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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache
Autoren: Michael Grant
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immer noch zu Boden gerichtet. »Sam ist der beste Kämpfer, den wir haben. Er hat uns schon oft beschützt. Und er ist unschlagbar, wenn es darum geht, sich etwas zu unserer Rettung einfallen zu lassen.«
    Nun wandte Albert Sam das Gesicht zu. »Du bist zu bescheiden. Du gibst zu schnell nach. Als Astrid und der Rat dich kaltgestellt haben, hast du dich einfach damit abgefunden. Und dann stellte sich heraus, dass unser Rat nichts taugte.«
    Sam stand wie versteinert da.
    »Seien wir mal ehrlich«, fuhr Albert fort. »Es ist nicht dein Verdienst, dass die Dinge besser geworden sind, sondern meines. Du bist tausendmal mutiger als ich. Und wenn es zum Kampf kommt, bist du spitze. Aber du kannst nicht organisieren oder vorausplanen. Und du kannst dich nicht durchsetzen.«
    Sam nickte schwach. Es fiel ihm schwer, sich das anzuhören. Aber noch schwerer fiel ihm, mit ansehen zu müssen, wie die Leute reagierten: Sie gaben Albert Recht. Es stimmte ja auch. Er hatte zugelassen, dass der Rat ihn ausschaltete. Er hatte sich ins Abseits stellen lassen und sich dann selbst bedauert. Und er war bei der erstbesten Gelegenheit abgehauen, nicht da gewesen, als die Stadt ihn brauchte.
    »Und deshalb bleibe ich in Perdido Beach«, schloss Albert. »Zwischen Perdido Beach und dem See wird es einen freien Handel geben. Und Lana muss sich frei bewegen dürfen.«
    Caines Nackenhaare stellten sich auf. Es gefiel ihm offensichtlich gar nicht, dass Albert Bedingungen stellte.
    Albert sah ihn an und sagte: »Ich ernähre die Kids. Und das tue ich auf meine Weise.«
    Caine zögerte, doch dann neigte er leicht den Kopf.
    »Ich will, dass du es aussprichst«, verlangte Albert mit einem Nicken in Richtung Toto.
    Sam sah die Panik in Caines Augen. Wenn er jetzt log, wäre das Spiel für ihn aus. Toto würde ihn auffliegen lassen, Albert würde Sam unterstützen und die Kids würden Alberts Beispiel folgen.
    Sam fragte sich, ob Caine langsam dämmerte, was er selbst schon seit Langem wusste: Wenn hier irgendwer König war, dann weder er noch Caine, sondern Albert.
    Caine brauchte lange für seine Antwort. Sein Lächeln verging ihm, als ihm klar wurde, was hier gerade ablief. Er musste die Wahrheit sagen. Und das bedeutete, er musste daran glauben. Es akzeptieren.
    In einem Ton, dem nun jede aristokratische Überheblichkeit fehlte, sagte Caine: »Ja, in Ordnung. Albert entscheidet alles, was mit Geld, Arbeit und dem Handel zwischen Perdido Beach und dem See zu tun hat. Und die Heilerin geht, wohin sie will.«
    Sam hätte am liebsten laut gelacht. Caines großer Moment, seine triumphale Rückkehr hatte einen ordentlichen Dämpfer abbekommen. Nicht er, der charmante, gut aussehende Caine mit seinen enormen Superkräften regierte die FAYZ . Nein, es war ein zurückhaltender, dünner schwarzer Junge, dessen einziges Können darin bestand, dass er schwer arbeitete und zielstrebig seinen Weg verfolgte.
    »Also gut«, sagte Sam. »Ich geh rüber zu Ralphs Laden. Alle, die mitkommen möchten, versammeln sich dort. Ich warte zwei Stunden lang. Nehmt Wasserflaschen und alles mit, was ihr noch an Essen habt. Es ist ein langer Marsch.«
    Er stieg die Treppe hinunter, wandte sich in Richtung Highway und verließ den Platz, ohne sich noch einmal umzudrehen. Es war ein eigenartiges Gefühl, ganz allein zu gehen.
    Auf dem Highway stieß er auf Brianna. Dekka und Jack waren kurz darauf auch da. Jack trug Edilio in den Armen wie ein kleines Kind.
    Dann kamen noch vierzig oder fünfzig andere, die ihre Sachen gepackt und ihre Häuser verlassen hatten, um sich ihm anzuschließen.
    Quinn löste sich aus der Menge. Sein alter Freund machte einen gequälten und traurigen Eindruck. Sam zog ihn zur Seite.
    »Was ist los, Bruder?«
    Quinn konnte nicht sprechen. Die Gefühle schnürten ihm den Hals zu. »Sam …«
    »Du möchtest in der Stadt bleiben.«
    »Meine Crew … meine Boote … das alles …«
    Sam legte ihm die Hand auf die Schulter. »Quinn, ich bin froh, dass du etwas gefunden hast, was dir viel bedeutet. Etwas, was du gerne machst.«
    »Ja, aber …«
    Sam umarmte ihn zum Abschied. »Du und ich, wir sind immer noch Freunde. Aber du trägst auch eine enorm große Verantwortung.«
    Quinn nickte unglücklich und ging.
    Sam ließ den Blick über die Gruppe schweifen, suchte nach Astrid. Sie war nicht da.
    Bis zum Parkplatz von Ralphs Laden war es nicht weit. Sam lehnte sich an eines der Autos. Ein paar Kids traten zu ihm, um ihm zu sagen, dass sie ihn
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