Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
als er sich überhaupt vorzustellen wagte.
    Jetzt sah er den Boden des Schachts. Als er sein Bein ausstreckte, verlor er den Halt und fiel herunter.
    Er schlug hart auf, blieb aber zum Glück unverletzt.
    »Sam?«, flüsterte Quinn.
    Er holte seine Taschenlampe heraus und schaltete sie ein. Das Licht blendete ihn so sehr, dass er blinzeln musste. Quinn richtete den Lichtstrahl nach vorne.
    Keine dreißig Meter von ihm entfernt konnte er im Schein der Lampe die Silhouette einer menschlichen Gestalt ausmachen. Sie bewegte sich. »Caine?«
    Caine drehte sich zu ihm um. Sein Gesicht wirkte wie versteinert und schneeweiß. Die Augen waren rot gerändert.
    Caine stand so langsam und mühselig auf wie ein alter Mann.
    Quinn eilte zu ihm und erreichte den Hohlraum. Als er den Lichtstrahl durch den Raum wandern ließ, entdeckte er Sam ausgestreckt auf dem Boden.
    Und etwas weiter weg stand Lana.
    »Lana!«
    »Lebe ich noch?«, fragte sie.
    »Ja. Und du bist es los.«
    Ein dunkler Schatten huschte über Lanas Gesicht. Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten. Sie wandte sich um und wollte gehen.
    Quinn legte eine Hand auf ihre Schulter. »Verlass uns nicht, Heilerin.«
    Lana blieb stehen. »Ic h …«
    »Bitte, wir brauchen dich.«
    »Ich habe Edilio umgebracht«, sagte sie mit schwacher Stimme.
    »Noch nicht«, erwiderte Quinn.
    Diana als Erste. Caine bestand darauf.
    Danach Edilio, der dem Tod so nahe war, dass Lana förmlich vor Augen sah, wie seine Hand ans Himmelstor klopfte.
    Dann Dekka. Furchtbar zugerichtet, aber nicht tot.
    Nach ihr Brianna, der büschelweise Haare ausfielen.
    Und Sam als Letzter. Quinn hatte ihn mit Caines Hilfe an einem Seil nach oben gezogen.
    Lana saß auf der Erde, als die Sonne aufging.
    Quinn brachte ihr Wasser. »Alles okay?«, fragte er.
    »Nein.«
    Quinn hockte sich neben sie. »Caine und Diana sind schon fort. Sam schläft. Dekk a … ich glaube, sie ist noch nicht ganz überm Berg.«
    »Erinnerungen kann ich nicht heilen«, sagte Lana dumpf.
    »Nein. Sonst würdest du dich selbst heilen.«
    Als er seinen Arm um ihre Schultern legte, brach sie in Tränen aus. Es hörte sich an, als könnte sie nie wieder damit aufhören. Quinn blieb bei ihr.
    Als in der Ferne ein Auto zu hören war, murmelte Quinn: »Brianna ist in die Stadt gelaufen, um Astrid und noch jemanden zu holen.«
    Das war Lana egal. Sie war überzeugt, dass es nichts mehr in ihrem Leben gab, was noch irgendeine Bedeutung hatte.
    Doch dann ging eine Autotür auf und wieder zu. Und plötzlich war Patrick da und stieß sie mit seiner kühlen nassen Schnauze an.
    Lana schlang die Arme um ihn, verbarg ihr Gesicht in seinem Fell und hielt sich schluchzend an ihm fest.

Siebenundvierzig
    Am nächsten Tag dauerte es lange, bis Edilio endlich so weit war. Doch schließlich startete er den Bagger und hob am Rand der Plaza zwei Gräber aus.
    Mickey Finch. Eine Kugel im Rücken.
    Brittney Donegal, so schlimm zugerichtet, dass niemand ihren Anblick ertrug. Eine Art Nacktschnecke klebte an ihr und ließ sich nicht entfernen. Am Ende begruben sie Brittney mit ihr.
    Für Duck gab es kein Grab, aber sie hatten ein Kreuz für ihn aufgestellt. Sie hatten den ganzen Hohlraum nach ihm abgesucht, jedoch nur ein Loch gefunden, das scheinbar endlos in die Tiefe reichte.
    Als Sam mit seinem Licht hineinleuchtete, stürzte das Loch in sich zusammen und verschloss sich mit Gestein und Sand.
    »Keiner von uns hat Duck gut gekannt«, sagte Sam bei der Beerdigung. »Wahrscheinlich hat ihm auch niemand zugetraut, ein Held zu sein. Aber er hat uns alle gerettet.«
    Auf die Gräber legten sie ein paar wilde Blumen.
    Nach der Beerdigung zog Edilio mit einer Dose schwarzer Sprayfarbe los und übersprühte die HC -Tags, die überall aufgetaucht waren.

Drei Tage später
    Sie standen am Rand des Kohlfelds.
    Seit dem Horror in der Höhle war Sam nicht mehr zur Ruhe gekommen. Kaum war ein Problem gelöst, folgte schon das nächste.
    Sie hatten Zil gefunden. Mit drei gebrochenen Rippen. Niemand empfand Mitleid mit ihm. Astrid hätte ihn am liebsten eingesperrt. Dazu würde es vielleicht noch kommen, aber vorläufig musste sich Sam um andere Dinge kümmern.
    In Perdido Beach tauchten ständig neue Anti-Freak-Graffiti auf. Das Kraftwerk war beschädigt, wahrscheinlich unwiederbringlich zerstört. Nun hatte niemand mehr elektrischen Strom. In der FAYZ war es dunkel geworden.
    Aber Jack war wieder bei ihnen und möglicherweise gelang es ihm, den Reaktor hochzufahre n –
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher