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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache
Autoren: Michael Grant
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Blick wanderte den Strand hinunter zu seinen Arbeitern. »Und selbst wenn, wir könnten damit nicht einmal annähernd genug Trinkwasser erzeugen.«
    Sam nahm ihm die Karte ab und sah sie sich genauer an. »Merkwürdig. Ich hab ganz vergessen, dass es früher Landkarten auf Papier gab, nicht nur Google Maps. Was ist das hier?«
    Albert spähte über den Rand der Karte. »Das? Das ist die Luftwaffenbasis. Sie liegt fast komplett auf der anderen Seite: die Startbahn und die Gebäude … Wieso? Hast du gehofft, du findest einen Kampfjet?«
    Sam lächelte. »Das wär nicht schlecht, vorausgesetzt, der Pilot sitzt noch drin. Wenn Sanjit mit dem Hubschrauber eine Bruchlandung hinlegt, ist das eine Sache, aber mit Überschallgeschwindigkeit durch ein Fischglas von vierzig Kilometern Durchmesser zu brettern, ist etwas ganz anderes. Nein, keine Ahnung, was ich mir erhofft habe. Vielleicht eine magische Strahlenkanone, mit der wir Löcher in die Barriere sprengen können.«
    »Weißt du«, fuhr Albert wie beiläufig fort, doch es klang nach einer einstudierten Ansprache. »Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die Kaufleute früher – vor langer, langer Zeit – Entdecker anheuerten, die neue Gebiete erforschen sollten. Sie haben Gewürze gesucht und nach Gold und Öl geschürft. Das konnten natürlich nur Leute tun, die stark waren und mit allen möglichen Schwierigkeiten fertig wurden.«
    Sam verstand sofort, worauf Albert anspielte. »Du willst mich anheuern, damit ich den See suche.«
    »Ja.«
    Sam blickte den Strand hinab. »Wie du siehst, bin ich ziemlich beschäftigt.«
    Darauf erwiderte Albert nichts. Er wartete ab und beobachtete Sam wie die Eidechse eine Fliege.
    »Du willst dem Rat nichts davon erzählen. Warum?«
    Albert zuckte die Achseln. »Wenn der Rat es erfährt, weiß es zehn Sekunden später die ganze Stadt. Dann bricht Panik aus. Willst du das? Es hat auch gar nichts mit dem Rat zu tun. Das hier ist mein Ding. Es geht nur mich und dich etwas an.«
    »Warum schickst du nicht Brianna? Sie wäre im Nu dort.«
    »Ich traue ihr nicht. Nicht bei dieser Sache. Sam, der Wassermangel könnte sehr bald zum Problem werden. Ein Laster fährt in Kürze los. Danach reicht es vielleicht noch für fünf oder sechs Fahrten.«
    Sam sagte nichts. Er zeichnete abstrakte Formen in den Sand und überlegte.
    »Okay, ich tu’s«, sagte er schließlich. »Mir wäre nur wohler, wenn Edilio Bescheid wüsste.«
    Albert presste die Lippen aufeinander, als würde er die Möglichkeit in Betracht ziehen. Aber Sam sah ihm an, dass er sich die Antwort längst zurechtgelegt hatte. »Geheimnisse sprechen sich schnell herum. Heute Morgen zum Beispiel hat Taylor ein sehr interessantes Gerücht verbreitet.«
    Sam stöhnte. Mann, wieso musste er auch ausgerechnet Taylor küssen? Was würde er Astrid sagen? Nicht, dass es sie etwas anging. Sie hatten keine Vereinbarung, dass er außer ihr niemanden sehen, mit keiner anderen rummachen durfte.
    Tatsächlich hatte Astrid ihm einmal im Zorn an den Kopf geworfen, er solle genau das tun. Nur hatte sie nicht »rummachen« gesagt. Sie hatte Worte benutzt, die ihn ziemlich schockiert hatten.
    Albert unterbrach Sams düstere Gedanken, indem er sagte: »Sam, Edilio ist in Ordnung. Aber er wird es den anderen im Rat erzählen. Und sobald der Rat es weiß, wissen es alle. Darüber hatten wir ja schon gesprochen. Was, meinst du, wird passieren, wenn die Kids erfahren, wie verzweifelt unsere Lage bereits ist?«
    Sam lächelte kalt. »Die Hälfte der Leute wird es schlucken, der Rest wird ausrasten.«
    »Und es wird Tote geben.« Albert neigte den Kopf zur Seite und tat so, als wäre ihm gerade ein Gedanke gekommen. »Und wer darf am Ende wieder den Kopf hinhalten? Wem werden sie es später übel nehmen? Die Schuld für alles geben und ihn zum Teufel jagen?«
    Sam schnaubte bitter. »Du hast was dazugelernt. Früher ging es dir nur darum, härter zu arbeiten als alle anderen und stur dein Ziel zu verfolgen. Mittlerweile weißt du, wie man die Leute manipuliert.«
    Alberts Mund zuckte und seine Augen blitzten vor Zorn. »Du bist nicht der Einzige, der eine große Verantwortung auf den Schultern trägt. Du spielst den bösen Daddy, der keinen Spaß erlaubt, und ich spiele den gierigen Geschäftsmann, der nur seine eigenen Interessen verfolgt. Deswegen musst du dich aber nicht blöder stellen, als du bist. Mag sein, dass ich gierig bin, aber ohne mich hat hier keiner was zu essen. Oder zu trinken. Wir brauchen
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