt du noch mal?«
    »Jill.«
    »Also gut, Jill. Du kannst hierbleiben, bis wir was anderes für dich gefunden haben.«
    »Ich will nach Hause.«
    Am liebsten hätte Mary geantwortet: Ja klar, wer von uns will das nicht? Wir wollen alle nach Hause. Mittlerweile wusste sie jedoch aus Erfahrung, dass man bei den Kleinen mit Ironie und Sarkasmus nicht weit kam.
    »Was ist passiert? Wieso bist du auf der Straße gelandet?«
    Jill zog die Schultern hoch. »Sie haben gesagt, ich muss weg.«
    »Wer?«
    Als Jill noch einmal mit den Schultern zuckte, riss Mary fast der Geduldsfaden. Wie ihr das alles zum Hals heraushing! Sie war es leid, die Verständnisvolle zu spielen und für jedes streunende Kind in Perdido Beach die Verantwortung übernehmen zu müssen.
    »Na schön. Weißt du, warum du von zu Hause wegmusstest?«
    »Sie haben gesagt, dass sie mir sonst wehtun.«
    Mary hatte Dinge erlebt, die sie früher nie für möglich gehalten hätte. Deshalb war sie sich jetzt auch nicht sicher,
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