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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger
Autoren: Michael Grant
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Sucht nach einem Weg hinein. Wenn sie das schafft, wirst du sie nie wieder los.«
    »Wir müssen hier raus«, sagte Duck.
    »Geh nur«, erwiderte Caine. »Ich kann Sam auch allein schleppen.«
    Sam hörte alles wie aus weiter Ferne. Ein Gespräch zwischen Gespenstern. Schatten in seinem Hirn. Aber er wusste, dass Duck nicht gehen durfte.
    »Nein«, krächzte er. »Wir brauchen Duck.«
    »Wozu?«
    »Er ist unsere Geheimwaffe.«
    »Was für eine Geheimwaffe?«, fragte Duck.
    »Die Höhle ist gleich da vorne«, kündigte Caine an.
    »Was ist dort?«, wollte Duck wissen. »Wie sieht es aus?«
    Caine antwortete nicht.
    Sam schwamm durch ein Meer von Schmerzen. Sie wurden immer schlimmer. Zwischen den wellenartigen Schüben erlebte er jedoch kurze Momente der Klarheit.
    Als er die Augen öffnete, betraten sie gerade einen Raum, der kein Stollen mehr war, sondern eine riesige Kammer.
    Dieser Hohlraum unter der Erde konnte nicht natürlich entstanden sein. Von der zur Kuppel gebogenen Decke hingen keine Stalaktiten und der Boden war glatt.
    Stattdessen sahen die Wände aus, als wären sie geschmolzen und hätten sich im Laufe der Zeit wieder erhärtet. Ein leichter Brandgeruch lag in der Luft, obwohl nirgends Rauch oder Feuer zu sehen war. Nur der heiße Brennstab strahlte hinter ihnen herein.
    »Weißt du schon, wo wir sind, Sam?«, fragte Caine.
    Sam stöhnte.
    »Verstehe, du hast jetzt andere Sorgen. Aber du kennst die Geschichte von dem Meteorit, der das Kraftwerk getroffen hat, nicht wahr? Sam? Na klar. Du kommst ja aus der Stadt.«
    Sam wurde von der nächsten Schmerzenswelle erfasst. Er wollte nicht schreien.
    »Der Meteorit geht durch das Kraftwerk durch und bohrt sich in die Erd e – wie unser Duck. So schwer, so schnell, als würde man einen Pfeil in Butter schießen. Reißt ein riesiges Loch auf. Das, was noch von ihm da ist, stoppt hier.«
    Sie waren fünfzehn Meter weit in den Hohlraum vorgedrungen, der die Höhe einer Kathedrale hatte.
    Sam nickte, zu mehr war er nicht fähig. Er versuchte die Unterarme zu heben, sie waren jedoch zu schwer.
    Caine packte seine Hände und drehte sie um. Eine Bewegung, die Sam vor Schmerz brüllen ließ.
    Aber nun schien sein Licht wieder heller.
    Und da lag es, das Ding, das im Begriff war, zur Welt zu kommen. Es hatte keine richtige Gestalt, sah eher aus wie ein Klumpen, eine brodelnde Masse aus durcheinanderwuselnden grünen Kristallen.
    Doch noch während sie hinblickten, bildeten die in ihre Richtung gewandten Oberflächen der Kristalle eine perfekte Spiegelfläche.
    »Sieht so aus, als wäre er bereit für dich, Sam«, sagte Caine.
    Dann erklang eine andere Stimme. Gespenstisch und schrecklich.
    »Ich bin der Gaiaphage«, sagte Lana.
    Die Transformation hatte eingesetzt, als der Gaiaphage mit den ersten Uranpellets in Berührung gekommen war. Lana spürte, wie seine Macht wuchs. Es fühlte sich an wie ein gewaltiger Stromschlag, als hätte sie in ein Stromkabel gegriffen, nein, in sämtliche Stromkabel der Welt.
    Jetzt! Jetzt würde er entstehen!
    Die unzähligen Kristalle, aus denen der gestaltlose Gaiaphage bestand, stürzten los wie Ameisen. Rinnsale wurden zu Bächen, Bäche zu rauschenden Flüssen. Was zuvor nicht viel mehr als Schlamm auf der Felsoberfläche gewesen war, schwoll zu Hügeln und Gipfeln an. Die einen mit scharfen Spitzen, andere mit glatter Fläche und Zacken an den Rändern.
    Kristalle in unendlich vielen Größen legten sich übereinander, Schicht um Schicht. Doch selbst bei dieser enormen Geschwindigkeit würde es Tage dauern, bis der Prozess beendet war. Die ersten Umrisse waren aber bereits erkennbar.
    In dem unterirdischen Hohlraum erstreckte sich der Gaiaphage über dreihundert Meter, bevor er sich verdichtete wie die Sterne im Weltall, die von einem schwarzen Loch angezogen werden.
    Lana spürte das alles, als wäre sie ein Teil von ihm. Vielleicht war sie das ja auch. Vielleicht gab es keine Grenze mehr zwischen ihr und dem Gaiaphage. Doch die in ihr aufsteigende Übelkeit war eindeutig ihre eigene und nicht die des Monsters.
    Das, was den Gaiaphage ernährte, zerstörte sie, Zelle um Zelle. Sie musste sterben, damit es aufhörte, musste an der Strahlung sterben.
    Die Kristalle um sie herum verhärteten sich, bildeten einen dicken Panzer. Die Oberfläche glänzte wie Stahl. Nein, wie ein Spiegel.
    Plötzlich ging ein furchtsames Beben durch den Gaiaphage.
    Lana öffnete die Augen und sah den Grund: drei dunkle Gestalten. Sie waren schwach und
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