Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
sagte einer. »Das Loch füllt sich immer wieder mit Sand.«
    »Ich weiß, dass es schwer ist. Es wird auch nicht leichter. Wenn ihr essen wollt, dann arbeitet.«
    »Wir machen bloß eine Pause.«
    »Die Pause ist zu Ende. Fangt an zu schaufeln.«
    Albert machte kehrt und ging mit Jamal davon.
    »Boss, die Kids beschimpfen dich hinter deinem Rücken«, petzte Jamal.
    »Graben sie?«
    Jamal warf einen Blick zurück. »Ja.«
    »Solange sie ihre Arbeit machen, können sie mich beschimpfen, bis sie schwarz werden.«
    Da kam Roscoe angelaufen, um Albert zu berichten, dass Hunter Fleisch geliefert hatte. Aber auch, um ihm von Hunters Schulter zu erzählen, die ihn angeblich gebissen hatte.
    »Hier«, sagte Roscoe und streckte Albert die verletzte Hand entgegen.
    Albert seufzte. »Sei so gut und verschon mich mit deinen verrückten Geschichten.«
    »Es ist irgendwie grün, findest du nicht?«
    »Ich bin nicht die Heilerin. Woher soll ich das wissen?«
    Aber als Albert weiterging, ließ ihm die Sache keine Ruhe. Die Wunde hatte tatsächlich grün ausgesehen.
    Nicht sein Problem. Er hatte genug eigene.
    Jetzt erblickte er eine Gestalt im Sand. Sie lag reglos da – wie ein Toter. Ziemlich weit den Strand runter.
    Er tastete nach der Landkarte in seiner Tasche.
    War es so weit? Er warf einen Blick zurück zum Destillierapparat, diesem nutzlosen Gerümpel.
    Beim Gedanken daran, was er im Begriff war zu tun, zogen sich seine Eingeweide zusammen. Seit Marys Selbstmord und dem versuchten Massenmord waren alle nervös und angespannt, kurz vorm Ausrasten.
    Noch eine Katastrophe würden sie nicht ertragen. Doch die war bereits im Anmarsch. Und sobald sie zuschlug und Panik auslöste, würde Sam in der Stadt gebraucht werden.
    Es gab aber sonst niemanden, dem Albert seine Mission anvertrauen konnte. Sam musste gehen. Albert konnte nur hoffen, dass er zurück sein würde, bevor die Dinge außer Kontrolle gerieten.

    Ein Schatten fiel auf Sam.
    Er blinzelte und schlug ein Auge auf. Da stand jemand, aber er konnte das Gesicht nicht sehen, weil er auf dem Bauch lag.
    »Bist du das, Albert?«
    »Ja.«
    »Ich hab dich an den Schuhen erkannt. Mir geht’s nicht gut.«
    »Würdest du dich bitte aufsetzen? Ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen.«
    »Wenn es wichtig ist, red besser mit Edilio. Dafür ist er zuständig.«
    Albert wartete schweigend ab. Schließlich seufzte Sam, drehte sich auf den Rücken und setzte sich auf.
    »Was ich dir jetzt sage, bleibt unter uns«, begann Albert.
    »Klar, funktioniert immer gut, wenn ich dem Rat was verschweige«, erwiderte Sam sarkastisch. Er schüttelte sich den Sand aus den Haaren.
    »Du bist nicht mehr im Rat«, sagte Albert unbeeindruckt. »Es geht um einen Job. Ich will dich anstellen.«
    Sam verdrehte die Augen. »Inzwischen arbeiten doch alle für dich. Nur ich nicht. Ist das dein Problem?«
    »Fandest du’s besser, als noch keiner gearbeitet hat und wir alle fast verhungert wären?«
    Sam starrte zu ihm hoch. Dann deutete er mit zwei Fingern eine ironische Habtachtstellung an. »’tschuldige. Ich fühl mich beschissen. Schlimme Nacht. Was gibt’s Albert?«
    »Ein Problem mit der Wasserversorgung.«
    Sam nickte. »Ja, ich weiß. Sobald uns das Benzin ausgeht, müssen wir die Stadt zum See rauf verlegen.«
    Albert krempelte die Hosenbeine hoch und setzte sich vorsichtig in den Sand. »Nein, das können wir vergessen. Der Wasserpegel im Lake Evian sinkt viel schneller als erwartet. Es regnet nicht. Und der See ist klein. Du kannst förmlich dabei zusehen, wie er austrocknet. Früher war er drei Meter tief, jetzt ist es nur noch knapp die Hälfte.«
    Albert zog die Landkarte aus seiner Tasche und faltete sie auf. Sam schob sich näher an ihn heran.
    »Das ist keine sehr gute Karte. Zu großer Maßstab, um Details zu erkennen. Aber siehst du das?« Er zeigte auf eine Stelle. »Lake Tramonto. Der ist hundertmal größer als Lake Evian.«
    »Und liegt in der FAYZ?«
    »Den Kreis hier habe ich mit einem Zirkel gezogen. Der See müsste zum Teil hereinreichen.«
    Sam nickte. »Er ist gut fünfzehn Kilometer weit weg.«
    »Eher zwanzig.«
    »Okay. Selbst wenn er da und das Wasser genießbar ist – wie schaffen wir es nach Perdido Beach? Ich meine, sieh doch mal.« Sam fuhr mit dem Finger über die Karte. »Der Weg führt durchs Kojotengebiet. Außerdem bräuchten wir für diese Strecke viel mehr Benzin.«
    »Ich fürchte, mein Destillierapparat wird nicht funktionieren«, gab Albert zu. Sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher